Selbst ein kleiner Ausflug nach Rom steht auf dem Programm! Natürlich darf die zusammenhängende Welt nicht von Anfang an komplett erkundet werden und öffnet sich erst im Laufe der Spielzeit. Zur besseren Wegfindung leitet uns eine Mini-Map am unteren, linken Bildschirmrand! Über die Back-Taste erreichen wir zudem die Hauptkarte welche alle wichtigen Details, Auftraggeber und Zielpersonen anzeigt. Um weitere Informationen zu erhalten, müssen erneut die aus dem Vorgänger bekannten Aussichtstürme erklommen werden! Im ganzen Spiel gibt es immerhin 66 der Türme, die abgesehen von der gigantischen Aussicht, auch zur Orientierung dienen. Am grundsätzlichen Spielprinzip änderte sich zwar kaum etwas, dennoch präsentiert uns Ubisoft im direkten Vergleich ein spielerisch wesentlich abwechslungsreicheres, interessantes Abenteuer mit Verbesserungen in nahezu allen Belangen.
Schon beim Missionsdesign wird klar, dass man aus den Fehlern des Vorgängers lernte und uns nicht mehr nur identische Aufträge mit anderen Zielpersonen vorsetzt. Angefangen beispielsweise mit Kurieraufträgen bis hin zum Erkunden uralter Assassinen-Gräber fallen vor allem die optionalen Nebenaufgaben wesentlich abwechslungsreicher aus. Natürlich gilt das nicht nur für die Nebenmissionen, auch die Story-Missionen wurden einer Frischzellenkur unterzogen. So stürmen wir mit der Armee des Onkels eine Festung und können uns, während die Wachen sich mit den angreifenden Soldaten beschäftigten, seelenruhig an unser Opfer heranpirschen, um dieses gekonnt auszuschalten.
Die meisten bekommen wir von unserem besten Kumpel angefertigt oder erhalten sie auftragsbedingt, weitere können beim Schmied käuflich erworben und in der heimischen Waffenkammer gelagert werden. Manche Meinungsverstärker nutzen wir hingegen nur situationsabhängig, indem wir Feinde elegant entwaffnen und sie ihren eigenen Stahl kosten lassen. Sind alle Übeltäter erledigt, lässt Ezio die unhandlichen Waffen fallen und macht sich aus dem Staub. Wie im ersten Assassin´s Creed ist unser Hauptakteur nämlich unwahrscheinlich flink und akrobatisch unterwegs. Er klettert spielend an nahezu jeder Fassade nach oben, springt über klaffende Häuser-Schluchten und hat Techniken drauf, von denen Parcours- oder Free-Climbing-Champions nur träumen können.
Auch das Kampfsystem des Vorgängers wurde weitestgehend übernommen und nur durch neue Features ergänzt. So kann man wie erwähnt Gegner entwaffnen oder deren fallen gelassene Waffen einfach vom Boden aufzuheben. Ansonsten verfügen wir über die bekannten Offensiv- und Defensiv-Manöver. Insgesamt fiel die Steuerung enorm umfangreich aus! Umso erstaunlicher scheint es, dass sie nahezu perfekt auf die Gegebenheiten des Xbox 360-Controllers angepasst wurde und nach kurzer Eingewöhnungszeit ohne Probleme von der Hand geht. Viele meiner werten Kollegen bemängeln zwar den hohen Grad an Automatismen, der sowohl beim Free Running und Klettern, als auch bei Kämpfen zum Einsatz kommt, mich persönlich störte dieser aber keineswegs.
Auch am Fahndungslevel gibt es einige Neuerungen. Abhängig von unseren Taten erhalten wir einen gewissen Bekanntheitsgrad, der als rot unterlegtes Symbol neben der Lebensenergie erscheint, und zeigt, wie die Wachposten auf uns reagieren. So sind diese entweder neutral, aufmerksam, oder im Alarmzustand. Zwar können wir uns nach wie vor in Heuhaufen oder Unterschlüpfen verstecken und die Posten verlieren nach einer Zeit das Interesse, den eigentlichen Fahndungslevel bekommen wir so allerdings nicht herunter. So kann man sich nicht mehr frei in der Stadt bewegen. Um den Fahndungsgrad zu senken, haben wir diverse Möglichkeiten!
Ebenso hat es ein Schnell-Reise-System ins Spiel geschafft und lässt uns an einer Art Kutschen-Taxi-Stand gegen einen gewissen Obolus zu bereits erkundeten Gebieten fahren. Natürlich geht das nach wie vor auch noch klassisch hoch zu Ross! Zudem bewegt sich Ezio wie schon erwähnt flink, ist gut zu Fuß und kann neuerdings schwimmen oder als Gondoliere durch die Kanäle schippern. Nach einigen Spielstunden erhalten wir übrigens einen eigenen Unterschlupf mitten in der Toskana. Dabei handelt es sich um die Festung Montereggioni, welche den Auditores lange seit Generation gehört und neben einer arg heruntergekommenen Villa auch ein kleines Städtchen mit Geschäften beinhaltet. Die Gebäude der Stadt sehen allerdings keinen Deut besser aus als das Landhaus, also heißt es investieren.
Auch viele Schatztruhen und Kodex-Seiten wurden entweder gut versteckt, oder entsprechend bewacht. So befinden sich diese oft in Gebäuden mit nur einer Eingangstür die, wie soll es anders sein, von mehreren bewaffneten Soldaten versperrt ist. Haben wir keine Lust auf eine gewalttätige Auseinandersetzung ist Ablenkung angesagt. Zu diesem Zweck können wir uns in der Menschenmasse versteckt an den Wachen vorbeimogeln oder etwas von unserem hart erarbeiteten Geld auf den Boden werfen. Mit Glück stürzt sich neben den Passanten auf den Straßen nämlich ebenso die Patrouille auf das Gold und vergisst für einen Moment ihren Auftrag.
Mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten wie KI-Macken von Kameraden oder Opfern macht das Gameplay - um es etwas unsachlich auszudrücken – einen Heidenspaß. Was Missionsdesign, Spielprinzip und Abwechslungsreichtum angeht, brachte Ubisoft im direkten Vergleich mit dem ersten Assassin´s Creed also den erhofften Quantensprung zu Stande. Doch wie sieht es mit der Präsentation aus?!
Neben einer authentischen Umgebung spielen Animationen und Figurendesign natürlich eine nicht minder wichtige Rolle. Vor allem Hauptcharakter Ezio ist hervorragend animiert und die unzähligen Bewegungsabläufe sehen einfach nur verdammt gut aus. Schade ist hingegen, dass die meisten Gebäude nicht betreten werden dürfen, viele Passanten in den Straßen der Städte gleich aussehen, und nicht mehr als schmückendes Beiwerk darstellen.
Bei der Masse an Details, die über den Bildschirm flimmern, lässt sich das aber ebenso verschmerzen wie einige Clipping-Fehler, leichtes Tearing und die doch recht häufig auftretenden Popups. In der Summe gesehen verhindern diese Kleinigkeiten zwar eine optische Topwertung, der atemberaubende Gesamteindruck wird davon allerdings kaum getrübt. Assassin´s Creed II vermittelt eine tolle Atmosphäre, sieht entsprechend aus und hört sich ebenso an. Die Soundeffekte der Waffen, allen voran der Klang der Pistole geriet schön knackig und die Hintergrundmusik passt hervorragend zum jeweiligen Setting. Die deutsche Synchronisation ist wie so oft ein zweischneidiges Schwert. Während Ezio selbst und auch die anderen Hauptcharaktere sehr gut vertont und ausgezeichnet besetzt wurden lässt die Qualität bei den Nebencharakteren nach.
Assassins Creed II im Test


Vor genau zwei Jahren versetzte Assassin‘s Creed den Spieler in die Rolle des Assassinen Altair. Jener lebte während der Kreuzzüge im Heiligen Land und führte Auftragsmorde an ranghohen Mitgliedern des Templer-Ordens und korrupten Heerführern der osmanischen Streitmacht aus. Die Handlung war allerdings eher in der Neuzeit angesiedelt. Man erlebt die Ereignisse durch die Perspektive von Desmond mit, einem Gefangenen des Abstergo-Konzerns, der die Taten der Templer weiterführt. Mit Hilfe des sogenannten Animus wollten diese ein wichtiges Geheimnis erfahren.
Harry meint:
Harry meint:

Nach einigen intensiven Tagen und Nächten mit Assassin´s Creed II fühle ich mich bestens unterhalten. Das Attentäter-Outfit sitzt wie angegossen und so schnell werde ich es wohl auch nicht an den Nagel hängen! ;-) Assassin´s Creed II baut die Stärken des Vorgängers konsequent aus und eliminiert zeitgleich nahezu alle Schwächen. Angefangen beim wesentlich abwechslungsreicheren Missionsdesign, über eine verbesserte Gameplay-Mechanik mit vielen neuen, spaßigen Features bis hin zu einer wesentlich straffer und persönlicher erzählten Geschichte.
Natürlich ist auch hier nicht alles Gold was glänzt, die insgesamt sehr gelungene Optik krankt an einigen Grafikfehlern, das Kampfsystem macht es uns einen Tick zu einfach und auch die K.I. von Mitstreitern und Zielpersonen ist nicht immer die Beste. Dazu kommt eine statische Kulisse in der die Stadtbewohner kaum mehr als schmückendes Beiwerk darstellen. Im Hinblick auf die grandiose Atmosphäre und Inszenierung sind diese Mängel zwar Schade aber absolut verzeihlich und haben nur geringe Auswirkungen auf den enormen Unterhaltungsfaktor den uns Publisher & Entwickler Ubisoft kredenzt. Jeder der auch nur im Entferntesten etwas mit dem Action-Adventure-Genre anfangen kann sollte - nein MUSS - sich Assassin´s Creed II definitiv genauer ansehen! Von mir gibt es jedenfalls eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Positiv
- Atemberaubende Inszenierung
- Spaßiges Gameplay mit neuen Features
- Abwechslungsreiches Missionsdesign
Negativ
- KI-Macken
- Kleinere optische Mängel
- Fieses Cliffhanger-Ende
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von Mistercinema:
ah nice - hab gestern auch die ersten Schritte drin gemacht M.C....
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von Civilisation:
Harry und Renke haben damals den zweiten Teil der Reihe besprochen. Hier ist ihr Test von damals erneut. Assassins Creed II Vor genau zwei Jahren versetzte Assassin‘s Creed den Spieler in die Rolle des Assassinen Altair. Jener lebte während der Kreuzzüge im Heiligen Land und...
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von manji:
Dann bin ich mal gespannt was Brotherhood und Relevations noch so bringen.
Assassin‘s Creed 2 steht seit Monaten auf meiner Liste. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ubisoft merzte so gut wie alle Kritikpunkte des Vorgängers aus. Der Titel ist sehr abwechslungsreich, bietet viele Sidequests und eine lange, spannende Hauptstoryline. Sowohl der Handlungsstrang von Ezio, als auch selbiger von Desmond haben jeweils ihren eigenen Charme und vereinen so zwei Geschichten in einer mitreißenden Erzählung. Technisch kann man andere Games zwar nicht übertreffen, ist aber trotzdem auf der Höhe. Kurz gesagt: Für mich das Spiel des Jahres und ein absoluter Must-Have für jeden PlayStation 3- und Xbox 360-Besitzer!