
Alles beginnt mit einem ganz normalen Tag im Leben von Guybrush Threepwood. Seine Freundin, Elaine Marley, wurde vom mächtigen Voodoo Pirat LeChuck gefangen und es ist an Guybrush LeChuck wieder einmal zu vernichten. Doch es geht so ziemlich alles schief: LeChuck stirbt nicht, sondern wird wieder zum Mensch und die freigesetzte Voodoo Kraft infiziert die Hand von Guybrush. Die folgende obligatorische Explosion bringt ihn schließlich nach Flotsom Island. Im Laufe der ersten Episode müsst ihr diese dann wieder mithilfe der Screaming Narwahl verlassen.

Kurz gesagt: Die Story passt! Eine abgefahrene unterhaltsame Story gehört einfach zu einem guten Monkey Island. Einziger Minuspunkt sind die wenigen Charaktere, die ihr auf Flotsom Island trefft. Amüsante Dialoge gibt es zwar, aber einfach nicht genug. Verglichen mit anderen Adventures wirkt Screaming Narwahl einfach etwas klein, es handelt sich ja auch erst um die Erste von fünf Episoden. Nach etwa vier bis fünf Stunden ist der Spaß auch schon wieder, Cliffhanger inklusive, vorbei. Bedenkt man das viele „normale“ Adventure nur um die 12 Stunden Spielzeit bieten, ist das Preis/Leistungs Verhältnis für 1000 Points in Ordnung. Übrigens wenn sich Telltale an den eigenen Zeitplan hält, soll jeden Monat eine neue Episode veröffentlicht werden.

Herzstück eines jeden Adventures sind natürlich die Rätsel. Hier hält Telltale sein gewohnt gutes Niveau. Ein paar Mal griffen die Entwickler leider auch daneben. Um die Kopfnüsse zu knacken, gibt es zum ersten Mal in einem Telltale Spiel die Möglichkeit Gegenstände miteinander zu kombinieren. Ein paar mehr Gegenstände und eine höhere Rätseldichte hätten es dennoch sein dürfen.

Den größten Patzer leistet sich Telltale mit der fehlenden deutschen Übersetzung. Sich keine deutsche Synchronisation leisten zu können ist ja noch verständlich, aber nicht einmal deutsche Untertitel bereitzustellen ist inakzeptabel. Nur wer über gute Englischkenntnisse verfügt, wird mit der Tales of Monkey Island Reihe sein Vergnügen haben. Grafisch bietet das Spiel sehr viel, bedenkt man sonstige WiiWare Titel. Dies bezahlt man aber mit unverständlich vielen Rucklern und hässlichen Popups. Das Südsee-Flair wurde gut in die dritte Dimension übertragen. Dennoch ist es ein großer Sprung zwischen der HD polierten zweiten Dimension der Special Edition und der dritten Dimension hier. So manchem 2D Puristen wird die Grafik missfallen.

Dem Original blieb man auch in Sachen Sound treu. Hauptsächlich Remixe von Originaltracks kamen zum Einsatz. Die Sprecher liefern eine fantastische Leistung ab. Da alle Gespräche mit Sprachausgabe versehen wurden, verzeihe ich auch gerne die zu klein geratenen Untertitel. Die Steuerung setzt auf die Wiimote und Nunchuk Kombi. Per Nunchuk läuft man durch die Gegend, während mit der Wiimote Gegenstände untersucht werden. Die Steuerung funktioniert gut, die Buttonbelegung ist aber wenig intuitiv. Auf das Nunchuk hätte man auch gut verzichten können.
Alles ist ein wenig kleiner bei Adventures im Episodenformat. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Doch das Gesamtpaket, welches und Telltale geschnürt hat, passt perfekt. Eine witzige Story, gute Rätsel, stimmungsvoller Sound und Grafik mit Flair. Abzüge gibt es nur in der B-Note: Viele Ruckler, Ladezeiten, wo keine sein sollten und ein paar wenige Griffe ins Rätselklo. Insgesamt kann man den Staffelauftakt von Tales of Monkey Island allen Adventure Freunden, und nicht nur den Monkey Island Fans, wärmstens empfehlen!