Mario & Luigi: Brothership im Test

NintendoSwitch

Mit Mario & Luigi: Brothership kehrt unverhofft eine Rollenspielereihe zurück, die lange Zeit als tot galt. Doch wie kann sie sich unter einem neuen Entwickler schlagen?

Mario and Luigi Brothership neXGam 15Es gab einst lange Zeit zwei Rollenspielreihen, die Nintendo ab der N64-Ära prägten. Das eine war die Paper Mario-Reihe, von der erst vor kurzem ein Remake von Die Legende des Äonentors rauskam. Und die andere war Mario & Luigi. Die Namen sagen eigentlich schon aus, worauf jeweils der Fokus lag. Bei Paper Mario waren es die Abenteuer von Mario in einer 2-dimensionalen Papierform, derweil bei Mario & Luigi die beiden Brüder im Mittelpunkt des Geschehens standen.

Lange Zeit wurde letztere Rollenspielreihe von dem japanische Entwickler AlphaDream betreut. Doch der musste 2019 Insolvenz anmelden, gerade, als er anfing, „Mario & Luigi: Brothership“ zu programmieren. Das Projekt wurde deswegen jedoch nicht eingestampft. Stattdessen übernahm Acquire die Entwicklungsarbeit. Diese konnten bereits auf einiges an Rollenspielerfahrung zurückblicken, hatten sie unter anderem mit an Octopath Traveller II gearbeitet.

Die Story des Spiels ist, dass Mario, Luigi und diverse andere Pilzkönigreichbewohner eines Tages von nun auf gleich durch mysteriöse wirbelsturmartige Objekte entführt werden. Dabei landen die Brüder im Königreich Konektania. Einst war dies ein zusammenhängendes Land, doch dann zersplitterte es in mehrere Inseln, die jetzt auf einem Ozean herumtreiben. Die beiden Helden sollen helfen, diese wieder zu verbinden, was man übrigens im wahrsten Sinne des Wortes nehmen darf.

Von Anfang an begeistert das Spiel durch seinen herrlichen Humor, der vor allem aus den beiden unterschiedlichen Brüdern heraus entsteht. Mario ist der mutige, derweil Luigi der ängstliche, aber ebenso gleichzeitig Tollpatschigere der Zwei ist. Es werden allerdings auch genügend Szenen eingebaut, wo gezeigt wird, wie sehr die beiden aneinanderhängen und sich umeinander sorgen. 

Mario and Luigi Brothership neXGam 185Beide Brüder erleben also jetzt wieder gemeinsam ein Abenteuer. Und das darf man durchaus wortwörtlich nehmen, denn man steuert beide auch zusammen. Falls einer springt, springt der andere automatisch mit. Ebenso wurde geschickt gelöst, wie die beiden dann auf höhere Ebenen kommen, falls einer von ihnen etwas trägt. Allerdings werden nicht nur die Gemeinsamkeiten betont, sondern auch die Differenzen. Wie etwa, wenn unter gewissen Situationen auf einmal unterschiedlich farbene Münzen auftauchen, die nur jeweils einer von beiden aufsammeln kann. Oder bestimmte Schalter, die nur jeweils von einem der beiden Brüder aktiviert werden können.

Doch das wahre Highlight sind die Luigiideen. Das sind dann die Momente, wo Luigi auf bestimmte Objekte im Spiel reagiert und anschließend auf Knopfdruck aktiv wird. Mal zwängt er sich durch eine Barriere, um auf der anderen Seite einen Schalter zu betätigen. Mal rupft er Pflanzen aus, um dadurch Münzen zu erhalten. Oder mal stellt er sich auf eine bestimmte Plattform und trägt dadurch mit zur Lösung eines Rätsels bei. Es ist eine geniale Möglichkeit, ihn ins Game einzubauen, ohne, dass es zu forciert wirkt.

Natürlich gibt es auch noch Kämpfe. Auch hier wird die Bruderschaft der beiden betont. Rundenbasierend greifen sie an, wobei, wenn du mit dem richtigen Timing nochmal den Angriffsknopf drückst, sie eine Art Kombo daraus machen und so mehr Schaden zufügen. Was auch gelungen inszeniert worden ist, wenn man beispielsweise sieht, wie Mario als Sprungplattform für Luigi dient, der sich daraufhin hoch in die Luft schraubt, um dann auf den Feind zu stürzen. 

Ebenso ist es aber möglich, dass man Angriffen ausweichen kann und, hier ebenfalls mit dem passenden Timing, dem Feind Schaden zufügen kann. Das passende Timing herauszufinden ist dabei nicht immer einfach, da einige der Gegner einige Tricks auf Lager haben, die das richtige Gespür erschweren. Allerdings ist es vor allem für das spätere Gameplay unerlässlich, dass man diese Spielmechaniken in- und auswendig kann.

Mario and Luigi Brothership neXGam 39Vor allem bei den exzellenten Bosskämpfen ist es wichtig, dass man diese Techniken beherrscht. Denn ansonsten kann es schnell passieren, dass man sie vielleicht gerade so mit Mühe und Not übersteht. Und das sollte wirklich nicht sein.

Wobei man auch sagen muss, dass der Schwierigkeitsgrad des Games vor allem anfänglich alles andere als herausfordernd ist. Im Gegenteil: Das Gameplay verläuft hier gerade heraus und es ist besteht keine Notwendigkeit, großartig zu Leveln. Auch die Rätsel sind nicht sonderlich sehr herausfordernd, sondern lassen sich für geübte Spieler innerhalb weniger Ansätze lösen.

Immerhin kann Mario & Luigi: Brothership durch seine Vielfalt überzeugen. Keine der Inseln, die die beiden Brüder besuchen, gleicht der anderen. Auch die Vorgehensweise, die Insel mit den anderen zu verbinden, ist teilweise sehr unterschiedlich. Mal muss man an einem kulinarischen Wettstreit teilnehmen, mal gilt es, als Ermittler tätig zu werden. Das macht Spaß und sorgt für Abwechslung.

Was auch für die deutsche Übersetzung gilt. Hier wurde viel Wert auf geniale Wortspiele gesetzt, die einen wenigstens Grinsen lassen. Namen wie Hitzefreisig, Desolütje oder Flammaika sind einfach nur gut gelungen.

Dabei entdeckt man sie immer dann, wenn man übers Meer schippert. Stellenweise musst du auch die Strömung wechseln, um an sie ranzukommen. Doch sobald man sie im wahrsten Sinne des Wortes im Visier hat, heißt es nur noch, Abschuss und schon landet man auf ihnen und das Abenteuer kann beginnen.

Grafisch ist das Spiel in Ordnung. Es gibt viele nette visuelle Gags und es sieht auch gut aus. Aber man darf hier keine Neuerfindung des Rades erwarten. Musikalisch kann es hingegen durchaus überzeugen.

 

Götz meint:

Götz

Ich mochte Mario & Luigi: Brothership. Es hat einen gewissen Charme, den auch schon die früheren Mario & Luigi-Games hatten. Es hat Vielfalt und viele gute Ideen. Grafisch ist es gut, allerdings von der Schwierigkeit her besonders zu Beginn nicht sonderlich herausfordernd. Und bei der Story darf man kein episches Abenteuer erwarten, sondern nur immer wieder Anlass zu viel Humor.

Positiv

  • Vielfältige und gute Ideen
  • Wunderbarer Humor

Negativ

  • Vor allem zu Beginn zu leicht
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5.2 2 Stimmen
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Forum
  • von Cormac:

    Nach mittlerweile 32 Stunden bin ich wohl am Ende des vorletzten Gebiets, gefällt mir weiterhin recht gut, auch wenn sich einzelne Kämpfe stark ziehen. Abwechslung wird auf jeden Fall genug geboten, sowohl spielerisch als auch von den Gebieten, ich denke diese Woche werde ich es durchhaben.

  • von Cormac:

    Mir gefällt es bisher richtig gut, schönes Pacing, nicht zu viel sinnloses Gelaber und tolles Kampfsystem, einzig die Ladezeiten sind echt etwas zu lang ...

  • von Envy:

    Hab jetzt 3h gespielt und so wirklich holt es mich leider nicht ab. Irgendwas fehlt. Wirkt teilweise extrem rudimentär. Werds wohl wieder verkaufen....

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Mario & Luigi: Brothership Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2024-11-07 23:51:48
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.1
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