
"Der Shooter basiert auf einer 2 Jahre alten PC-Version, was man der Präsentation leider anmerkt"
Die umfassende Kampagne des amerikanischen Kreuzzuges ist zwar bis ins Detail mit Scripts zugepflastert, bietet aber einen abwechslungsreichen Missions-Ablauf. So übernehmt ihr in der ersten Mission beispielsweise das MG eines Humvees um einen Lebensmitteltransport zu schützen, nach mehreren Angriffswellen säubert ihr schließlich die letzten Widerstandsnester per Pedes. Selbst steuern dürft ihr die Fahrzeuge indes nicht, sämtliches motorisiertes Gefährt bewegt sich brav auf vordefinierten Schienen.

"Taktik: Rennt auf die Brücke und bringt alle um"
Taktiker und militaristische Strategen seien jedoch gewarnt! Hinter den variantenreichen Aufträgen und dem realistischen Setting verbirgt sich keine Simulation, sondern ein brachial-stumpfes Actiongame,,, Meist folgt ihr diversen Wegpunkten und schießt unterwegs dutzende Somalis zu Brei. Auf das minimalistische Team-Management könnt ihr dabei getrost verzichten, in der Entwicklungshilfe für eure schwarzafrikanischen Widersacher war nämlich keine brauchbare KI enthalten. Oftmals verirren sich die Terroristen in ihren eigenen Dörfern und bleiben an Häuserecken hängen.
Der Online-Modus fällt da schon umfassender aus! Stattliche 32 Gamer dürfen sich auf satten 20 Karten gegenseitig die Kniescheiben wegschießen, wobei jede Map an einen bestimmten Spielmodus gebunden ist. Deathmatch, das Ganze noch mal im Team, Capture the Flag und Seek & Destroy stehen hier zur Auswahl! Unverständlicherweise dürft ihr euch auch in den Multiplayer-Scharmützeln selbst hinters Steuer setzen! Wie in der Kampagne fliegen die Helikopter stumpf ihre immer gleichen Routen ab und sind zudem unzerstörbar.

"Auch Nachteinsätze finden sich auf der DVD. Das Gameplay bleibt identisch - nur dass ihr hier die Muslime via Schalldämpfer ausknipst"
Obwohl man der PS2-Version eine komplett neue Engine spendiert hat, siedelt sich die Optik im unteren Drittel des aktuellen grafischen Standards an. Die Texturen der Umgebung (Kaputte Häuser mit Sand drumherum, manchmal auch Wüste mit etwas Mauerresten) wirken eintönig, sind niedrig aufgelöst und wiederholen sich ständig. Die Animationen eurer Recken erinnern eher an Gabber-Opfer, als an standhafte Marines, einzige Lichtblicke sind die netten Blur-Effekte und detaillierte Waffenmodelle.

The roof, the roof, the roof is on fire! We don´t need no water - let the motherfucker burn... *sing*"
Der Sound entpuppt sich hingegen als echtes Sahnestück: Entspreche Surround-Hardware vorausgesetzt, sorgen peitschende Gewehrschüsse von allen Seiten und krachige Explosionen für ein gelungenes Mittendrin-Feeling. Selbst die deutsche Sprachausgabe weiß zu gefallen, ebenso wie die dynamische Hintergrundmucke (Sanfte orientalische Klänge in Feuerpausen, treibender Rock bei Schusswechseln.)
Da haben die Jungs von Novalogic aber schon reichhaltigere Kost serviert. Im Endeffekt latscht ihr hier durch langweilige Wüstentapeten und ballert auf alles was sich bewegt – egal ob off- oder online. Und wenn schon simplifizierte Action auf Waldorf-Niveau, dann bitte mit einer leichtgängigeren Steuerung!