Solche Wiederbelebungen sind allerdings ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite gibt es die alten Gamer, die bereits seit Dekaden das Hobby Computer- und Videospiele pflegen. Aber auf der anderen Seite stehen die Neulinge, die diese Namen vielleicht irgendwo gelesen haben, aber ansonsten nicht allzu viel damit anzufangen wissen. Schließlich war dies vor ihrer Zeit. Die Entwickler müssen sich daher entweder für eine oder für beide Zielgruppen entscheiden.
Wird sich für die Alt-Fans entschieden, kann so etwas wie Mega Man 9 herauskommen. Ein klasse Spiel, zweifelslos. Nur dadurch, dass es konsequent klassisch gehalten wurde, war es für all diejenigen, die dem blauen Bomber erst in den letzten Jahren begegnet sind, schwer zu akzeptieren. Hier wurden also gezielt die Ur-Spieler angesprochen, die noch Rock Man – so heißt die Figur in Japan – aus 8-Bit Zeiten kennen. Allerdings ist dies auch ein Extrembeispiel, das zeigt, wie weit zu gehen die Videospielhersteller bereit sind.
Einen Mittelweg ist Die Siedler 2 – Die nächste Generation gegangen. Die Siedler-Serie hatte sich im Laufe der Zeit fortentwickelt, bis mit Teil 5 Das Erbe der Könige, zum ersten Mal ein Teil herauskam, der mit dem vorher üblichen Spielprinzip brach. Die Entwickler konzentrierten sich mehr auf den strategischen Aspekt der Reihe, vernachlässigten den wirtschaftlichen Aufbau-Teil und ließen die knuddelige Wusel-Optik hinter sich. Allerdings bildete dies ursprünglich überhaupt erst den Anreiz, sich ein Spiel der Reihe zuzulegen. Da die neue Richtung bei den alten Fans nicht gut ankam, wurden die alten „Tugenden“ mit Die Siedler 2 – Die nächste Generation neu aufgelegt. Allerdings wurde das Spiel grafisch stark aufgefrischt, um auch Neuspieler anzusprechen. Der perfekte Mittelweg. So scheint es.
Doch was passiert, wenn ins andere Extrem gegangen wird? Wenn versucht wird, sich nahezu ausschließlich auf die Neuspieler zu konzentrieren? In diesem Fall steht und fällt alles mit dem Spielspaß. Ein besonderes Negativ-Beispiel ist Wing Commander Arena. Auf der einen Seite hat es außer dem Namen und den Raumschiffen kaum etwas mit den berühmten Vorgängern zu tun. Und auf der anderen war das Spiel selbst für die potentiellen neuen Spieler zu schlecht, um dauerhaft zu unterhalten. Der Wiederbelebungsversuch schlug hier fehl.
Die hatten 2003 mit Prince of Persia: Sands of Time einen wahren Klassiker wiederbelebt. Das originale Prince of Persia erschien im Jahre 1989, entwickelt von der inzwischen verblichenen Firma Broderbund und ist ein kultiger Klassiker. Ziel war es sich innerhalb eines festen Zeitlimits den Weg durch ein Labyrinth voller Fallen und Gegner zu bahnen, um eine Prinzessin zu retten. Nach einer mäßigen Fortsetzung im Jahr 1994 wurde es dann still um diesen berühmten Adeligen. 1999 gab es den ersten Revitalisierungsversuch, dieses Mal durch die Red Orb Company. Das Ergebnis Prince of Persia 3D war allerdings ein verbuggter Fehlschlag.
Wie Ubisoft dann aus diesem Klassiker eine neue erfolgreiche Spiele-Serie gemacht hat, ist gerade im Konsolenbereich, das perfekte Beispiel für eine Revitalisierung. Der Entwickler hat den Kern der Reihe erkannt, das Springen und Rennen über Hindernisse und Fallen hinweg, und dies zeitgemäß in 3D umgesetzt. Zwar kein Bestseller, aber der erste Teil war immerhin so erfolgreich, um zwei Fortsetzungen zu rechtfertigen. Die Serie hatte sich genügend etabliert, um auch dauerhaft zu existieren. Ein anderes Beispiel für eine gute Wiederbelebung wäre die Metroid Prime Trilogie, für die dasselbe gilt.
Doch nicht nur bei Spielen gibt es Neuauflagen, auch bei den Genres hat es so etwas gegeben. Die Rede ist von den Adventures, die vor allem in den 80ern, frühen 90ern auf PC & Homecomputern etabliert waren. Konsolenumsetzungen waren selten, aber dafür auch adäquat genug. Siehe Maniac Mansion auf dem NES. Mit dem Aufkommen der 3D-Spiele und technisch immer besser werdender Hardware kam schließlich der (vorläufige) Untergang. Versuche, Spiele in die dritte Dimension umzusetzen (zum Beispiel Grim Fandango) waren mäßig erfolgreich. Mit dem enttäuschenden vierten Monkey Island Teil, schien dieses Kapitel im Buch der Spiele-Geschichte abgeschlossen zu sein.
Doch nicht nur bei Spielen gibt es Neuauflagen, auch bei den Genres hat es so etwas gegeben. Die Rede ist von den Adventures, die vor allem in den 80ern, frühen 90ern auf PC & Homecomputern etabliert waren. Konsolenumsetzungen waren eher selten, aber dafür auch adäquat genug, siehe auf dem NES. Mit dem Aufkommen der 3D-Spiele und technisch immer besser werdender Hardware kam schließlich der (vorläufige) Untergang. Versuche, Spiele in die dritte Dimension umzusetzen (zum Beispiel Grim Fandango) waren eher mäßig erfolgreich. Mit dem enttäuschenden vierten Monkey Island Teil, schien dieses Kapitel im Buch der Spiele-Geschichte abgeschlossen zu sein.
Eigentlich ist ein Spiel oder Genre nie richtig tot. Die richtige Wiederbelebung wartet praktisch schon an der nächsten Ecke. Vorausgesetzt, man versteht sich darauf, alte und neue Fans gleichermaßen zu bedienen.
In diesem Sinne!
Götz