Wie erwähnt versucht Laura sich erstmal Informationen zu beschaffen und nimmt Kontakt mit den anderen Crewmitgliedern der Aki auf. Leider ist entweder die Technik nicht willig, die Besatzungsmitglieder nicht in ihren Kabinen oder aber sie melden sich einfach nicht. Lediglich Bordmechaniker Parker nimmt den Anruf über das Videophone an, wird dann aber vor den Augen Lauras von „irgendetwas“ auf brutale Weise niedergemetzelt. Die Gewaltdarstellung ist nicht von schlechten Eltern und ich hielt damals wirklich den Atem an. Definitiv nichts, was man im Beisein von Kindern spielen sollte.
Geschockt vom Gemetzel beschließt Laura (so scheinen bei Entwickler Warp alle weiblichen Helden zu heißen) der Sache auf den Grund zu gehen. Irgendetwas ist an Bord gekommen, das zudem für das menschliche Auge unsichtbar zu sein scheint. Das ist nämlich der Clou an Enemy Zero. Man weiß, da draußen ist etwas! Eine Art Echolot sendet einen akustischen Warnton aus. Je näher der Gegner, desto schneller. Aber man kann den Gegner nicht sehen. Der Stoff, aus dem Alpträume gestrickt sind. Damals war ich ungelogen ein paar Mal kurz davor, mir vor Spannung in die Hose zu pinkeln.
Dummerweise ist die Aki kein Kriegsschiff, sondern ein einfaches Frachtschiff. Die Bewaffnung der Crew beschränkt sich daher auf eine einzige Plasmapistole, die zudem nur Energie für zwei Schuss hält. Ja genau, es warten nicht zu wenige „Der muss jetzt sitzen sonst bin ich geliefert“ Momente auf euch. Weshalb ich beim Spielen kontinuierlich zwischen Frust und extremer Spannung schwankte. Ich weiß nicht, wie viele Tode ich bei Enemy Zero starb, aber es waren etliche, bis ich den finalen Abspann nach ca. 10 Spielstunden zu sehen bekam. Aber es hat sich verdammt nochmal gelohnt und ich kann meine Hände nicht vom Pad lassen. Atmosphärisch ist Enemy Zero für mich eine Bombe. Allerdings ist es kein „ich spiel mal eben rein“ Game. Man muss sich Zeit nehmen, alle Notizen aufmerksam lesen und so in die Atmosphäre auf der Aki eintauchen. Einen Tipp habe ich noch auf Lager: Wenn ihr könnt, dann nehmt den Analog Controller von NiGHTS zur Hand, damit spielte es sich meiner Meinung nach angenehmer.
Enemy Zero im Test

Irgendwo im Weltraum. An Bord des Weltraumfrachters Aki gehen plötzlich die Lichter an, die Besatzung wird aus dem Hyperschlaf erweckt. Auch die junge Laura, die nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten erstmal versucht, sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Denn die Aki ist weit vom Zielpunkt ihrer Reise, der Erde, entfernt ... warum also schlug der Bordcomputer Alarm?
Sebastian meint:
Positiv
- Nervenkitzel :-)
- Mix aus Rätsel & Action
- Atmosphärische Soundkulisse
Negativ
- Nur Englisch
- Pop-ups & Low-Res Optik
- Nichts für zwischendurch
-
von Civilisation:
Sebastian hat mit Enemy Zero einen Horrorklassiker fürs Saturn getestet. Enemy Zero Irgendwo im Weltraum. An Bord des Weltraumfrachters Aki gehen plötzlich die Lichter an, die Besatzung wird aus dem Hyperschlaf erweckt. Auch die junge Laura, die nach anfänglichen...
In Japan ja schon 1996 erschienen, musste ich über ein Jahr auf die EU-Version warten. Obwohl nur auf Englisch, zog mich Enemy Zero in den Bann. Für mich gibt es auf dem Saturn kein besseres Grafik-Adventure. Alle Rätsel sind logisch und lösbar aufgebaut, der Actionteil bringt zudem Pepp ins Gameplay. Neben der SEGA Saturn Fassung erschien Monate später übrigens auch eine (mäßige) PC-Version. Hoffentlich kommt eines Tages ein HD-Remake, das Spielerlebnis ist nämlich auch nach einem Jahrzehnt großartig.