Tom Clancy's Splinter Cell 3D im Test

Als Bösewichter für die Neuauflage von Chaos Theory müssen ein paar Nordkoreaner herhalten, wobei sich die Puzzleteile nach bewährtem Muster erst nach und nach zusammenfügen. Wie in gefühlten 2452 anderen Splinter Cell Ablegern für Handy, Handheld, Rechner und Konsole infiltriert ihr auch hier möglichst unauffällig feindliche Stützpunkte im Namen von Uncle Sam. Das Gameplay unterscheidet sich also nicht vom Vorgänger. Ebensowenig die Single-Player Kampagne. Was zunächst keine schlechte Sache ist. Nicht umsonst war der Titel seinerzeit mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden. Zumindest die Story hätte man aber aktualisieren können, denn sie spielt immer noch »in der nahen Zukunft« - im Jahr 2007. (höhö..)

Die einzige richtige Neuerung ist im Grunde die 3D-Optik, die der 3DS jetzt ermöglicht. Und so viel vorweg: Die Anpassung gelang Ubisoft. Die räumliche Tiefe wird trotz des kleinen Bildes gut transportiert und wirkt auch nicht so belastend für die Augen, wie dies bei anderen Starttiteln bei längerer Spieldauer der Fall ist. Ob es am eher gemächlichen Spielablauf oder der dunkel-düsteren Farbgebung liegt?

Leider ist die Optik abgesehen vom 3D-Effekt glanzlos: Die neue 3DS Variante stinkt optisch gegen die  GameCube Version aus dem April 2005 ab. Angesichts der versprochenen 3DS Fähigkeiten eine bittere Tatsache. Aber die Texturen wirken vielfach extrem niedrig aufgelöst. Und die Charaktermodelle sind einfach hässlich und auf N-Gage Niveau. Sechs Jahre nach dem Release des Originals eine Enttäuschung.

Viel besser ist auch die Steuerung nicht geworden. Wobei man hier die beschränkten Möglichkeiten eines Handhelds nicht außer Augen lassen darf. Nur ist dies für mich als Käufer natürlich nur ein schwacher Trost. Gesteuert wird Agent Fisher mit dem Schiebepad des 3DS, was grundsätzlich hervorragend funktioniert. Schon bei Pilotwings war ich begeistert davon. Ob rennen oder langsame, weiche Bewegungen - alles kein Problem. Von da ab wird es aber fummelig: Die Kamera wird mit den vier Buttons rechts gesteuert. Auch nach Stunden ist das hakelig. Das Steuerkreuz wird hingegen für Aktionen verwendet - also z. B. springen. Was nervig ist, weil ihr dazu den Daumen vom Schiebepad nehmen müsst. Hinzu kommen noch die Schultertasten, welche z. B. für das Feuern der Schusswaffen benutzt werden. Auch nach zwei Stunden kam ich wiederholt durcheinander, aber eventuell werde ich schlicht alt. :-)

Was unbedingt noch eine Erwähnung verdient, ist die völlige Abstinenz des Mehrspielermodus. Was paradox ist, denn genau der war es, der Chaos Theory seinerzeit von seinen Vorgängern abhob. Bye bye co-op! Splinter Cell 3D ist also nur ein Singleplayer Spiel. Wer den Titel niemals spielte, mag sich daran nicht stören - wer es hingegen bereits einmal durchspielte, wird hier nichts Neues entdecken.