The Longest Journey (Special Edition) im Test

PC Windows
Während sich das Adventure Genre in den letzten Jahren wieder deutlich erholt hat, standen Abenteuer-Fans zur Jahrtausendwende mehr oder weniger vor dem Nichts. 2000 erschien mit The Longest Journey dann genau das, was das Genre gebraucht hat. Ein wahnsinnig guter Titel, der sich super verkauft hat und den Entwicklern deutlich gemacht hat, dass das Genre weiterleben kann. dtp bringt den mehrfach ausgezeichneten Klassiker nun erneut auf den Markt. Die Special Edition bietet dabei einige neue Features und läuft außerdem, im Gegensatz zum Original, problemlos unter Windows XP.


IGN Best Adventure Game 2000, Gamespy Best of 2000, Gamespot Game of the Year 2000... das sind nur einige der Awards, die The Longest Journey nach dem Release verliehen wurden. Das Spiel dreht sich um die junge Studentin April Ryan, die im beschaulichen Newport der Zukunft wohnt. April hat einige Probleme... Sie ist wegen ihrem Vater von zuhause abgehauen, ihre Arbeiten an einem überfälligen Kunstprojekt gehen nicht voran, ein nerviger Typ hängt ihr ständig am Rock und sehr mysteriöse Träume bringen sie um die verdiente Nachtruhe. In einem solchen Traum beginnt für den Spieler das Abenteuer.

Kurze Zeit später erfahrt ihr in langsamen Schritten mehr über das Leben der jungen Frau. Der Einstieg ist dabei ein bischen träge. Ausschweifende Dialoge über April, ihre Freunde (die ihr noch gar nicht getroffen habt) und Plätze in der Stadt (an denen ihr noch gar nicht gewesen seid) ziehen den Start in die Länge. Im ersten Kapitel setzt ihr euch dann weiter mit dem Leben der Protagonistin auseinander. Ihr trefft ihre Freunde, geht in ihre Schule und zu ihrem Job in einem Café. Was sich langweilig anhören mag, verfolgt ein gerissenes Ziel: Dadurch, dass ihr Teil von ihrer alltäglichen Routine werdet, beginnt ihr euch wirklich um April und ihre Freunde zu sorgen.



Die wichtigste Wendung tritt ein, als die Hintergründe von Aprils Träumen langsam aber sicher ans Licht kommen. Der Spieler lernt, dass es zwei verschiedene Welten gibt. Auf der einen Seite Stark, eine futuristische Welt in der Wissenschaft und Technologie das Wichtigste darstellt. Auf der anderen Seite Arcadia, eine mittelalterliche Phantasiewelt voller Magie. Es stellt sich heraus, dass April über die seltene Gabe verfügt, sich frei zwischen diesen beiden Welten zu bewegen. Seit Urzeiten wurden die beiden Welten durch die große Balance im Gleichgewicht gehalten. Das aktuelle Problem ist, dass der 12. Wächter der Balance seinen Platz verlassen hat und sich somit langsam aber sicher das Chaos ausbreitet. Als Medium und Wanderer zwischen den beiden Welten ist es Aprils Aufgabe, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Welten zu retten!



Ab diesem Moment spielt das Spiel in den beiden Welten. April kann dabei ihr 'Springen' zwischen den Welten jedoch nicht kontrollieren, sprich wo ihr wann spielt hängt fest mit der Storyline zusammen. Sowohl in Stark als auch in Arcadia trifft April auf viele interessante Charaktere, die euch mehr über die Geschichte der Welten und über eure Aufgabe erzählen. Die Story wird so wunderbar verfestigt und ihr saugt alle Infos wie ein trockener Schwamm auf.



In Sachen Gameplay bringt euch The Longest Journey klassische Genre-Kost. Die Steuerung erinnert an andere Klassiker wie Baphomets Fluch, ist sehr einfach gehalten worden und damit leicht anzuwenden. Im Inventar gibt es sogar optische Hinweise darauf, wenn Items miteinander kombiniert werden können, so spart man sich viel Zeit. Eine gute Karte verschont euch außerdem meistens vor langen Fußmärschen.

Auch die Rätsel gestalten sich sehr klassisch, sprich um das eigentliche Ziel eines Rätsels zu erreichen, muss vorher eine Menge in die Wege geleitet werden. So ist es z.B. an manchen Stellen nötig Nebenjobs anzunehmen, dabei bestimmte Aufgaben zu erledigen um so eine kleine (aber wichtige) neue Information zu erhalten. Die Rätsel sind aber immer logisch und mit ein wenig Anstrengung der grauen Zellen stest zu bewältigen. Einige mechanische Rätsel können eure Nerven strapazieren, zum Glück sind jene jedoch in der Unterzahl. Die Rätseldichte und Spieldauer ist recht hoch - das Original kam damals auf 4 CDs zu euch, für die Special Edition wurde alles auf eine DVD gebracht.



Neben dem großartigen Spiel bietet die Special Edition von The Longest Journey folgende Extras:
  • Exklusive Wallpaper
  • Feature zum offiziellen April-Model
  • Aprils Tagebuch
  • Feature zu den Doppelwelten Stark & Arcadia
  • Trailer zum Nachfolger Dreamfall
  • Komplettlösung auf der DVD



    Grafisch gefällt The Longest Journey auch 6 Jahre nach dem Release immer noch. Der Detailgrad der Charaktere kann natürlich nicht mit dem heutigen Stand der Dinge mithalten, wirkt aber trotzdem passend und nicht störend. Die Hintergründe sind sehr abwechslungsreich und farbenfroh gestaltet, keine Location sieht aus wie eine andere im Spiel. Beim Sound ist der Titel auch heute noch ganz vorne mit dabei, ein toller Soundtrack und die sehr gute Sprachausgabe lassen euch völlig mit der Spielwelt verschmelzen.


  • Gregory meint:

    Gregory

    The Longest Journey ist eines der besten Adventures, die ich bislang gespielt habe (und das waren einige, glaubt mir). Der Hauptgrund dafür ist die komplexe und interessante Story, die euch wirklich in ihren Bann zieht. Ständig wollt ihr mehr erfahren über April, die beiden Welten, warum alles so ist wie es ist usw. Die Hintergründe scheinen progressiv mit der Spielzeit immer tiefer zu werden und so könnt ihr es nicht erwarten, sämtliche Rätsel zu lösen und die Welten wieder in Einklang zu bringen. Wer das Spiel bislang nicht in seiner Sammlung stehen hat oder wer 'dank' Windows XP mit dem Original nicht mehr viel anfangen kann, sollte sich diesen Meilenstein der Computerspielgeschichte als Special Edition auf jeden Fall ins Haus holen! 

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    The Longest Journey (Special Edition) Daten
    Genre Adventure
    Spieleranzahl 1
    Regionalcode -
    Auflösung / Hertz -
    Onlinefunktion -
    Verfügbarkeit 01.02.2006
    Vermarkter dtp
    Wertung 9
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