Im Mittelpunkt der Geschichte steht Magusar, Saurons kleiner Bruder, der vermutlich aus Frust, dass ihm sein versprochener Teil von Mordor nicht gegeben wurde, anfing Menschen zu entführen und diese in seinen Kerkern zu werfen. Ab und zu kommt ein Frustmoment hoch, wenn er sich die Herr der Ringe-Filme anschaut, wo er sieht, wie sein gehasster Bruder die ganze Sache vermasselte.
Und das nur wegen der Unfähigkeit einen dummen Ring zu besorgen. Das hätte er besser gemacht. Jedenfalls bekommt der liebe Magusar ab und an einen Wutanfall und schnappt sich, um diesen zu überwinden, immer jemanden aus seinem Privatkerker. Das seht ihr kurz nach dem passieren des Startbildschirms mit eigenen Augen. Das Problem an der Sache ist, das ihr der Nächste seid. Also hofft und betete ihr das Er sich die Ring-Triologie nicht erneut anschaut, während ihr im Dreck vor euch ein Buch findet. Dies hört auf den Namen Librom und scheint ein gesprächiger Geselle zu sein. Schnell aber merkt ihr, dass der Band freiberuflich kein Schmuddelblatt ist, sondern das Tagebuch von Magusar höchstpersönlich.
Seit ihr anschließend der Meinung stark genug zu sein, versucht ihr einen Ausbruch um Magusar zur Strecke zu bringen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg und ihr müsst einige wilde Erinnerungen durchleben. Und das funktioniert wie folgt. Ihr blättert durch die Seiten von Librom und lasst euch von der frühen Version eines interaktiven Buchs die Geschichte erzählen. Dann eben ein paar Zaubersprüche, Teamkollege ausgewählt und schon geht es in kleine Areale zum Monstermeucheln. Hier bleibt Soul Sacrafice Capcoms Spielidee treu. Doch während ihr bei Monster Hunter schon mal eine Zeit lang in der Pampa lauft, zielen Magusars Erinnerungen auf ein einfaches Spieldesign.
Kleine Tierchen suchen fällt hier nämlich weg, weil diese euch quasi in die Arme springen. Das spart Zeit und Nerven. Also wird mit kreativen Angriffen die Brut zerkloppt. Euer Teamkollege tut das Selbige und gemeinsam sackt ihr die Seelen der Verstorbenen ein. Aufgelevelt wird vor Ort. Sobald vom Feind nur noch ein Fettfleck am Boden zu finden ist, steht ihr über ihn und müsst entscheiden, ob ihr seine Seele rettet oder sie zur Hölle schickt, wo Sauron aktuell Tischtennis spielt. Je nach Entschluss stärkt ihr euren Angriff oder Verteidigung. Doch manche Beschlüsse gehen auf Kosten anderer und so seit ihr jedes Mal gezwungen schnelle Entscheidungen zu treffen. Und wieso? Weil euch in der Zwischenzeit sonst die Feinde in die Rücken fallen. Das kann öfters zu chaotischen Momenten führen, besonders wenn euch ein Endgegner am Popo hängt. Denn dieser drängt auf einen flotten Fight.
Doch dem stehen immer gleiche Missionsroutinen gegenüber. Also Areal betreten, Monsterhorden plätten, Seelen einsammeln und ab in den nächsten Buchabschnitt. Seit ihr der Meinung das ihr einen Abschnitt zu schlecht bestritten habt, lässt sich dieser wiederholt aufsuchen. Belohnt werdet ihr auf jedem Blatt mit neuen Zaubersprüchen, Buffs die ihr als Tattoos am Arm tragt und viel Hintergrundwissen über Magusar und der Monsterbrigade, die ihr bekämpft. An Umfang mangelt es definitiv nicht.
Soul Sacrifice im Test

Wie Videospieltrends pro Region verschieden sein können, zeigt folgendes Beispiel: Während westliche Spieler es kaum erwarten ein neues Call of Duty in die Finger zu bekommen, fristet die Serie in Japan ein Nischendasein. Doch was spielen die Japaner? Monster Hunter ist seit seinen Playstation 2-Tagen dort ein riesen Hit und bringt es mit seinen unzähligen Updates und Nachfolgern zu immer neuen Verkaufsrekorden. Im Westen scheint das Jagdfieber verhaltener zu sein. Aber Capcom sieht diesen Markt noch nicht als verloren.
Dominic meint:
Positiv
- Erzähltechnisch faszinierend
- Touchpad ist gut ins Spiel mit eingebaut
- Viel Umfang
Negativ
- Chaotisches Gameplay
- Kameraprobleme
- Immer selbes Missionsdesign
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von 108 Sterne:
Nein, afaik gibt es nur SS und SS Delta. Beide Vita-exklusiv.
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von Darkshine:
Gibt es in irgendeiner Region einen Soul Sacrifice Teil für eine Heimkonsole?
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von 108 Sterne:
Bis heute das Schlusslicht auf der Vita, knapp hinter dem Landwirtschafts Simulator. Gott sei Dank hat mans nicht fortgesetzt, ausser mit dem DL Ding. ...
Ich versuchte Soul Sacrifice zu Mögen. Aber es wollte keine Begeisterung in mir aufkommen. War ich anfangs noch von der Erzählweise und der teils innovativen Idee des Buchs fasziniert, wurde ich durch das chaotische Spielprinzip und die ewig gleichen Missionsstrukturen gelangweilt. Das konnte der Mehrspielermodus auch nicht mehr retten. Unterm Strich bin ich von Keiji Inafunes Arbeit etwas enttäuscht. Nach all dem großen Hype wünschte ich mir ein besser polierteres Produkt.