Und jetzt kommt Assassin’s Creed III heraus. Das Spiel, auf das storymäßig hingearbeitet wurde. Es befand sich drei Jahre in der Entwicklung und insgesamt acht verschiedene Entwicklungsstudios waren bei der Entstehung beteiligt. Von den Kosten ganz zu schweigen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt?
Der erste Eindruck, auf den ich bereits in meinem Artikel über die erste Erinnerungssequenz eingegangen bin, war positiv. Und selbst jetzt, viele Stunden nachdem ich jenen ersten Spielabschnitt durch hatte, bleibt das Game einer meiner persönlichen Top Titel des Jahres. Wenn auch mit Abstrichen.
Wer die vorherigen Assassin’s Creed-Teile spielte, muss sich bei Teil III umstellen. Zwar übernimmt das Spiel nahezu alle Elemente der Vorgänger. So sind die Bomben ebenso vertreten, wie auch die Assassinen, die man befehligen kann. Doch interpretiert es diese Dinge radikal neu. So sind Menschen, die der Bruderschaft beitreten, keine 08/15 Gestalten ohne Persönlichkeit mehr. Vielmehr sind es Charaktere mit Namen und Geschichte, die von euch eine Gegenleistung verlangen, ehe sie sich dazu entschließen ein Attentäter zu werden. Das nur als Beispiel.
Doch auch sonst strotzt das Spiel nur so vor Neuerungen, darunter so manche, die die Spieldynamik deutlich verändern. So ist es dem Protagonisten Connor jetzt möglich im Kampf sofort eine Fernwaffe einzusetzen, ohne erst umständlich zu zielen und zu schießen. Konterattacken und Chain Kills erfordern ein noch besseres Gefühl für Timing und Präzision. Vor allem deshalb, weil es bereits wesentlich früh mehr Feinde gibt, die Konterangriffe blocken können. Doch schon nach kurzer Zeit geht die Steuerung flüssig von der Hand.
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Übrigens basiert die Darstellung der Indianer auf realen Fakten. Alles, von der Art wie sie lebten bis hin zur Sprache, existierte und existiert exakt so! Hier merkt man die Fachkenntnisse des Beraters, der selber ein Mohawk ist.
Überhaupt spielt die freie Natur eine große Rolle in Assassin’s Creed. Zwar sind mit Boston und New York zwei Städte vertreten. Doch fehlt diesen das Charisma, welches zum Beispiel Rom auszeichnete. Diesen Part nimmt die Natürliche Umwelt ein. Und so streift man durch die Wälder, erlebt mit, wie das Wild auf eure Anwesenheit reagiert oder hüpft von Ast zu Ast. Allerdings wird die Illusion der unverfälschten Flora und Fauna in dem Augenblick zerstört, wo man gegen einen Baum rennt. Anstatt, dass die Äste sich beiseite bewegen, wirken sie wie zubetoniert, wie eine feste Mauer.
Auch wenn man sich durch die Straßen der zivilisierten Welt bewegt, fallen unschöne Dinge auf. Zwar gelingt es Ubisoft ebenso wie in den Vorgängern die Städte lebendig darzustellen. Doch auf einmal verschwinden in der Entfernung Leute und ploppen woanders auf. Das war in den Vorläufern nicht so. Angeblich wurde das gemacht, um Ressourcen zu schonen, damit die Darstellung nicht stockt. Ergo ein eindeutiges Zeichen, dass diese Konsolengeneration sich dem Ende zuneigt. Wobei ein Vergleich mit der PC-Version interessant wäre.
Doch nicht nur die Umgebung ist größer, auch die Anzahl der Nebenaufgaben, die das eigentliche Salz in der Suppe des Spiels sind. Fast könnte man meinen, dass Ubisoft es hierbei übertreibt. Jedoch nur fast. Neben den diversen Aufträgen für irgendwelche Gruppen, wie beispielsweise die der Abenteurer, kann man Abenteuer auf See spielen, oder die eigene Siedlung ausbauen. Bis man alles erledigt und gesehen hat, wird jede Menge Zeit vergehen. Und es wird einem keine Sekunde langweilig! Besonders PS3-Besitzer sind gut dran, da sie mit den Benedict Arnold-Missionen Plattform-exklusive Herausforderungen besitzen.
Und damit zum Rest der Grafik. Größtenteils wirkt Assassin’s Creed III grandios. Die Darstellung der Figuren geriet detailliert und stellenweise kann man sogar die Poren in der Haut der Personen zählen. Auch die Mimik wirkt realistisch, wenn beispielsweise Connor für eine Milisekunde ein Hauch von Verachtung übers Gesicht huscht. Doch hier gibt es ebenfalls Mankos. An manchen Stellen wirken die Texturen matschig. Und wenn beim Rennen Details in die Landschaft ploppen, fühlt man sich auf unangenehme Art und Weise an die Vergangenheit erinnert, an die ersten Spiele mit einer 3D-Darstellung.
Auch der Eindruck des Sounds bleibt gemischt. Die deutsche Snychro wurde zwar gut. Falls man sie allerdings hört. Denn die Abmischung geriet katastrophal. Oft genug sind die Dialoge so leise geworden, dass man schon recht genau hinhören muss, um überhaupt nur eine Ahnung davon zu haben, wovon eben geredet wurde. Nur um gleich darauf sich entspannt zurückzulehnen, weil man auf einmal alles glasklar mitkriegt.
Assassins Creed III im Test


Laut diversen Untergangspropheten wird die Welt am 21.12.2012 untergehen. Was genau passieren wird? Assassin’s Creed-Spieler wissen natürlich, dass dann eine Sonneneruption fast das gesamte Leben auf der Erde auslöschen wird. Und selbstverständlich liegt es in ihren Händen, diese Katastrophe zu verhindern.
Kai meint:
Positiv
- Story mit jeder Menge Überraschungen
- Viele Neuerungen
- Große Spielwelt
Negativ
- Grafische Mankos
- Soudabmischung katastrophal
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von Nognir:
Kann mir jemand von euch sagen, wie man im Spiel zusätzliche Assassinen bekommt? Bin jetzt in Mission 12 und habe immer nur einen davon. Bräuchte die um die letzte Mission zu schaffen, weil nach einer gewissen Anzahl von Gegnern greift mein Charakter einfach nicht mehr an....
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von Civilisation:
Und hier meine Meinung zur Switch-Version. Assassin's Creed III Remastered: Jetzt auch für die Switch Jetzt ist Assassin‘s Creed III an der Reihe. In dem Bemühen, die Lücke zwischen den aktuellen Teilen zu füllen, wurde dieser Titel remastered, als Nachfolger der...
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von Cormac:
Erreicht auf der Switch anscheinend nur sehr selten die 30 FPS, eher schwankt die Rate zwischen 20 und 30. Wäre für mich persönlich also nichts wenn man die Wahl hat.
Assassin’s Creed III hinterlässt einen gemischten Gesamteindruck. Einerseits ist es wesentlich besser als Revelations. Andererseits hat es diverse Mankos, die verhindern, dass es an Assassin’s Creed II herankommt. Positiv gefällt, dass die Entwickler sich nicht auf den Lorbeeren der Vorgänger ausruhten, sondern bereit waren, alte Zöpfe abzuschneiden. Die Story birgt jede Menge Überraschungen, die Landschaft ist größer und vielfältiger, die Anzahl an Nebenmissionen ist schier endlos. Demgegenüber steht der Eindruck, dass das Spiel die Konsolen an die Grenzen ihrer Leistungen bringt. Teils matschige Texturen, Leute die aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden und Bäume, die eher wie Wände wirken. Auch die Soundabmischung ist katastrophal. Trotzdem ist das Spiel ein gelungener Abschluss der aktuellen Geschichte. Wie es weitergeht, wird die Zukunft zeigen.