Ridge Racer Type 4 im Test

PlayStation1
Seit der Geburt der PlayStation dominierte die Ridge Racer-Reihe die Racing-Sparte, nahezu jeder PSone-Jünger hatte zumindest ein Game aus dem Namco-Rennstall im Regal. Erst Sonys Gran Turismo revolutionierte das Genre und löste den Primus (verdient) ab. Kann der Spielhallen-Entwickler mit der nunmehr vierten Episode „Ridge Racer Type 4“ verlorenen Boden wett machen?
Dem Gameplay merkt man an, dass R4 zeitlich zwischen den beiden überragenden Gran Turismos geboren wurde. Da der „Real Driving Simulator“ dank akkurat simulierter Fahrphysik Publikumserfolge feiern konnte, finden auch in Ridge Racer Type 4 auf Realismus getrimmte Renner Einzug in den Fuhrpark. Bei diesen „Grip“-Rennwagen bremst ihr wie in jeder anderen handelsüblichen Fahrsimulation vor der Kurve stark ab, um nach dem Nadelöhr wieder zu beschleunigen. Traditionalisten rasen natürlich wie gewohnt per Drift um die Rundkurse. Das Gameplay ist hierbei trotz zweier gänzlich unterschiedlicher Kurventechniken erstaunlich ausgeglichen, geübte Arcade-Schumis können sowohl mit „Drift“- als auch mit „Grip“-Reisschüsseln den Pokal einheimsen.

Im Mittelpunkt steht diesmal ein ausgewachsener Grand Prix-Mode, bei dem ihr für vier unterschiedliche Rennställe antretet. Eure Karriere führt euch über acht unterschiedliche Strecken in zahllosen Cups mit unterschiedlichen Qualifikationserfordernissen. Versessene Joypad-Akrobaten spielen hier bis zu 321 (!) hochgezüchtete Rennwagen frei, die wie immer den Köpfen japanischer Entwickler entsprungen sind. Diese lassen sich wahlweise auch auf Sonys glückloser Pocketstation speichern und via rudimentärem Grafikprogramm mit eigenen Logos versehen.




Der Präsentation wird nur ein Prädikat gerecht – „stylish“! Angefangen bei den puristischen Menüs, bis hin zur famosen Optik – alles wirkt aus einem Guss. Gran Turismo hat vorgelegt, Ridge Racer zieht nach,,, neben GT 2 markiert R4 das technisch Machbare auf Sonys betagtem 32 Bitter. Wie schon Rage Racer, sagt sich auch Type 4 von früherer Bonbon-Optik los und bietet einen konsequent realistischen Look in Braun und Grau.

Popups und wabernde Texturen gehören ein für allemal der Vergangenheit an, stattdessen erwartet euch eine wunderschön ausgeleuchtete Szenerie und zahlreiche Blur-Effekte bei konstanten 30fps. Während die Gran Turismo-Racer auf (gefaktes) Environment Mapping setzen, punkten die R4-Rennschlitten mit Gaurond geshadeter Karosserie. Mit den famosen Replays der Polyphony Digital-Konkurrenz können die schnöden Ridge Racer Type 4 jedoch nicht mithalten.


Beim Sound erwartet euch jedoch Altbewehrtes, was wäre schon ein Ridge Racer ohne zünftigem Techno-Gestampfe?! Während die Vorgänger jedoch auf fernöstlichen J-Techno setzten, kommt R4 mit Drum-and-Bass und House etwas gediegener und massenfreundlicher daher.

Kai meint:

Kai

Mich hat selten ein Game zum Launch so fasziniert wie Ridge Racer Type 4. Ein virtuelles „Fuck You“ an alle Möchtegern-Edel-Racer mit Physiksimulation und ähnlichem Gedöns. Namco bietet kompromisslose Arcade-Action, gepaart mit einem famosen Umfang, verpackt in einer absoluten Sahne-Optik. Ob nun Gran Turismo 2 oder R4 die Spitze der 32Bit-Racer erklimmen hängt allein von persönlichen Vorlieben ab, beide sind Meilensteine und Ehrengäste in meiner Hall of Fame.

Positiv

  • Extrem umfangreich
  • Grafische Oberklasse

Negativ

  • Überflüssige Grip-Racer
Userwertung
9.5 1 Stimmen
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Ridge Racer Type 4 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1998
Vermarkter Sony
Wertung 9.2
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