

Unser Held erwacht unter starken Beruhigungsmitteln in Dr. Steiners Labor und muß feststellen, daß ihm etwas wichtiges fehlt. Doch bevor Fred realisieren kann, in welcher Lage er steckt, wird die Szenerie von Mafia-Boss Ulysses Pitt erschüttert. Dieser ist aufgebracht, denn eine Leiche fehlt, die in der Nähe einer Giftmülldeponie abgelegt worden ist. Natürlich verstrickt sich Dr. Steiner und muß, mit unserem Vollstrecker in Schwarz, zur Auflösung des Falls beitragen. Derweil beginnt das Abenteuer unseres Helden. Mit einem provisorischen Kopf, einem Hirn mit Augen, welches in einem großen Glas mit grüner Flüssigkeit schwimmt, macht sich Fred Neumann auf den Weg, um die Intrigen der Atomreaktor-Affäre aufzudecken, derer er kürzlich schon zum Opfer gefallen ist. Schließlich ist es nie gut, wenn man zuviel weis.
Das Hauptfeature ist das wechseln der Köpfe. Dieser hat man Anfangs drei zur Auswahl. So besitzt man den "Jar Head", unser Goldfischglas mit Hirn und Augen, befähigt gute Schläge auszuteilen und Köpfe von Feinden abzutrennen. Der "Zombihead" verwandelt uns kurzerhand in einen schlurfenden, Fetzen behangenen, Untoten. Dieser kann diverse Flüssigkeiten in sich saugen und auf Feinde abspritzen, auch zum lösen von Puzzles sehr interessant. Mit etwas Luft unter den Füßen mutiert unser lebloser Körper zu einem dickköpfigen Ballon. Dann wäre da noch der "Steinkopf". Gegner fliegen bei einem Treffer durch die Luft, Gegenstände zerbröseln und beim Laufen wackelt das Szenario bedrohlich. Im Laufe des Spiels bekommt ihr weitere fünf Köpfe in euer Sortiment. Wie den Schrumpfkopf, der euch in eine Rattengroße Figur verwandelt, die weder Röhren, enge Höhlen noch kleine Durchschlüpfe scheuen braucht. Doch auch Upgrades sind möglich, dazu muß man beim Händler jedoch gefangene Würmer abliefern. Diese findet man in der Vegetation und kann sie in einem kleinen Minispiel aus der Erde ziehen. Passt man nicht auf, reißt man den Wicht in Einzelteile und muß später erneut probieren.


Die Rätsel sind neben den Schlägereien eine willkommene Abwechslung. Wie lösche ich die Flammen? Wie kann ich den Kühlschrank beschädigen? Wie komme ich über diese große Schlucht? Daher ist hier voller Einsatz des Köpfchens gefragt, in zweierlei Hinsicht. Doch oftmals steht man vor einer Kopfnuss. Nicht jedes Hindernis zeigt euch an, welchen Kopf ihr benötigt. Das Weiterkommen kann dann nur durch langwieriges Tüfteln herausfinden was ziehmlich schnell in Frust ausartet. Doch zum Frust ablassen kann sich sich anderweitig vergnügen. Ob Billiard oder Angeln, auch Flippern ist drin. Und wem das nicht langt, der züchtet sich mal ein Kampfhuhn zusammen und läßt es gegen Artgenossen kämpfen. Doch gerade beim Billiard ist die Spielbarkeit nur beschränkt umgesetzt, der Überblick über Schlagwinkeln und -Richtung ist quasi kaum vorhanden.
Doch nicht nur Rätsel muß unser Held lösen, um sein altes Gesicht wieder zu bekommen, auch zünftige Kloppereien stehen auf der Tagesordnung. Je nach Kopf setzt man seine Kontrahenten mit Blitzschlägen, Stampfern oder Giftnebel außer Gefecht. Hinzukommen natürlich noch Standardcombos und normale Schläge mit der Handkante. Mit Kontermoves setzt man die Angriffswellen seiner Feinde in wuchtige Gegenschläge um, wenn man das große Los gezogen hat. Ansonst ist man mit wildem drücken der Facebuttons um einiges besser dran, auch wenn man dann nicht allzu viel Energie gewinnt. Generell sind die Feinde meist in der Überzahl und greifen mit vielen Specialmoves an, dies sorgt dafür, daß man sich recht häufig an Checkpoints wiederfindet und den Abschnitt erneut mit allen Feinden (!) spielen muss, denn die Lebensenergie ist recht mickrig. Da lohnt es sich doppelt und dreifach mit genug Tränken von örtlichen Händler loszuziehen. Dieser wird mit Geld bezahlt, welches man findet oder im Verkauf von gefundenem Schrott erhält.
Grafisch ist das Spiel solide. Die Gegenden sind schön anzusehen, bieten keine Grafikbugs und erstrahlen in einen gewissen Charme. Die Ort und Personen sind zwar realistisch designed, sind aber ansatzweise stark überzeichnet. Insgesamt hat man aber gerade in letzter Zeit schon viel besseres gesehen. Denn dir Orte, insbesondere in den Häusern wirken zu grob texturiert und sind insgesamt zu kahl anzusehen. Auch die Gestaltung mancher Räume wirkt teils lustlos.


Die Tutorials während des Spielens sind schon sehr ernüchternd ausgefallen. Durch sehr viele Tastenkombinationen wird man Anfangs sehr verwirrt. Wie war das? R drücken und dann mit O eine Kombo auslösen? Mit L und dem Analogpad wechselt man Köpfe? Und wie war nochmal die Kombination für Heiltränke? Das Hilfsmenü im Pausenbildschirm hilft euch bei Problemen, aber wer drückt schon während des hektischen Kampfes mal schnell Start und navigiert durch Menüs? Insgesamt ist die Steuerung überladen und selbst einfaches drehen der Kamera wird zum Krampf. Denn unser Held kann nur mit der Kombo R-Trigger + Analogstick seine Ansicht ändern, doch beim drücken von der rechten Schultertaste bleibt Fred stehen und blockt gleichzeitig. Dies sollte eigentlich dazu dienen, Angriffe abzuwehren, jedoch beim justieren der Kamera nicht zu gebrauchen.
Soundmäßig wird man mit spannenden und fantasievollen Themen verwöhnt und insbesondere die englische Sprachausgabe kommt sehr gut herüber. Falls es noch niemand aufgefallen sein sollte, Fred wird von John C. McGinley gesprochen, der in der Serie "Scrubbs" als Mr. Cox für Aufruhr sorgt. Der zynische Humor von Dead Head Fred wird durch diese Stimme noch etwas sarkastischer. Mit Ladezeiten von bis zu 15 Sekunden muß sich das Spiel nicht unbedingt verstecken, jedoch kann dies auch während Leveln passieren oder man muß innerhalb kürzester Zeit mehrere Räume betreten. Dann lädt das Spiel bei jeder Türe und vermag zu nerven. Einen Multiplayer Modus sucht man vergebens, gerade bei den Minispielen sicher eine sinnvoller Modus gewesen. Zumindest Game Sharing hätte man programmieren können, sehr schade.


Dead Head Fred hat sicherlich einige tolle Ideen was die Rätsel und Kloppereien angeht, vermag aufgrund der komplexen Steuerung und dem knackigen Schwierigkeitsgrad nicht jeden zu begeistern. Das Spiel verschenkt nicht zuletzt wegen der Kamera wieder einges an Potenzial. Auch viele Hindernisse kann man nicht ohne viel tüfteln überwinden, Frust baut sich recht häufig auf. Dennoch macht auch Dead Head Fred Spaß, da man hier mal einen tollen Mix an Spielideen serviert bekommt, garniert mit viel Spiel- und Sprachwitz.