Mega-CD im Test

1990
1991

Im November 1991 begann SEGA Japan mit der Auslieferung des Mega-CDs. Das High-Tech-Spielzeug im schmucken schwarz passte unter jedes Mega-Drive, das CD-Laufwerk war ausfahrbar und die Frontseite zierten Kontroll-Leuchten.
Neben dem Verbindungsport enthielt das Mega-CD ein Stereo-Line-Out und einen Mixing-Ausgang. Zum Start wurden nur zwei Spiele von Fremdherstellern veröffentlicht (Heavy Nova und Sol-Feace).
Auch die Ausstattung des Mega-CD-Pakets erwies sich als sparsam: Das CD-ROM kam ohne Spiele und Netzgerät. Nur ein zoomendes und rotierendes Mega-CD-Logo demonstrierte vor der Aktivierung des bedienungsfreundlichen CD-Betriebssystems die zusätzlichen Fähigkeiten der neuen Hardware.


'Doppeldecker-Power anno 1991...'


1992

Ein Jahr später und rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft kam das CD-ROM unter dem Namen SEGA-CD in die amerikanischen Kaufhäuser. Für 299 US-Dollar erwarb der Kunde ein geringfügig modifiziertes Gerät: Die meisten Kontroll-Leuchten fielen Sparmaßnahmen zum Opfer, im Inneren arbeitete statt eines Toshiba Prozessors ein Motorola-Chip.
Dafür lag ein ordentliches Software-Paket bei. Eine Collection-CD enthielt die SEGA-Spielehits Streets of Rage, Columns, Golden Axe und Revenge of Shinobi, die Programme Sol-Feace und Sherlock Holmes befanden sich auf zwei weiteren CDs. Eine Audio-CD sowie eine CD-G vervollständigten das reichhaltige Paket.
Auch das Betriebssystem wurde für den amerikanischen Markt verändert: Das neue Logo flog durch die Weiten des Alls und der Optionsbildschirm wurde stark vereinfacht. Innerhalb von zehn Tagen waren 70.000 Geräte verkauft.
Seit dem Herbst 1992 hieß es für SEGA wieder teilen. Das neue Super Nintendo hatte sich als 16-Bit-Gegenspieler auf dem deutschen Markt etabliert.
In diesem Jahr erschienen in Japan Spiele wie Cobra Command, Lunar - Silver Star, Prince of Persia, Robo Aleste oder Wonder Dog.




'Super-stylisch kommt das Wondermega daher...'


1993

In England lieferte SEGA das Mega-CD ab April 1993 in begrenzter Stückzahl aus. Hier gehörten zur Lieferung Sol-Feace, Cobra Command und die Collection-CD.
Das Super Nintendo war mittlerweile unangefochten die Nr. 1 weltweit. Doch SEGA hielt noch einen Trumpf in der Hinterhand: Das seit 1991 in Japan erhältliche CD-ROM erschien nun auch in Deutschland.
Riesige Speichermengen, CD-Symphonien und ein zweiter, schneller Hauptprozessor für ungeahnte Effekte standen bereit. Die Veränderung durch dieses Medium war gravierender, als erste Spiele wie Wonderdog oder Sol Feace glauben machten. Das Mega Drive wurde zur Multimedia-Konsole, die auch Kreative aus anderen Bereichen interessierte. Sony gehörte zu den ersten Lizenznehmern, SEGA selbst verließ mit Produkten wie der "Make my Video"-Reihe die Spieleschiene.
Auch Joypad-Abenteuer würden in Zukunft anders aussehen. Durch den Speicherplatz einer CD waren digitalisierten Videosequenzen und der Sprachausgabe keine Grenzen gesetzt.
Ab Herbst 1993 wurde in allen Ländern das neue Mega-CD II verkauft, das sich in mehreren Punkten vom Vorgänger unterschied: Aus Kostengründen verschwand das elektrisch ausfahrbare Laufwerk, das durch ein Toplade-Fach ersetzt wurde.
Das neue Design verzichtete auf den alten Mega-Drive/Mega-CD-Turm und bot stattdessen eine flache Einheit, bei der das CD-ROM am rechten Rand plaziert wurde.
In Deutschland wurde nur das Mega-CD II verkauft, wobei der Kunde zwischen zwei Varianten wählen durfte: SEGA lieferte eine Version ohne Spiel für ca. 510.-DM aus, die andere Packung enthielt zusätzlich das Spiel "Road Avenger" zum Preis von ca. 580.-DM. Das Zeichentrickspektakel unterschied sich radikal von anderen Konsolenspielen und war eine hervorragende Demonstration der Mega-CD-Fähigkeiten.
Beide Versionen kamen mit einem Kabel, das die Mega-Drive-Sounds mit den CD-Klängen mischte. Eine weitere Verbindung zum Anschluss an die Stereo-Anlage war ebenfalls beigelegt. Ein kleines Pult sorgte dafür, daß das alte Mega-Drive einen festen Stand hatte und ein Netztgerät versorgte das Mega-CD mit Strom.
Zum Start gab es alsbald Spiele wie Batman Returns, Ecco the Dolphin, Final Fight, Jaguar XJ 220, Keio Flying Squadron, Silpheed, Thunderhawk oder Time Gal. Ein im Vergleich zu den anderen Startangeboten hervorragendes Line-Up.
Ende 1993 drangen der Electronic-Arts-Gründer Trip Hawkins mit seinem multimedialen 3DO-Projekt zum Preis von 1200.-DM, Phillips mit seinem ebenfalls multimedial ausgelegten CD-i (1100.-DM), Amiga mit dem CD32 (700.-DM) sowie der Klassiker Atari mit seinem Jaguar (700.-DM) auf den Markt.


'Die 2. Version sieht auch klasse aus...'


1994

In Anbetracht der geringen Verbreitung des Mega-CDs konnte sich die Software durchaus sehen lassen. Bedeutende Hersteller wie SEGA, Virgin, Psygnosis, EA und Core Design brachten sowohl aufgepeppte Umsetzungen als auch beeindruckende Exklusiv-Entwicklungen auf den Markt - so z.B. Battlecorps, Chuck Rock, FIFA Soccer Championship Edition, Formula One World Championship, Heart of the Alien, Microcosm, Monkey Island, NHL Hockey 94, Pirates Gold, Sonic CD, Soulstar, Star Wars Rebel Assault, Wing Commander oder WWF Rage in the Cage.
Kurz vor der CES in Chicago zeigte SEGA erstmals seinen Mega-Drive-Aufsatz Mega32, welcher nur in den USA und Europa erscheinen sollte, da man in Japan schon den Start des Saturn vorbereitete. Dieser Aufsatz war ebenfalls eine Mega-Drive-Erweiterung mit 32Bit-Technologie und unterstützte auch das Mega-CD.
Zum US-Start im Herbst 94 erschien demzufolge auch das erste 32X-CD-Spiel "Fahrenheit", das zusammen mit der normalen Mega-CD-Version in einer Packung ausgeliefert wurde.
Im Kampf der CD-Konsolen setzte sich am ehesten noch das 3DO durch, das mittlerweile eine stattliche Anzahl an Spielen aufweisen konnte, das Phillips CD-i und Amiga´s CD32 verkauften sich sogar noch schleppender als das Mega-CD.
In Japan stiegen Ende 1994 auch SNK mit seinem Neo Geo CD sowie Atari mit dem Jaguar CD in den CompactDisc-Zug ein und man freute sich auch schon über den Release des SEGA Saturn im Fernen Osten.




'Sonic CD begeisterte durch klasse CD-Musik...'


1995

Während noch etliche Spiele für 3DO, Jaguar, SNES und Mega Drive erschienen und der Saturn nun auch in Deutschland durchstartete, verging den Spieleherstellern die Lust weiter für ein sterbendes Add-On zu produzieren.
Somit erschienen 1995 nur noch wenige Spiele wie z.B. BC Racers, Ecco 2, Earthworm Jim Special Edition, Fatal Fury Special oder Snatcher. Das letzte europäische Mega-CD-Spiel erschien im Oktober (Theme Park).
In Japan ging die Spieleproduktion noch etwas weiter und brachte u.a. noch im Februar 1996 den Klassiker Shadowrun zum Vorschein. Im Jahre 2000 brachte es www.gooddealgames.com noch zustande 3 eigentlich gefertigte aber bis dahin nie veröffentlichte Mega-CD Spiele zu re-releasen (Bug Blasters, Citizen X und Star Strike)

Verkaufszahlen:
Verkaufte Mega-CD weltweit: 2.240.000
Verkaufte Mega-CD in Japan: 835.000
Verkaufte Mega-CD in USA: 545.000
Verkaufte Mega-CD in Europa: 455.000
Verkaufte Mega-CD in Deutschland: 105.000
Verkaufte Mega-CD Rest der Welt: 405.000
Am meisten verkauftes Spiel: Sonic CD (985.000 weltweit)

MediumCD-ROM (500MB)
CD-ROM Geschwindigkeit1fach Daten und Audio (150kb/sec) - Zugriffszeit ca. 0,8sec
CD-Schachtelektr. Frontloader (Version1) / Toploader (Version 2)
Prozessoren (CPU)Motorola MC68000 16Bit (2x mit Mega Drive)
Takt12,5MHz (20,4MHz mit Mega Drive)
Co-Prozessoren-
Speicher6MBit (0,75MB) Main
 1MBit (168kb) Boot ROM, 512KBit Audio, 128KBit CD-Puffer, 64KBit Battery
Grafikleistung64Farben gleichzeitig (mit Hardware-Tricks auch 128)
SoundPCM-Soundchip (Z80-Basis) - 16-Bit D/A-Wandler
(8Kanäle - 32KHz - 8x Oversampling)
VideoCinePak-FMV / TrueVideo (128-256 Farben)
GrafikeffekteFlat Shading
 Sprite Collision, Sprite Limiting und Sprite Masking
 Sprite-Rotation (beliebig viele gleichzeitig)
 Texture Mapping
 Verschieben
 Zoomen
Auflösung320x224Pixel
MedienunterstützungAudio-CD
 CD+G (CD+Graphics)
 CD-Single (8cm Durchmesser)
MenüCD-Player/CD+G Funktionen
Maße301x212x112mm (Version1) - 500x210x80mm (Version2)
AnschlüsseAC In (Power)
 Audio Out (Stereo)
 Video Out (9-polig)
 Erweiterungsport zum Mega Drive
 Mixausgang
AllgemeinesModelNo: MK-4102-50 (PAL V2)

© 2002 Mr. Saturn und Ingo Zaborowski "SEGA MEGA-CD Buch" (ISBN 3-8068-1452-X)



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