Nachdem Nintendos NES weltweit den Kampf gegen SEGAs Master System klar gewann, war jetzt SEGA am Zuge und brachte Ende 1988 die erste 16Bit-Konsole namens Mega Drive auf den Markt. Bekannt durch ihre vielen Hits in den Arcade-Hallen, startete das Gerät durchaus erfolgreich in die neue Ära. Bei Big N verließ man sich währenddessen auf die über 30 Millionen Mal verkauften Einheiten des Nintendo Entertainment Systems. Als jedoch die Verkäufe von SEGAs Schmuckstück die Millionengrenze durchschritt, wurde man hellhörig und machte sich daran, einen Nachfolger zu entwickeln. Knapp zwei Jahre danach versuchte der Konzern mit dem Super Nintendo zu kontern und wies in seinen Werbekampagnen gerne auf die technische Überlegenheit des SNES hin. Auch der Bekanntheitsgrad des Firmenmaskottchens Mario trug zur allgemeinen Aufmerksamkeit der Spieler und Presse bei. Doch bei SEGA sah man schnell die Hauptschwäche des Konkurrenzproduktes in der geringen Taktfrequenz des C-64 Nachfolge-Prozessors 65816, während im eigenen Gerät ein flotter 68000er (bekannt aus dem Amiga) werkelte.
Passend dazu wurde mit Sonic ein unverwechselbares Maskottchen geboren, der durch seine unglaubliche Geschwindigkeit die Fähigkeiten des Mega Drive hervorhob. Doch mit talentierten Programmierern und/oder zusätzlichen Chips konnte auch das SNES eindrucksvoll beweisen, welche Power und feine Spezialeffekte in seinem Inneren schlummerte. Zudem sahen die meisten Spiele dank der größeren Farbpalette im Vergleich zu baugleichen SEGA-Pendants einfach immer einen Tick besser aus. In Japan beherrschte nach kurzer Zeit das Super Nintendo den kompletten Markt, während in den USA und Europa ein heißer Zweikampf entbrannte.
Schließlich konnte sich das SNES aber mit der deutlich besseren Softwareunterstützung durchsetzen, daran änderten auch die glücklosen Mega Drive Erweiterungen MegaCD und 32X nichts mehr. Im Nachhinein betrachtet kann man ohne jeden Zweifel behaupten, dass sowohl das MegaDrive als ebenso das SuperNES sich sehr gut verkauften und zu den erfolgreichsten Konsolen der beiden Traditionsfirmen zählten. Welche der zwei besser zu euch passt, könnt ihr vielleicht an den erschienenen Spielen festmachen.
Seite 2: Erweiterungen
Per Super GameBoy kann man mit dem SNES seine evtl. schon vorhandenen GameBoy-Spiele auch auf dem großen Bildschirm zocken. Dasselbe gilt für den MasterSystem-Converter für das MegaDrive.
SEGAs 16Bit Modulkonsole kann aber ebenso noch per MegaCD und 32X in eine CD- bzw. 32Bit-Konsole verwandelt werden, wodurch der Game die eine oder andere Granate mehr spielen kann. Beim Super Nintendo scheiterte dies ja bekanntermaßen an der Zusammenarbeit mit Sony und endete in einem eigenständigen Gerät namens Playstation. An allem erdenklichen Zubehör wie Lightguns, Arcade-Boards, Joypads, etc. fehlt es keiner der beiden. Aufgrund der besseren Erweiterbarkeit des MegaDrive durch MegaCD und 32X hier ein Punkt für SEGAs Produkt.
MegaDrive
SNES
Prozessor:
16Bit 68000
16Bit 65816
Taktfrequenz:
7,67MHz
3,58MHz
Haupt/Video-Speicher:
64/64kbyte
256/128kbyte
Co-Prozessoren:
Z80 (3,58MHz) / SVP (im Modul)
3D-Chip (Mode7) / Super-FX Chip (im Modul)
Sound:
6+4 Kanal Stereo
8-Kanal Stereo (Sony DSP)
Farben:
64 aus 512
256 aus 32.768
Auflösung:
320*224px
256*224px
Sprites:
128 (2.064 theoretisch)
128 (max. 64*64px)
Das modernere Super NES weiß vor allem aufgrund der größeren Farbpalette und den besseren Soundfähigkeiten sowie Effektmöglichkeiten (Zoomen/Rotieren) zu punkten.
SEGAs MegaDrive ist die flottere Konsole, die besser mit Scrolling und Sprites arbeiten kann und auch einfache Polygongrafiken ohne Probleme darstellt. (Mit einem schnelleren und leistungsfähigeren Hauptprozessor wäre das SNES [fast] unschlagbar - schade. Fähige Programmierer holen aus beiden Geräten technische Meisterleistungen heraus, daher gilt hier ebenfalls ein Unentschieden.
Im Action-Bereich können beide Konsolen herrlich mit ihren Muskeln spielen. Sprite-Getümmel, Explosionen und sonstige Spezialeffekte finden in diesem Genre zur Genüge Einsatz. Vor allem bei den zwei Probotector-Titeln kann man wunderbar vergleichen, dass sowohl das 2 Jahre ältere MegaDrive als auch das SNES über zahlreiche Tricks verfügen, um dem geneigten Spielerauge etwas zu bieten. SEGAs Maschine kann besser mit schnellen Titeln und Sprites arbeiten, das Super Nintendo hingegen hat ein paar Effekte, die das MD nicht zeigen kann. Daher für beide Systeme jeweils ein erster imaginärer Punkt.
In diesem schwer einzuordnenden Genre kann das SNES vor allem mit Spieleperlen wie Zelda oder Secret of Mana punkten. Zwar können SEGAner auch mit Landstalker oder Ecco Vorlieb nehmen, aber bei Action-Adventures haben diese weitaus weniger Abwechslung. Zudem bekommt der Spieler aufgrund des besseren Soundchips des Super Nintendos herrliche Kompositionen auf die Ohren. Hier also ein Punkt für die Konsole von Big N.
Am Anfang noch ein exklusives SNES-Produkt, gab es Street Fighter 2 anschließend ebenfalls für den schwarzen Kasten. Spielerisch zwar weit entfernt von SF2, kann allerdings auch Mortal Kombat auf beiden Systemen überzeugen. SEGA-Spielern vorenthalten wurde die Final Fight-Serie (ausgenommen Final Fight für das MegaCD), aber mit den drei Streets of Rage Teilen haben sie ebenso gute Sidescroller auf Ihrer Seite. Ein klares Unentschieden.
Der Hauptkampf der beiden Systeme fand auch über ihre Vorzeige-Helden Sonic und Mario statt. Während der Gamer mit Sonic rasend durch die Levels fegt und actionbetont die Gegner plättet, fordert Mario vermehrt mit Geschicklichkeits- und Denkeinlagen. Marios Ur-Gegenspieler Donkey Kong lädt euch in eigenen Titeln auf dem SNES zu hüpflastigen Partien ein, Sonics Vorgänger Wonder Boy verzückt hingegen nur SEGA-Spieler. Disneys Donald Duck darf nur auf dem Mega Drive hüpfen, Mickey Mouse dagegen beschert auf beiden Konsolen wunderschön gestaltete Level. Zudem können systemübergreifend Aladdin, Rocket Knight, die Tiny Toons oder Earthworm Jim erfreuen. Auch hier erneut ein Unentschieden.
Das etwas altbackene OutRun steht mit dem super-modernen und mit einem speziellen Co-Prozessor ausgestatteten Virtua Racing nur MegaDrive-Besitzern zur Verfügung. SNES-Spieler dürfen dagegen mit Special-FX bestückten Games wie Stunt Race FX, F-Zero oder dem Multiplayer-Spaßmacher Super Mario Kart rumdüsen. Hier hat das SNES leicht die Nase vorn, auch wenn das MD Polygon-Grafiken viel besser darstellen kann.
Anfänglich war das Mega Drive noch mit Phantasy Star und den Shining-Titeln im Rollenspiel-Sektor die beste Maschine, nach und nach erschienen allerdings für das SNES Knallerspiele, die niemand verpassen sollte. Daher auch hier ein Vorsprung für Nintendos Konsole.
Seite 5: Shooter, Sport, Strategie Geschicklichkeit
Auf dem MegaDrive erhält man zumeist perfekt umgesetzte Arcade-Ballereien, vor allem die ThunderForce-Reihe weiß hier zu begeistern. Auf dem Super Nintendo hingegen erhielt man (vor allem auch wegen der Unterstützung durch Konami) Shooter-Perlen wie Axelay, Parodius, R-Type oder Nintendos Weltraum-Fuchs-Spektakel Starfox.
Das MegaDrive bietet aber durch seinen schnelleren Prozessor einwandfreies Scrolling und etliche Sprites auf dem Bildschirm, während dort das SNES ohne Zusatzchips meistens Probleme hat. Shooter-Fans würden mit beiden Konsolen sehr gut fahren.
Sport:
Exklusivtitel:
Mega Drive: -
SNES: Mega Man Soccer
Da es keine nennenswerten exklusiven Spielspaßgranaten gibt und man auf den zwei Konsolen mit allen möglichen Sportarten sehr gut versorgt wird, vergeben wir hier auch ein Unentschieden.
Strategie-Liebhaber werden auf dem MegaDrive mit Dune 2 oder Herzog zwei beglückt, während auf dem SNES nur Utopia begeistert. Bei den Geschicklichkeits-Spielen halten sich die zwei die Waage. Das Mega Drive fordert die Gehirnzellen mit Columns, Klax oder Mean Bean Machine, auf dem SNES kann man das originale Tetris oder Puzzle Bobble in Angriff nehmen. Beide Maschinen freuen sich über Lemmings und Lost Vikings. Knapper Vorsprung für die SEGA Konsole.
Seite 6: Endresultat
MegaDrive
SNES
Spiele:
7 Pkt.*
8 Pkt.
Erweiterungen/Zubehör:
2
1
Technik:
1
1
Endergebnis:
10 Pkt.
10 Pkt.
* = 1 Sonderpunkt durch zusätzliche MegaCD/32X-Spielepalette
Jörg meint:
Bei diesen beiden Konsolen könnt ihr auf keinen Fall etwas falsch machen. Am besten holt ihr euch beide ins Haus (wenn nicht schon längst geschehen). Das SNES bietet durch seinen größeren Erfolg die breitere Spielepalette und technisch meist ausgereiftere Games, dies macht SEGA allerdings mit seiner langen Erfahrung und Spielen, die man einfach nicht verpassen darf, wieder wett.
Action-Veteranen und Strategie-Profis greifen zum MegaDrive. Liebhaber ausladender RPGs und Adventures sind beim SNES genau richtig.
Alle anderen Genre werden von beiden Geräten sehr gut abgedeckt.
In den 90ern war ich Sega Spieler jetzt leben Md und Snes friedlich nebeneinander bei mir.
von pseudogilgamesh:
Verdammt, jetzt, wo du's sagst: Mein Roter hat die natürlich auch. Auf dem Foto mit dem silbernen CP und Maserung aufm Stick sahs aber krasser aus (wg. Seitenlicht, und Silber-Lichtreflexe).
von namenlos:
ja, bei den alten sah der schalter nen tick anders aus, hatte da aber kein bild gefunden, wo beide drauf sind
die ganz alten roten sticks haben aber schon eine maserung auch bei den originalen:
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