
Ein Blick ins Hauptmenü überlasst uns die Wahl zwischen simplen Einzelrennen und dem Karriere-Modus. In letzterem erledigen wir zahlreiche Renn-Aufgaben und schalten nach und nach 18 verschiedene Fantasie-Fahrzeuge sowie diverse europäische Metropolen frei. Unter anderem rast ihr über den Münchener Marienplatz, dreht eine Runde um den Checkpoint Charlie oder macht das Ufer der Themse unsicher.

Die Vielfalt an Aufgaben reicht dabei von Deathmatches, in denen ihr eure Kontrahenten durch gezielte Ramm-Manöver zerstört, über typische Runden-Rennen bis hin zu Survivor-Missionen, in denen euch ständig Gesundheit abgezogen wird und ihr das Rennen als letzter Überlebender beenden müsst. Weiterhin wird in manchen Rennen eure Zerstörungswut erprobt, indem ihr Umgebungsobjekte wie Laternen oder Parkzähler aufgabelt.
Um die Rennen etwas abwechslungsreicher zu gestalten, haben die Entwickler zudem diverse Power-Ups auf den Strecken verteilt, die eure Energie auffüllen, einen Boost aktivieren oder die Beschleunigung eures Fahrzeugs verbessern. Wer sich auf den Kampf mit den anderen Teilnehmern rüsten will, kann ausserdem dezent lächerliche Items wie Mähdrescher-Aufsätze oder Schockstäbe einsammeln.

Das mag sich zwar alles recht spannend anhören, krankt in der Realität jedoch an unübersehbaren Schwächen wie dem miserablen Fahrverhalten. Die Boliden steuern sich einfach unglaublich schwammig und lassen bei höheren Geschwindigkeiten jede Kontrolle vermissen. Ebenso merkwürdig mutet das Kollisionsverhalten an: so könnt ihr auf Baustellen ganze Betonklötze aus dem Weg räumen, bleibt im Gegenzug aber an jeder Bank hängen.

Als wäre das nicht schon genug lassen die Rennen jede Dynamik vermissen. Ein richtiges Geschwindigkeitsgefühl will selten aufkommen und die Deathmatches verkommen durch die ungenaue Steuerung zur Rumgurkerei. Nicht einmal die KI eurer Rennkontrahenten kann dabei überzeugen, denn in Standard-Rennen lassen diese euch ohne jede Gegenwehr meilenweit davonfahren.
Beim Anblick aktueller Racing-Games wie World Racing 2 erkennt man schnell, dass die Grafik von Autobahn Raser schonungslos veraltet ist. Die Fahrzeuge sind undetailliert, die Texturen lassen sich am besten als matschig beschreiben und die Umgebungen bieten euch grobkörnige Bitmap-Objekte. Einzig die relativ originalgetreu nachgebildeten Städte bewahren den Titel für einem Totalausfall.

Beim Sound sieht das Ganze leider nicht viel besser aus. Die nervige Techno-Musik in Hauptmenü und Renngeschehen ist bereits nach kurzer Zeit einfach unerträglich, auch die Motorengeräusche oder Explosions-Effekte kommen wenig überzeugend daher.
Autobahn Raser ist und bleibt eine veraltete Reihe, die jeder Spieler in Anbetracht aktueller Rennspiele links liegen lassen sollte. Destruction Madness bemüht sich zwar mit neuen Deathmatch-Features, die durch altbewährte Probleme wie das grausame Fahrverhalten und die miese Präsentation jedoch nie zu richtigem Spielspaß führen. Spart euch das Geld also für andere Genre-Vertreter oder tobt eure Zerstörungswut in guten alten Titeln wie „Destruction Derby“ aus.