Baphomets Fluch: The Director's Cut im Test

Nintendo Wii
1996 erschien Baphomets Fluch für den PC. Es war ein Erfolg, der im Laufe der Jahre drei Nachfolger spendiert bekam. Und nun erscheint das Spiel in einem „Director’s Cut“ auf dem Nintendo Wii. Ist es eine erfolgreiche Umsetzung?


Zugegeben, der Gedanke ist beim ersten Mal etwas irritierend. Ein Adventure auf einer Konsole? Geht das denn überhaupt? Es ist nun nicht so, dass es vorher keine Versuche gab, das Genre außerhalb des PC´s umzusetzen. Baphomets Fluch selber wurde schließlich schon mal auf die PSone portiert, der Nachfolger auch auf die PS2. Aber das war eher die Ausnahme von der Regel, denn ansonsten waren die Vertreter dieses Genres auf Konsolen sehr selten zu finden.
Auf dem Nintendo Wii sieht es hingegen nun anders aus. Schließlich wurde auf Nintendos Konsole bereits Geheimakte Tunguska umgesetzt, und das sogar sehr erfolgreich. Daher müsste doch eigentlich Baphomets Fluch: The Director's Cut die Erwartungen erfüllen, oder?



Die Geschichte des Spiels ist, dass die freiberufliche Fotografin Nicole Collard miterlebt, wie eine berühmte Persönlichkeit von einem Pantominen erschossen wird. Bei ihren Ermittlungen findet sie heraus, dass der ermordete Prominente Dreck am Stecken hat. Doch ihre Story wird trotz vorheriger Veröffentlichungs-Garantie plötzlich abgelehnt. Gleichzeitig macht der Amerikaner George Stobbart Urlaub in Paris. Er genießt das Leben, bis ein Clown das Straßencafe, in dem er saß, in die Luft sprengte. Natürlich will er herausfinden, warum das Ganze passieren konnte. Und so arbeiten die beiden bald zusammen und kommen einer Verschwörung auf die Spur, die etwas mit den Templern zu tun hat.




Was ist nun der Unterschied zwischen dem Director’s Cut und der PC Version? Die Fassung, die auf dem Wii erscheint, wurde noch mal etwas überarbeitet. Das Spiel hat einen neuen Spielabschnitt verpasst bekommen, einen Prolog, in dem du Nicole spielst. Auch wurden einige Rätsel überarbeitet, um sie an die Steuerung per Wiimote anzupassen. Und zu guter Letzt wurde auch die Grafik überarbeitet. Während eines Gespräches oder in bestimmten Situationen werden kleine Panels eingeblendet, die die Gesichter der Beteiligten zeigen. Das Besondere hierbei ist, dass man hierfür den Comickünstler Dave Gibbons (Watchmen) engagiert hat. Wie man also sieht, bietet die Version für Nintendos Konsole genügend Unterschiede, um sich von der Urfassung abzusetzen.



Das Spiel selber ist ein typisches Adventure. Du besuchst verschiedene Lokalitäten, suchst die Umgebung nach verwertbaren Gegenständen ab, die du auch untereinander kombinieren kannst, und führst Gespräche mit verschiedenen Personen. Bei letzterem hast du an einigen Stellen die Möglichkeit, deine Antwort/Aussage zu variieren. Du kannst entweder eine positive oder negative, oder eine gute oder böse Antwort geben. Dabei sind die Dialoge sehr gelungen. Denn das ganze Spiel wird mit einem gewissen Humor präsentiert. Vor allem die Figuren sind herrlich skurril: Man hat da einen Polizeiinspektor, der ans Übernatürliche glaubt, oder einen Museumswächter, mit jeder Menge Wissen über die Ausstellungsstücke. Nur die Details sind vollkommen falsch. Dieser lockere Ton prägt das Spiel enorm.




Im Laufe des Spiels reist du quer durch die Welt und führst an einigen Stellen wichtige Telefonate. Weißt du mal nicht weiter, gibt es die Möglichkeit, dass dir das Spiel weiterhilft. Zum einen kannst du jederzeit in deinem Tagebuch nachgucken, was du bislang erlebt hast und was du jetzt vorhast. Zum anderen gibt es auch eine Funktion, welche dir den weiteren Weg anzeigt. Hierbei ist das Gute, das nicht sofort der ganze Lösungsweg enthüllt wird, sondern immer nur bröckchenweise. Man kann diese Funktion aber auch komplett abschalten und sein Glück selber probieren. Egal, für was man sich entscheidet, der Schwierigkeitsgrad bleibt gleich moderat. Mit ein wenig Hirnschmalz lässt sich selbst das schwerste Rätsel lösen.



Die Umsetzung der Steuerung ist größtenteils gelungen. Allerdings gibt es auch immer wieder Stellen, wo sie sich als etwas fummelig entpuppt. Gerade dann, wenn man zum Beispiel mit einem Gegenstand interagieren will, kann es oft passieren, dass der Zeiger im letzten Moment verrutscht. Das ist dann sehr nervig. In Sachen Grafik darf man keine Quantensprünge erwarten. Sie ist zwar gut gealtert für ein Spiel das bereits einige Jahre auf dem Buckel hat. Aber heutzutage ist der Grafikstil nicht mehr so umwerfend. Beim Ton ist positiv hervorzuheben, dass wirklich alle Dialoge vertont sind. Doch gerade beim Prolog gibt es ein Problem mit der Abmischung. An einigen Passagen ist diese sehr variabel. Es entsteht der Eindruck, dass die Sprecher sich zwischen den Sätzen vom Mikro ein bisschen weiter entfernt haben, was man dann hört. Das ist doch etwas irritierend.

Götz meint:

Götz

 Für wen wäre Baphomets Fluch: The Director's Cut geeignet? Nintendo Wii-Besitzer, mit einem Fable für Adventures können auf jeden Fall zu Greifen. Und der Rest? Kann zugreifen, auch wenn das Spiel so seine Macken hat. So ist die Steuerung etwas fummelig geworden und beim Prolog stimmt die Tonabmischung nicht ganz. Im Gegensatz dazu ist das Spiel durch die Lösungsfunktion auch für Neueinsteiger geeignet. Und so bleibt unterm Strich ein gutes Spiel.

Positiv

  • Gute Umsetzung der PC Vorlage
  • Leichter Humor
  • Grafiken von Dave Gibbons

Negativ

  • Steuerung etwas fummelig
  • Soundtechnische Abmischungsprobleme im Prolog
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Forum
  • von Darkshine:

    Läuft die Wii Version nur im 4:3 Format?

  • von Thomas3313:

    Silverkidd schrieb: George sieht auf dem Screenshot so bescheuert aus ... Heino in jungen Jahren....

  • von Silverkidd:

    George sieht auf dem Screenshot so bescheuert aus ...

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Baphomets Fluch: The Director's Cut Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. März 2009
Vermarkter Ubisoft
Wertung 7.9
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