Als ich hörte, dass Divinity: Original Sin – Enhanced Edition ins Haus flattern soll, hoffte ich endlich wieder ein gemütliches Rollenspiel für sie zu finden, welches uns gemeinsame, schöne Stunden bereitet. Doch habe ich den Sprung erst allein gewagt, um zu sehen, ob ihr die Welt von Rivellon gefällt. Der Einstieg fing schon vielversprechend mit der Charaktererstellung an. Während ihr bei vielen Rollenspielvertretern nur einen Protagonisten erstellt, müsst ihr die Fertigkeitspunkte gleich für zwei Figuren verteilen. Positiv zu erwähnen ist die Flexibilität, mit der ihr das Duo erstellt. Feste Klassen gibt es nicht und so lässt sich ein Nahkämpfer bestens zum Heiler ausbilden, indem ihr die Punkte nur richtig vergebt. Ist das Einsteigern zu komplex, könnt ihr vorgespeicherte Typen auswählen, welche die Charakterpunkte für euch verteilt. Das Spiel legt sehr viel Wert auf Kooperation, sodass der zweite Mitspieler auch in die Storyline eingebettet wird. An vielen Storypunkten (auch Nebenquests) müsst ihr oft über Schicksale der Gruppe oder NPCs entscheiden und hier bekommt der Spielpartner Entscheidungsrechte.
Seine PC-Herkunft ist dem Titel sehr stark anzusehen. Während die Controllersteuerung im Spiel an sich vorbildlich gelöst wurde, merkt man anhand der vielen Menüs und Fummeleien im Inventar, das eine Maus hier besser wäre. Leider besitzt die Party nicht einen gemeinsamen Lagerbestand, wo alles abgelegt werden kann, und so müsst ihr oft mit viel Kopfschmerzen Items verschieben, damit sie bei dem richtigen Empfänger ankommen. Das ist bedauerlicherweise auch bei Tränken so. Diese kauft ihr zum Beispiel beim Händler ein. Die landen zuerst im Inventar des Hauptcharakters, nun müsst ihr diese aufteilen und mittels eines Untermenüs an die Party verteilen. Wollt ihr diese noch im Interface-Menü setzen, bleibt einem keine andere Wahl als den Charakter zu wechseln und wieder mittels fummeliger Untermenüs diese an den richtigen Ort zu platzieren. Das hätte besser gelöst werden können. So geht sehr viel Zeit beim Optimieren der Party verloren. Erfreulich ist aber die Option jederzeit zu speichern, wie es euch beliebt. Es lassen sich sogar optional die Anzahl der Speicherstände bestimmen. Sowas ist auf dem PC Standard, im Konsolenlager leider die Ausnahme.
Das größte Manko in Divinity: Original Sin – Enhanced Edition empfinde ich bei der Hauptgeschichte und dem Heldenduo. Diese wirken trotz guter englischer Synchronisation langweilig und uninteressant und auch die anfangs noch als Mord getarnte Aktion, die euch zur Küstenstadt Cyseal führt, wird nicht wirklich gut erzählt. Larian Studios Rollenspiel glänzt eher durch seine reichhaltige Welt, wo ihr viel Entdecken könnt, wenn ihr danach sucht. Zudem sind die Nebenquests zum großen Teil interessanter erzählt als die eigentliche Hauptgeschichte. Grafisch ist Rivellon schön anzusehen. Die 3D-Engine von Divinity: Original Sin – Enhanced Edition zaubert wunderschöne Landschaften auf den heimischen Fernseher. Dank stimmungsvoller Beleuchtung wirken verlassene Wälder noch bedrohlicher und einsame Dungeons noch mysteriöser. Ein Fest für die Augen mit einem Manko: Die Kameraeinstellung im Kampf zeigt leider nicht immer den besten Blickwinkel und lässt sich nur schwer kippen.
Divinity: Original Sin – Enhanced Edition im Test



Fantasy-Idylle mit Koop-Modus ist schwer zu finden. Ganz besonders dann, wenn man eine Freundin hat, die noch hohe Ansprüche an ein Videospiel stellt.
Dominic meint:
Positiv
- Schöne, grosse Rollenspielwelt zum Entdecken
- Koop-Partner wird gut in die Geschichte eingebunden
- Gutes Kampfsystem
Negativ
- Fummelige Itemverwaltung
- Belanglose Hauptgeschichte
- Unübersichtliche Kamera
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von Phill XVII:
OS 2 scheint noch PS5 und Xbox Series Versionen zu bekommen. eurogamer.de/divinity-original…nd-xbox-series-erscheinen...
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von Mistercinema:
Larian Studios veröffentlichen heute den ersten großen Patch für Divinity: Original Sin 2 für die iPad-Version, die seit Mai für iOS erhältlich ist. Mit diesem Update können Fans des vielfach ausgezeichneten Rollenspiels ihre Abenteuer auch unterwegs fortsetzen – dank der...
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von Phill XVII:
Die Flugrüstung klingt ziemlich cool. Irgendwann gehe ich noch mal die ONE Version an....
Ob ich am Ende meine Freundin mit Divinity: Original Sin – Enhanced Edition begeistern kann, steht noch offen. Obwohl ich ihr schon Gameplayszenen gezeigt habe, wird wohl erst das Anspielen mit ihr es entscheiden, ob sie den Titel mag. Ich für meinen Teil empfinde das klassische Rollenspiel von Larian Studios als Bereicherung auf den Konsolen und man muss die Liebe zum Detail, den die Entwickler in die Welt von Rivellon steckten, würdigen. Auch der Fokus auf Kooperation mit einem Teamkollegen ist ein richtiger Ansatz, der im Rollenspielsektor mehr Beachtung finden sollte. Trotzdem wirken einige Dinge nicht ganz rund. Es gibt noch kleine Schrauben, die vielleicht mittels Update festgezogen werden könnten. Eine schnellere Laufgeschwindigkeit bzw. ein überarbeitetes Partysystem, um Gegenstände besser zu platzieren, wären wünschenswert. Auch sollte der Schwierigkeitsgrad nochmals nachbearbeitet werden. Sind diese Mankos kein Problem, dann erwartet euch eine schöne Rollenspielwelt zum Erkunden.