Dabei war das Spiel im Prinzip schon seit 15 Jahren in Entwicklung. Denn ursprünglich wollte Produzent Yoshio Sakamoto den Titel auf dem Nintendo DS herausbringen. Sah allerdings von der Idee ab, da die Technologie damals noch nicht ausreichte, um das Game so umzusetzen, wie es ihm vorschwebte. Es gab dann im Laufe der Jahre wiederholt neue Versuche, das Spiel zu entwickeln. Und erst mit der Nintendo Switch wurde dies möglich. Wobei der Produzent Unterstützung durch den spanischen Entwickler Mercurysteam erhielt, die bereits früher die Castlevania: Lords of Shadow-Reihe und den 3DS-Titel Metroid: Samus Returns entwickelten.
Storytechnisch knüpft das Game an den GBA-Klassiker Metroid: Fusion an. Womit Dread in der Kontinuität der neuste Titel ist. Samus Aran wird von der galaktischen Föderation zu dem Planeten ZDR geschickt, wo X-Parasiten gesichtet wurden. Eine frühere Expedition, bestehend aus elf sogenannten E.M.M.I.-Robotern ist anscheinend gescheitert, da der Kontakt mit denen verloren gegangen ist. Doch kaum kommt die Kopfgeldjägerin an, wird sie überraschenderweise von einem Chozo-Krieger erwartet, der sie nach einem kurzen Kampf besiegt und ihr sämtliche Ausrüstung wegnimmt. Dementsprechend geschwächt macht sie sich daran, die Welt zu erforschen und herauszufinden, was es mit den X-Parasiten und dem Chozo-Krieger auf sich hat.
Laut dem Entwickler bezieht sich die titelgebende Furcht darauf, dass Samus eine unbekannte Welt erforscht. Und in der Tat ist der Planet der bekannten Nintendo-Heldin alles andere als freundlich gesonnen. Nicht nur, dass die Faune sie zum Fressen gern hat. Ebenso gibt es auch jede Menge Umgebungen, die für sie bei der ersten Begegnung tödlich sind, weshalb sie erst spezielle Ausrüstung braucht, um diese unbeschadet zu durchqueren.
Neue Fähigkeiten erlangst du entweder durch die Chozo-Statuen oder in dem du Bossgegner besiegst. Wenn dies geschieht, absorbiert Samus Aran Fähigkeiten von ihnen und kann sie anschließend selber anwenden. Wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass sie sich selbst unsichtbar machen kann, was allerdings Energie kostet.
Dabei ist Samus wesentlich flotter und agiler unterwegs, als man es aus anderen Titeln her kennt. Sie beherrscht jetzt standardmäßig eine Mega Man-artige Rutsche, mit der sie unter Feinden durchrutschen kann. Was bei manchen Bossbegegnungen auch dringend nötig ist. Ebenso kann sie Attacken parieren. Wer sich hier jetzt allerdings Sorgen macht, dass das Zeitfenster für diesen Konter zu kurz ist, der kann beruhigt sein. Zum einen wird die Möglichkeit, einen gegnerischen Angriff quasi zurückzuwerfen, mit einem deutlich wahrnehmbaren Lichtblitz angekündigt. Und zum anderen ist das Fenster, wo du diesen Move ausüben kannst, großzügig und angemessen.
Es gibt allerdings einen Gegner, bei dem das Zeitfenster sehr knapp bemessen ist, was jedoch bewusst so gewählt worden ist. Die E.M.M.I. sind Feinde, die du nicht so einfach besiegen kannst. Im Gegenteil: In den häufigsten Fällen musst du, sobald du in die Gebiete kommst, wo sie sich aufhalten, vor ihnen davon laufen, da sie dich beim Fangen ansonsten sofort töten. Theoretisch hast du die Chance, deren Attacke zu kontern. Praktisch kannst du es vergessen.
Wenn Metroid Dread ein gewaltiges Manko hat, dann ist dies das Schnellreisesystem. Du hast später durchaus die Möglichkeit, schnell von Ort zu Ort zu reisen. Doch bis dem soweit ist, musst lange mühsam selber von A nach B gehen. Da die Welt des Spiels sehr umfangreich ist, kann dies sehr schnell sehr nervig sein.
Doch das, was dieses Spiel so genial macht, ist die Grafik. Es wurde ein 2,5D-Optik gewählt, bei der in den Zwischensequenzen in eine 3D-Perspektive gewechselt wird, derweil das eigentliche Maingame in der Seitenansicht präsentiert wird. Die jeweiligen Level sind vielfältig und voller Details designt. Manchmal lohnt es sich auch, mal auf den Hintergrund zu achten, weil dort Dinge passieren, die später von Bedeutung werden können.
Und musikalisch? Kann das Spiel einfach nicht enttäuschen. Im Gegenteil: Die Geräuschkulisse und der Soundtrack sind einmal mehr phänomenal.
Mit Metroid: Dread kommt unverhofft ein neues 2D-Metroid heraus. Und was für ein Game das ist. Das Spiel entwickelt schnell eine unheimliche Wucht und fesselt den Spieler lange Zeit vor den Bildschirm. Das Gameplay ist typisch für die Spielreihe, wobei Samus Aran neue Moves erhalten hat. Sie kann jetzt unter Hindernisse und Feinde hindurchrutschen und Angriffe kontern. Beides Aktionen, die essentiell fürs Weiterkommen sind. Dabei ist auch die Grafik super. Einziges Manko ist die Schnellreisefunktion, die du erst mühsam freispielen musst und so lange per pedes durch die mitunter umfangreiche Welt stiefeln darfst.