Als neulich in der Redaktion gefragt wurde, wer das Spiel übernehmen würde, meldete ich mich sofort. Der Titel reizte mich. Das Mystery-Team klang … mysteriös, geheimnisvoll, vielversprechend. Als das Game anschließend bei mir ankam, legte ich los. Ich startete meine PSP, machte es mir gemütlich und … war verdutzt. Das Intro, welches durch minimal animierte Standbilder erzählt wurde, machte mir klar, dass die Helden ein Trio bildeten. Bestehend aus dem Colonel Green, der 14-jährigen Anabel Vamp sowie dem deutlich jüngeren Spark. Anscheinend sind die Drei schon länger zusammen und haben bereits diverse Abenteuer erlebt. Denn der Junior des Teams ertappt das Mädchen dabei, wie es sich in eine Fledermaus verwandelt. Sie ist ein Vampir, ein Verdacht, den er wohl seit langem hegte. Das klang nach früheren Erlebnissen.
Allerdings sollte mich das nicht vom Spielen abhalten. Wer weiß, eventuell würde ich eine würdige Konkurrenz zur Professor Layton-Reihe vor mir haben. Doch einige Stunden später schaltete ich meine PSP aus, konsterniert und ernüchtert. Zwar ist Das Mystery-Team ein Adventure. Aber kein besonders Gutes. Die Entwickler griffen viele Male zu kurz, und das Ergebnis ist ein durchschnittliches Game.
Einige Beweismittel lösen Minispiele aus, die den Höhepunkt des Games bilden. Erinnerungen an Tetris oder Qix erwachen. Doch auch diese sind nicht allzu schwer und leider viel zu schnell vorbei. Besser man besitzt und zockt die Originale.
Mit den entsprechenden Beweisen klapperst du anschließend eine Reihe von Zeugen ab. Wer jetzt auf eine ausgefeilte Dialog-Führung hoffte, den muss ich enttäuschen. Im Grunde genommen gehst du Beweisstück für Beweisstück durch, der Augenzeuge erzählt etwas dazu, und das war es. Schnell wird klar, wer der Schuldige ist und was sein Motiv war. Und leider muss man diese langweilige Befragung durchführen, da man sonst nicht an neue Szenen und Personen kommt.
Auch mit der Logik hat das Spiel es nicht so sehr. Anabel möchte verhindern, dass der Colonel spitzkriegt, dass sie ein Vampir ist. Doch schon kurze Zeit später verwandelt sie sich für ein Minispiel in eine Fledermaus, ohne dass der der Anführer der Gruppe darauf reagiert, obwohl er mit dabei ist. Oder: Im ersten Fall finden sich Fußabdrücke von Hunden an Stellen, wo man im Grunde genommen nicht ohne Leiter hinkommt. Wird darauf eingegangen? Nö, wen, abgesehen von dem Spieler, kümmert das überhaupt?
Grafik und Sound erinnern mich an die diversen Wimmelbildspiele, die ich auf dem Nintendo DS zockte. Die einzelnen Spielabschnitte werden in einer statischen Darstellung dargestellt, in die du reinzoomen kannst, wobei sie hässlich grobauflösend wird. Auch die Interviews sind nicht animiert, was doch enttäuscht. Und die Musik? Erinnert ebenfalls an das Genre - und geht schnell auf die Nerven.
Das Mystery-Team im Test

Selten passte ein Titel zu einem Game so gut, wie „Das Mystery-Team“. Denn das gesamte Spiel ist ein Mysterium. Und zwar kein Gutes.
Götz meint:
Positiv
- Einfach
Negativ
- Story hat Logik-Brüche
- Grafik erreicht nicht PSP-Standard
- Musik zum Gruseln
Userwertung
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Das gute an Das Mystery-Team ist, dass es einfach ist. Pro Aufgabe muss man maximal eine Stunde rechnen. Also das perfekte Einstiegs-Adventure? Eher nicht. Die Story strotzt nur so vor Logik-Brüchen, der Ablauf eines jeden Falls gleicht sich nahezu 1:1 und Grafik und Sound sind für die PSP-Verhältnisse unterirdisch. Das geht besser!