2007 machte der charmante Schurke seinen Einstand in der Videospielwelt. Unter den Fittichen von Naughty Dog, Schöpfer der äußerst erfolgreichen Crash-Bandicoot- und Jak-and-Daxter-Serien, schickte sich Drake an das damals bereits etwas angestaubte Genre der Action-Adventures Marke Tomb Raider zu neuen Höhen zu bringen. Und Uncharted: Drakes Schicksal wurde in der Tat ein großer Erfolg, und ein Vorzeigespiel für die noch junge PS3. Uncharted 2: Among Thieves hob die Latte noch etwas höher und beeindruckte mit einer der spektakulärsten Inszenierungen der Videospielgeschichte. Uncharted 3: Drake's Deception ließ technisch auch keine Wünsche offen, wurde jedoch aufgrund der starken Fokussierung auf Schießereien und wenig neuem nicht mehr ganz so überragend aufgenommen. Zuletzt bekam dann die PS Vita mit Uncharted: Golden Abyss ein sehr spaßiges Abenteuer für unterwegs, das lange das bestverkaufte Spiel für Sonys gescheitertes Handheld blieb.
Der Abschluss ist auch ein großes Thema der Handlung. Denn Nate hat die Schatzsucherei aufgegeben. Die Reporterin Elena ist inzwischen seine Frau, und beide haben sich geschworen, ihre waghalsigeren Lebensstile gegen solide, normale Arbeit einzutauschen. Haus, Alltagsprobleme, öde Jobs.
Die Hatz nach Averys Vermächtnis führt die Brüder weit herum. Von den spielbaren Szenen im panamaischen Gefängnis vor mehr als einem Jahrzehnt, über eine Auktion in einem italienischen Anwesen voller Gangster, einem Abstecher nach Schottland bis nach Madagaskar führt die Spur. Und wie immer gibt es auch andere, die sich gerne als Entdecker versuchen wollen und keine Konkurrenz dulden. Diesmal sind es Rafe Adler, der schon früher an der Seite von Sam und Nate das Piratengold gesucht hat und die Chefin einer Privatarmee Nadine Ross. Wieder und wieder kreuzen sich die Wege der Parteien; und das nicht friedlich.
Außerdem gibt es neuerdings einige längere Passagen, die man in einem Geländewagen reisen darf. In Madagascar bspw. kann man sich recht frei auf vier Rädern durch die weitläufigen Areale bewegen, bis man das Ziel erreicht hat. Eine sehr willkommene Abwechslung.
In den Ruinen erwarten die Grabräuber zudem kleine Rätsel. Nicht zu viel, aber doch mehr als in vergangenen Teilen; diese gemischt mit dem Klettereinlagen nehmen einen deutlich größereren Teil des Spiels ein als bislang.
Nicht ein mal hatte ich einen merklichen Ruckler, die angestrebten 30fps scheinen fast durchgängig gehalten zu werden. Der Level of Detail wird in solchen Entfernungen erhöht, dass man schon explizit nach Texturänderungen suchen muss um sie zu finden. Die Terminverschiebungen sind ganz klar in eine außerordentlich gute Optimierung geflossen.
Musik und Sprachausgabe sind ebenfalls hervorragend; und hier ist auch die deutsche Synchronisation gemeint. Ich weiß nicht, ob es an besserer Regie als in anderen Games liegt, oder an der guten Mimik der Figuren, aber bei der Uncharted Reihe wird wirklich geschauspielert. Jeder Satz passt zum Sprecher in der Situation.
Einziges Manko ist die nicht immer optimale Abmischung des Tons; einige Male war die Sprachausgabe zu leise im Verhältnis zu Hintergrundgeräuschen und Musik. Dabei wurden alle Einstellungen diesbezüglich auf Standard für Audio über den TV belassen.
Uncharted 4 ist ein grandioses Spiel. Naughty Dog hat hier wirklich auf die Fans gehört, die die Wandlung der Serie hin immer mehr zum 3rd Person Shooter kritisiert haben. Grafisch ist es sowieso eine Wucht, wie von diesen Entwicklern zu erwarten. Der Abschluss der Reihe bietet die perfekte Balance aller Spielelemente und eine spannende Story, die mich als Spieler zufrieden zurücklässt. Nates Abenteuer sind zu Ende, und ich brauche nicht mehr