In einer nicht so weit entfernten Zukunft brechen die Menschen auf, um ihren Heimatplaneten Erde den Rücken zu kehren und begeben sich auf eine Odyssee der Kolonisierung im All. Fremde neue Planeten werden erschlossen und deren Natur wird sich zu Nutzen gemacht, wobei der Schneeplanet E.D.N.III keine Ausnahme ist. Bei der sehr friedliebenden Kolonisierung von E.D.N.III treffen die Menschen schnell auf die Ureinwohner, die leider von ihren neuen Nachbarn nicht begeistert sind. Sofort bricht ein vernichtender Streit zwischen Mensch und Akride los, wobei die Menschen realisieren müssen, dass Sie diesen Kampf nicht gewinnen können. Ein großer Teil der neuen Kolonie von E.D.N.III trat den Rückzug zur Erde an. Die verbliebenen Kolonisten, die nicht kampflos den Planeten aufgeben wollten, fanden schnell die perfekte Waffe, um die Akriden zu besiegen. Jeder dieser Aliens verfügt über eine kostbare Thermalenergie, die im Inneren des Körpers jedes Akriden schlummert. Mit einer neuen Rasse von Maschinen machten sich die Hinterbliebenen diese Energie zu Nutze und schickten ihre neuen Kampfmaschinen Vital Suits (kurz VS) in den Krieg, um die Gunst für sich zu entscheiden.
Bei einem Streifzug einer kleinen Gruppe Schneepiraten durch die frostige Umgebung, entdecken Sie einen jungen Mann, der im Eis eingeschlossen war. Ohne nachzudenken, befreiten sie ihn und brachten ihn in Sicherheit. Nur langsam kommt der vorerst Namenlose wieder zu Bewusstsein. Recht schnell finden die Schneepiraten Luka, Yuri und Rick heraus, dass der Überlebende an einer Amnesie leidet und sich dadurch kaum an etwas erinnert, was vor seinem Einfrieren geschah. Doch rasch kommen die ersten Erinnerungen zurück und so erwähnt Wayne ein grünes Auge und seinen Vater, der angeblich schon tot sei. Nach einer Zeit der Rehabilitierung schließt sich Wayne dem kleinen Team an, die leider mit anderen Schneepiraten und natürlich den Akriden zu kämpfen haben. Für Wayne ist das die beste Gelegenheit, um etwas über seine Vergangenheit zu erfahren und so hofft er dem grünen Auge früher oder später zu begegnen.
Die kleinen Aufträge, die Wayne von dem Anführer Yuri vermittelt bekommt, sind leider weniger als Routine zu bezeichnen, weil in der klirrende Kälte jede Bewegung eine Qual für den jungen Helden ist, in der der Thermoanzug und der Harmonisierer das Betreten der Außenwelt erst möglich macht. Und hier ist schon der erste clou von Lost Planet: Das Spiel dreht sich hauptsächlich um die Thermalenergie, die ihr meistens bei besiegten Akriden finden werdet. So sind groß angelegte Ausflüge mit einsammeln von Souvenirs nicht angebracht, weil je kälter es wird, umso schneller fällt eure Thermalenergieanzeige. So ist jeder Feindkontakt äußerst willkommen,,, und wenn mal kein Alien in der Nähe ist, solltet ihr entweder Datenstationen ansteuern, alte Autowracks plündern oder kleine Energiecontainer sprengen, die euren Vorrat an Energie wieder auffüllen. Aber ums eins müsst ihr euch keine Sorgen machen, denn Gegner werdet ihr immer finden. Ob es Schneepiraten mit VS oder Akriden sind. Der Actiontisch ist reichlich gedeckt und bietet zum Start der ersten Mission schön brachiale Action pur.
Sobald ihr draußen in der tödlichen Kälte seid, müsst ihr alleine zurecht kommen. Teamkollegen stehen euch leider nicht zur Verfügung. Diese sind auch nicht nötig, weil der Spieler auf eine große Anzahl von Waffen zurückgreifen darf. Maschinengewehr, Schrotflinte oder Plasmagewehr sind bekannte Knarren, die ihre Haltbarkeit in anderen Actiongames unter Beweis stellen konnten. Neben den üblichen Handfeuerwaffen habt ihr die Möglichkeit, die dicken Wummen der VS zu tragen, die euch dann natürlich in eurer Bewegung einschränken. Innerhalb der recht großen Levels werdet ihr öfters unter dem Schnee versteckte Vital Suits finden, die ihr (wenn es eure Thermalenergie zulässt) bemannen könnt. Hier unterscheiden sich die Mechs von ihren Eigenschaften und Größe und können wie die Transformers ihre Gestalt ändern. So wird aus einem eher langsamen Walker ein schneller Schneebuggy oder ein Kettenfahrzeug, das fast einem Panzer nahe kommt.
Und hier liegt der größte Reiz von Lost Planet. Denn es macht schon verdammt viel Laune, mit den Meter hohen VS alles zu Klump zu verarbeiten. So haben die Designer der Traditionsfirma Capcom absichtlich störende Schalterrätsel außen vor gelassen, was dem flotten Spielfluss sehr zu Gute kommt. So ist das eigentliche Ziel jeder Mission, das Levelende zu erreichen, vorher besprochene Ziele zu neutralisieren und in einem packenden Finale einen Obergegner zur Strecke zu bringen. Das hört sich jetzt alles äußerst altmodisch an. Das stimmt auch zum Teil, wobei die Verpackung von Lost Planet den größten Reiz ausmacht. Sah der Titel auf der Microsoft-Konsole Xbox360 gut aus, überflügelt die PC-Version mit besseren Texturen, imposanteren Effekten, knackigeren Farben und bildschirmfüllenden Explosionen. Besitzer einer DirectX10-Grafikkarte und Windows Vista dürfen sich über eine nochmals verbesserte Grafik freuen, die alle Funktionen von DirectX10 unterstützen. Steuerungstechnisch habt ihr die Wahl, ob ihr auf ein handelsübliches Gamepad zurückgreifen oder lieber mit Maus und Tastatur vorlieb nehmen möchtet, wobei das Zielen und Bewegen mit der PC-typischen Steuerung dem Controller weit überlegen ist.
Die gute Grafik hat einen hohen Preis. Um das Spiel in vollen Details und in einer Auflösung von 1024x768x32Bit zu spielen, braucht ihr schon einen Rechner jenseits der 5Ghz, 2GB RAM und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 7900GTX. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium IV, 2GHz oder vergleichbarer Athlon, 512MB RAM und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600 oder vergleichbare Radeon. Das Spiel nimmt 8GB Festplattenspeicher ein. Um Lost Planet offline spielen zu können, müsst ihr leider über eine Internetverbindung verfügen. Hier heißt das Zauberwort Steam! Der Mehrspielermodus ist genau wie sein Xbox360-Pedant eine spaßige Angelegenheit, wobei die Spielmodi (Team) Eliminierung, Stationen besetzen und Flüchtling klar im Vordergrund stehen. Leider sind hier auch die größten Macken in dem fast schon perfekten Spielerlebnis. Zuerst wäre die unkomfortable Menüführung beim Erstellen eines Servers. Chatmöglichkeiten mit Keyboard oder Headset sind nicht vorhanden. Während eines laufenden Spiels ist es nicht möglich, auf einen Server zu kommen und die Laufgeschwindigkeit der Charakters knabbert sehr am Spielfluss. Zudem zeigen sich Online mehrfach Bugs in Form von nichtvorhandenen Checkpoints, fehlerhaftem Radar oder Schatten. Gelegentlich verweigert das Keyboard vor dem Start eines Mehrspielerduells seine Arbeit.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 2 GHz oder vergleichbarer Athlon
521 MB RAM
Geforce 6600 oder vergleichbare Radeon
2 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
Internetverbindung/Steam
Als Besitzer der Xbox360-Version habe ich nach der ersten Mission auf dem PC sofort die Konsolenversion in den Mülleimer geworfen, da Lost Planet in allen Punkten mehr rockt als auf der Xbox. Die Grafik wurde ausnahmslos verbessert und dank des DirectX10-Supports dürfen Anhänger von Vista schon mal in die schöne neue Welt schnuppern. Wurde im Einzelspielermodus dank perfekter Anpassung an den PC alles richtig gemacht, verkommt der Mehrspielermodus durch Ungereimtheiten und Bugs zu einer mittelschweren Katastrophe. Hoffentlich verbessert Capcom diese Probleme mittels Patch. Dann stehen netten Abenden im Mehrspielermodus nichts mehr im Wege.
Als Besitzer der Xbox360-Version habe ich nach der ersten Mission auf dem PC sofort die Konsolenversion in den Mülleimer geworfen, da Lost Planet in allen Punkten mehr rockt als auf der Xbox. Die Grafik wurde ausnahmslos verbessert und dank des DirectX10-Supports dürfen Anhänger von Vista schon mal in die schöne neue Welt schnuppern. Wurde im Einzelspielermodus dank perfekter Anpassung an den PC alles richtig gemacht, verkommt der Mehrspielermodus durch Ungereimtheiten und Bugs zu einer mittelschweren Katastrophe. Hoffentlich verbessert Capcom diese Probleme mittels Patch. Dann stehen netten Abenden im Mehrspielermodus nichts mehr im Wege.