Runaway - The Dream of the Turtle im Test

Nintendo DS
Gina & Brian - zwei Personen, welche PC Spielern schon länger durch ihre Erlebnisse in den beiden „Runaway“-Abenteuern bekannt sind. Da ich bei der Ankündigung, das zweite Abenteuer auf den Nintendo DS zu portieren etwas skeptisch war, die beiden aber vom PC her schon kenne, dürfte ich mir nun auch das Ergebnis genauer angucken. Wie dies Aussieht und was der Begriff „VX2-Codec“ hiermit zu tun hat, erfahrt Ihr im folgende Review zu „Runaway: The Dream of the Turtle“.
Bei den „Runaway“ Titeln handelt es sich um waschechte Adventures. In diesem (auch gerne als Point & Click) Genre kommt es sehr stark auf zu findende Details in den meist vorgerenderten Hintergründen an. Da der DS Bildschirm hier nicht gerade mit einem 19“ Monitor mithalten kann, war ich also erst einmal skeptisch, wie man das hervorragende PC-Spiel „Runaway 2“ auf die kleine Nintendo Hardware bringen will. Ein Zauberwort heißt hier: „VX2-Codec“, welcher bei „Runaway: The Dream of the Turtle“ zum ersten Mal zum Einsatz kam. Dank dieses neuartigen Codes war es dem zuständigen französischen Team von „Cyanide“ möglich, über eine Stunde der tollen Animationssequenzen, welche dem Spiel seinen unvergleichlichen Charme verleihen, auf die DS-Hardware zu transferieren. Dies koppelte man nun noch mit einem Zoom-Modus und voila, sieht man das Spiel im Grunde fast in der gleichen Qualität und dem gleichen Details wie auf dem PC! Aber blicken wir erst einmal rüber zur Story des Spiels.



Nachdem Student Brian und die Ex-Stripperin Gina in 'Runaway' ein spannendes Abenteuer hinter sich gebracht haben, beschließen die beiden sich eine Auszeit zu gönnen. Wohlverdienter Urlaub auf Hawaii steht auf dem Programm. Gina will sich dort unter anderem einige nah gelegene Wasserfälle ansehen, die nur per Flugzeug zu erreichen sind. Da sämtliche Fluglinien das Ziel aus ominösen Gründen nicht mehr ansteuern, verlassen sich die beiden auf einen älteren Herrn, der den beiden den Transfer in seinem fast schon antiken Flieger anbietet. Wie zu erwarten setzt das Worst Case-Szenario ein: der 'Captain' erleidet einen Herzinfarkt und stirbt am Steuer des Fliegers. Brian reagiert blitzschnell und wirft Gina mitsamt dem einzigen auffindbaren Fallschirm aus dem Flugzeug. Er selbst gibt sich seinem Schicksal hin und überlebt den darauf folgenden Unfall wie durch ein Wunder. Sofort macht sich auf die Suche nach Gina, womit das Abenteuer auch für Euch beginnt.

Dass das Spiel hierbei kein „Snack“ ist, dürften die weitern Details sofort klar machen. Im Verlauf des Abenteuers besucht Ihr nämlich circa 100 Schauplätze wie z.B. den Dschungel, Hawai oder Alaska. Sowohl über Wasser auf einer Luxusjacht, als auch unter Wasser und in der Luft gilt es Eure Fähigkeiten im Lösen der Rätsel unter Beweis zu stellen. Hierbei trefft Ihr auf mehr als 30, teils exzentrische Charaktere, wobei hier vor allem der verrückte Professor „Joshua“ für viele Lacher sorgen wird. Neben ihm dürfen wir auch die tolle „Sushi Douglas“ wieder treffen. Bei Ihr prallen Intelligenz & Reichtum aufeinander und da sie Brian sehr mag, sind Ihre Fähigkeiten für ihn Gold wert. Auf der „Gegenseite“ erwarten uns mit dem Surfer „Knife“, Oberst „Nathaniel L. Kordsmeier“, der hübschen Filmschauspielerin „Lokelanie“ und der giftigen Schönheit „Tarentula“ interessante, aber auch gefährliche Charaktere. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels sollte Adventure-Spieler hier sicherlich nicht überfordern. Aber auch Neulinge in dem Genre dürften mit etwas Gehirnjogging ebenfalls gut vorankommen. Für alle, die zu Beginn unter leichten Startschwierigkeiten leiden, haben die Entwickler in der Anleitung auch eine schön betitelte Anzahl von Seiten mit Hilfen bereitgestellt. Diese verschaffen einem einen Einblick in die Denke der Macher und sollten hier hilfreich sein.



Der aktive Teil des Spiels spielt sich natürlich auf dem unteren Bildschirm des Nintendo DS ab. Auf dem oberen bekommt Ihr derweil Euer Inventar angezeigt. Möchtet Ihr aus diesem etwas nutzen, könnt Ihr das Inventar über eine Schaltfläche auf den unteren Bildschirm holen um Euch hier Dinge genauer anzugucken oder eventuell miteinander zu kombinieren. Zieht Ihr einen Gegenstand in dieser Ansicht aus dem Bildschirm heraus, wechselt das Bild wieder auf die Spielfläche und Ihr könnt den Gegenstand benutzen oder platzieren. Neben dem Inventar Symbol gibt es noch ein weiteres zum Speichern sowie einer extra für den DS eingebauten Hilfefunktion. Drück Ihr mit dem Stylus auf diese Fläche, werden Euch auf dem Bildschirm alle Bereiche und Gegenstände farblich markiert, mit denen Ihr eine Interaktion betreiben könnt.

Da sich wie Eingangs bereits beschrieben der DS nicht mit einem 19“ Monitor messen kann, musste man sich etwas einfallen lassen, um die ganze Grafik des Abeneuers erkennbar darzustellen. Das Zauberwort heißt hier „Zoom-Modus. Sobald Ihr den Stylus auf dem Touchscreen drück und dort verweilen lasst, zoom das Bild nun auf die Teildarstellung des Abenteuers, die man auf dem PC auch sehen konnte. Gleitet Ihr nun auf der dem Screen hin- und her ändert sich entsprechend der dargestellte Bereich des gesamten Bildes. Sobald Ihr den Stylus wieder vom Touchscreen wegnehmt, sehr Ihr wieder das gesamte Bild. Durch tippen des Stylus auf dieser Ansicht geht Brian dann in den von Euch gewählten Bereich, genau wie bei einem Point & Click Adventure.



Vor allem die grafische Herausforderung wurde hier von den Entwicklern toll bewältigt. Über eine Stunde (also sämtliche auf dem PC integrierten) Zwischensequenzen fanden durch den „VX2-Codec“ Ihren Weg auf Nintendo´s Handhelden. Gepaart mit der „Zoom-Funktion“ erlebt man das PC Abenteuer auf dem DS in einer außerordentlichen 2D und 3D Qualität, welche sogar dynamische Beleuchtungen, Panoramaansichten und atmosphärische Effekte enthält. Lediglich die Auflösung fällt technisch bedingt natürlich hier geringer ist. Dennoch muss hier ein ganz dickes Lob ausgesprochen werden und zukünftig werden wir durch diese Technologie sicherlich nochmals einen grafischen Schub auf dem DS erleben, den man ihm zu Beginn sicherlich noch nicht zugetraut hätte.

Auch beim Sound wurde gut gewerkelt, wobei der Maintitel leider nur sehr verzehrt wieder gegeben wird. Dass der DS in diesem Punkt alle Entwickler gleichermaßen vor ein Limit setzt ist aber bekannt. Der Rest des Spiels ist hier sauberer geworden, die Töne, Melodien und Klänge unterstützen das gezeigte sehr passend.

Lob auch für die Steuerung, welche sehr gut gelöst wurde und die Fähigkeiten des DS toll zum Einsatz bringt. Lediglich das genaue Positionieren auf dem gezoomten Bild war manches Mal mit etwas Fummelei behaftet, da die Zielbereiche teils sehr klein, der genutzte Gegenstand hier aber größer war. Trotz dieses kleinen Manko´s gibt es hier aber eine verdiente Wertung.

Stefan meint:

Stefan

Mit Runaway: The Dream of the Turtle haben die Entwickler eine tolle Leistung vollbracht. Das PC Spiel so dermaßen gut auf den kleinen Nintendo DS zu portieren, dabei sogar sämtliche Filmsequenzen mitzunehmen und ein 1:1 Spiel möglich zu machen, hätte ich bei der damaligen Ankündigung nicht für möglich gehalten. Hier kommt ein waschechtes Adventure auf Nintendos Handhelden und wer Brian & Gina bis dahin nicht kannte und dieses Genre mag, sollte hier auf jeden Fall zugreifen! Mir wird der Titel hier sicherlich noch einige Stunden Spaß und Gehinrjogging abverlangen. Da ich vom PC her schon weis, daß am Ende ein Cliffhänger auftaucht, hoffe ich wirklich, daß man dann auch diesen auf den DS rüber holen wird.

Positiv

  • Perfekte übernahme des PC Hit!
  • Bunt, Charmant, durchgeknallt
  • Durchdachte Steuerung

Negativ

  • Texte teils zu schnell weg
  • Anfangssong sehr verzerrt
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Forum
  • von Riemann80:

    Retrozocker schrieb: Und ich würde Runaway 2 eine Chance geben. Es kommt im Review weit schlechter weg als es ist. Wer ein klassisches Point & Click Adventure spielt, der sollte wissen worauf er sich einlässt. Auch Monkey Island hatte...

  • von Retrozocker:

    PatrickF27 schrieb: Ah, ja das hatte ich damals auch auf iOS durchgespielt, war halt schade, dass es keine Konsolenfassung davon gab Man darf bei Adventures nie vergessen, dass es kleine Studios sind, die einfach nicht die Ressourcen...

  • von PatrickF27:

    Ah, ja das hatte ich damals auch auf iOS durchgespielt, war halt schade, dass es keine Konsolenfassung davon gab ...

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Runaway - The Dream of the Turtle Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30.11.2007
Vermarkter KochMedia
Wertung 8.2
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