Need for Speed: Most Wanted im Test

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Alt trifft auf Neu. Electronic Arts versucht die Stärken der alten Need for Speed Teile mit dem Spinoff Underground geschickt zu verbinden und präsentiert uns als Ergebnis das neue Need for Speed: Most Wanted.


Als Neuling in der Stadt Rockport wollen wir mit unserem BMW M3 GTR ein bisschen die Gegend unsicher machen. Natürlich zieht dieses Auto eine ganze Schar Leute auf sich. So auch der Oberbösewicht Razor, der uns gleich zu einem Rennen herausfordert. Der Sieger bekommt das Gefährt des Verlierers. Nur leider hatte der besagte Bösewicht seine krummen Finger im Spiel und mitten im Rennen macht unsere Karre schlapp. Ziemlich frustriert müssen wir unsere Edelkarosse abgeben und in Selbstmitleid versunken treffen wir Mia, eine junge Dame die sich gut in der Underground-Racing-Szene auskennt. Sie verhilft uns zu einem neuen Auto und knüpft noch nebenbei die Kontakte bei den Tuningshops sowie Autowerkstätten. Und so nimmt die Sache ihren Lauf. Da wir unser geliebtes Auto wieder haben wollen, müssen wir uns von ganz unten nach oben in der Undergroundszene durchbeissen.



Dazu müssen wir bestimmte Rennen absolvieren, um das Aufsehen von Blacklistfahrern zu erregen. In der besagten Liste sind 15 Hardcorefahrer die wir alle besiegen sollten, um Razor die Stirn zu bieten. Die Rennmodi sind ziemlich abwechslungsreich. Bekannt aus den Vorgängern sind Runden,- Sprint,- und Knockoutrennen. Zwei neue Modi sind dazu gekommen. Hierbei handelt es sich um Radarfallenrennen, indem wir schneller an den Radarfallen vorbei müssen als die Gegner oder das Mautstellenrennen, in dem wir unter Zeitdruck bestimmte Checkpoints abfahren. Die Arcadehalle lässt grüßen.

Die Stadt Rockport besteht aus drei Bezirken (Rosewood, Coastal, Downtown), die wir je weiter wir kommen freispielen. Wie bei Underground 2 ist die Stadt frei zu erkunden, wer dazu keine Lust hat kann sich von einem Event zum nächsten mittels Menü klicken. Wenn ihr mal nicht eure Karre am aufmotzen seid, fahrt ihr durch die Metropole um an bestimmten Punkten Rennen auszutragen. Dabei solltet ihr aufpassen wie ihr euch bewegt, weil die Polizei ziemlich kleinlich reagiert und euch die Cops schon mal schnell am Hintern hängen. An Bord unseres Pixelauto haben wir jedoch einen Radarwarner, den man immer im Auge behalten sollte. Wenn es dann zu Streitigkeiten mit dem Gesetz kommt, empfiehlt es sich die Beine(in dem Fall Reifen) in die Hand zu nehmen und sich schnellstens zu verkrümeln.



Doch war die Polizei bei Hot Persuit 2 noch leicht abzuhängen, gehen die Cops bei Most Wanted einen ganzen Schritt weiter. Sie versuchen euch mit ihren Streifenwagen einzuklemmen oder von der Strasse zu drängen. Wenn ihr es dennoch geschafft habt das Weite zu suchen, teilen sie sich auf und durchsuchen die umliegenden Areale. Praktisches Hilfsmittel ist der Polizeifunk, weil ihr immer genau wisst wie gefragt ihr gerade seid. Ich persönlich war zugegeben sehr angetan von der künstlichen Intelligenz der Gesetzeshüter, weil die Verfolgungsjagden so wirklich eine Menge Spaß machen. Nebenbei steigt das Ansehen in der Undergroundszene proportional zu den Problemen mit dem Gesetz.



Was ein bisschen negativ aufstößt sind die Rennen gegen die Nonamefahrer. Es kann nämlich passieren das ein Rennen ultraleicht ist und das Nächste ist wirklich bockschwer. Im Vergleich dazu ist das Balancing bei den Blacklistfahrern besser und je weiter man kommt, umso schwerer wird es. Durch die gewonnen Rennen bekommt man Geld und die Chance Ersatzteile zu gewinnen, oder gar das Fahrzeug des jeweiligen Konkurrenten mit einer Art Kartensystem. Verdientes Geld wird in neue Teile fürs Auto investiert, wie Motor, Nitro oder Tuningsteile. Für viele ist das Tunen der Nobelkarossen das Walhalla, für mich persönlich störend, weil ich eigentlich mehr mich auf die Rennen fixieren möchte. Aber das ist einfach Geschmackssache.

Waren bisher alle Spiele der Reihe am PC grafisch sehr hübsch anzusehen, führt auch Most Wanted diese Tradition weiter. Die Autos sehen unglaublich detailliert aus und die Stadt steht dem in nichts nach. Manchmal ist man Stunden nur damit beschäftig durch Rockport zu heizen und die Grafik zu genießen. Unterwegs sieht man allerhand verschiedene Autos, sowie Busse oder Lastwagen. Zu vermissen sind leider Passanten um das Stadtbild perfekt zu gestalten, das aber sicher noch bei den Nachfolgern kommen. Das Geschwindigkeitsgefühl ist konkurrenzlos und wenn man jenseits der 250km/h durch die Stadt heizt, fühlt man sich fast als wäre man selbst in den Pixelautos.



Die ganze Präsentation wird abgerundet durch eine Soundkulissen die man als ’’wuchtig’’ beschreiben kann. Die Autos hören sich unglaublich gut an und vermitteln jeweils die Power, die im Motor stecken. Der Soundtrack ist wie bei den anderen Teilen gut, für mich als Electrofan allerdings eher enttäuschend, weil mehr Metal/Punktracks ihren Weg auf die DVD gefunden haben. Da hätte Electronic Arts ein breiteres Feld von Soundtracks einbinden können. Die musikalische Untermalung unterstützt das Geschehen auf der Strasse dennoch und vermittelt eine gewisse ’’Coolness’’. Die Steuerung ist sehr arcadelastig ausgefallen.



Die Autos fahren sich sehr unterschiedlich und irgendwie ist es logisch das ein VW Golf GTI leichter zu beherrschen ist als ein Ford Mustang GT. Ein Schadensmodell für eure Pixelkarren existiert übrigens nicht, was viele sicherlich als Kritikpunkt auffassen. Ich persönlich finde das eigentlich sogar ziemlich gut, weil die Need For Speed Serie eben absolut Richtung Arcade ausgelegt ist und dem Anspruch einer Simulation nicht gerecht werden muß.

Wer den Singleplayer nach gut 40 Stunden durchgespielt, darf sich noch an ungefähr 60 Einzelrennen im Challengemodus versuchen und diese Herausforderungen knacken. Im Multiplayermodus können sich zudem bis zu 4 Spieler gleichzeitig in verschiedenen Disziplinen beweisen. Was dabei negativ auffällt ist allerdings die fehlende Polizei und stellenweise einsetzende Ruckler.



Um die Grafikpracht von Most Wanted genießen zu können (bei 1024x768x32) braucht ihr einen Pentium 4 3,2 Ghz(Athlon XP 3000+), 1024MB RAM und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6800 GT(Radeon X850 Pro). Die Schmerzgrenze die Electronic Arts an die PC-User stellt sind Pentium 4 1,4 GHz (oder vergleichbaren Athlon), 256 MB RAM sowie eine Grafikkarte jenseits der Geforce 2 MX, allerdings wird hier nicht so wirklich großer Spaß aufkommen. Der Rennspaß nimmt übrigens 3 GB kostenbaren Festplattenspeicher ein.

Testrechner
Pentium 4 2,66Ghz
1GB Ram
Geforce FX 5950 Ultra (256MB RAM)
Creative Audigy 1

Dominic meint:

Dominic

Most Wanted hat mich nach dem eher durchwachsenen Underground 2 sehr überrascht. Spielbarkeit, Langzeitmotivation, Geschwindigkeitsfeeling, sowie Grafik haben mich überaus begeistert. Selten war ein Rennspiel so abwechslungsreich und fordernd wie der Titel von EA. Den einzigen Kritik der von meiner Seite kommt ist der schwankende Schwierigkeitsgrad bei manchen Rennen und das im Multiplayer nur vier Spieler teilnehmen können. Dennoch - Arcadefreaks, kauft dieses Game! Es wird euch glücklich machen. 

Positiv

  • Grafik und Geschwindigkeitsgefühl top!
  • Verschiedene Spielmodis
  • Große spielerische Freiheit

Negativ

  • Onlinemodus nicht ganz ausgereift
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Need for Speed: Most Wanted Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23.11.2005
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 9
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