

Supercross, Freestyle, Edurocross bis über Rallycross sind jetzt nur vier von acht Events und decken mit zahlreichen Unterwettbewerben eine breite Palette an Spielmodi ab. Die Events und Wettbewerbe dürften selbst die Wählerischsten Naturen unter Uns glücklich werden, egal ob Buggys, Trucks, Bikes oder Quads, Abwechslung steht hoch im Kurs. Auch was die Terrains anbelangt, schöpft man aus dem Vollen. Prächtige Bergkulissen, Matsch verschmierte Buckelpisten, Rennarenen, verstaubte Wüstenabschnitte oder verschneite Abhänge, bei ATV Offroad Fury PRO darf man sich auf satten 64 Strecken austoben, welche alle einen individuellen Charm versprühen.
In den Rennen geht es natürlich in erster Linie darum die beste Platzierung zu erfahren. Doch auch Stilpunkte sind ein wichtiges Bewertungskritierium. Bei Quads und Bikes muss man sich schon recht ins Zeug legen um die Punktzahl nach oben zu schrauben, indem man einen Handstand macht, die Beine ausrenkt und waghalsige Sprünge absolviert. Bei Buggys reicht einfaches sliden, weite Sprünge oder fahren auf zwei Rändern um seinen Punktkonto zu erhöhen. Die Palette an Moves und Tricks kennt fast keine Grenzen, die Ausführung erfolgt per Tastenkombo und diese sind mehr oder weniger gewöhnungsbedürftig. Bis man die letzten Kniffe erlernt hat, legt man sich einige Male auf die Schnauze.

Die 64 Strecken glänzen nicht immer an Übersichtlichkeit. Oftmals heizt man über die Randbegrenzung des Rundkurses und hat dann nur wenig Zeit wieder den richtigen Weg einzuschlagen. Dann haut einem auch schon der Computer recht weit hinten auf die Strecke und man verliert wichtige Zeit und eventuell auch seine Spitzenposition. Aber auch wenn man wieder die Kurve bekommen hat, kann man sich plötzlich nach Ablauf des Timers am hinteren Ende der Geraden wiederfinden, was teilweise für recht großen Frust sorgt.
Auch nicht gerade sonderlich hilfreich sind die Minimaps am unteren Spielrand. Diese zeigen nicht nur die komplette Strecke, sondern auch nicht relevante Rundenabschnitte, die bei der jeweiligen Streckenführung gar nicht befahren werden müssen. So kann man sich nicht immer auf dieses Feature verlassen und muss "nach Gefühl" fahren oder sich an den Gegnern orientieren, da nicht alle Randbegrenzungen ausreichend vorhanden sind.

Ein nettes Feature allerdings ist das Fotomenü. So darf man jederzeit sein Spiel pausieren und sich als Fotograf betätigen. Zoomen, Kamera schwenken und drehen bis das Motiv in der gewünschten Postion erstrahlt und den Auslöser betätigen, schon hält man den einzigartigen Moment auf seinem Memory Stick fest. Wem das noch nicht ausreicht, darf sich an einem recht komplexen Streckeneditor versuchen.
Die Grafik ist augenscheinlich erst einmal ein Schmankerl, merkt man aber nach einigen Runden, dann wo die Abstriche gemacht wurden, um ein flüssiges Gameplay zu gewährleisten. So sind Bäume einfache Bitmaps, die als X übereinander gelegt wurden und der Boden und Umgebungen ist sehr verschwommen. Auch viele Gegenständen "faden" langsam in den Hintergrund, was ab und zu, besonders bei dunklen Objekten auf hellem Grund besonders auffällt. Wer sich daran nicht stört, bekommt eine flüssige und detailreiche Grafik geboten, die bei jeder Umgebung mit anderen Effekten aufwartet.


Der Sound ist eine Mischung aus Rap, Rock und Speedmetal. Hier rockt der Bär, die Stimmung ist ideal um auch das Geschehen zu unterstützen. Per Infrastruktur Modus spielt man online gegen andere Fahrer, per Ad-Hoc auch kabellos in Bus und Bahn gegen menschliche Mitspieler. Und wer auch eine Playstation 2 mit entsprechendem ATV Offroad Fury-Spiel hat, darf Content per Playstation 2 Link untereinander austauschen.
ATV Offroad Fury PRO hat einiges auf dem Kasten und hat mich überrascht. Die Menüführung ist nicht unbedingt die beste, aber an Modi, Fahrzeugen, Strecken und Goodies mangelt es nicht. Und so zockt man um Highscores, Ränge und Karten, ehe man den Goldpokal in Händen hält. Für Adrenalin sorgt nicht nur der Soundtrack, auch das flüssige Gameplay trägt zum nötigen Kick bei, wenn man endlich alle Tricks auf Lager hat. Einzig die nervige Rücksetzfunktion in Verbindung mit den teils unübersichtlichen Tracks zerren am Spielspaß. Der Leveleditor und der Fotomodus entschädigen für die teils unfairen Gegner.