
Sam Fisher ist zurück - dunkler und gefährlicher als je zuvor
Japan erlebt mit dem „Tag des schwarzen Goldes“ den größten Börsencrash seiner Geschichte. Kurz darauf bilden die Japaner die I-SDF, eine IT-Selbstverteidigungseinheit, welche der Sache auf den Grund gehen soll. Da diese aber sowohl gegen internationales Recht, als auch gegen die eigene Verfassung verstößt, kommt es nun zu Spannungen mit Nord-Korea und China, welche in einer Schiffsblockade der beiden Länder gegen Japan enden. Die japanische Regierung beruft sich nun auf den 9. Zusatzartikel seiner Nachkriegsverfassung und fordert die USA als Alliierten auf, militärische Unterstützung zu leisten. Diese schicken mit der USS Clarence E. Walsh das modernste Schiff für elektronische Kriegsführung in das Krisengebiet. Die I-SDF deckt nun nach und nach auf, daß es sich bei dem Börsencrash um einen absichtlich herbeigeführten Vorfall nach gezielten Computerangriffen handelt. Third Echelon wird zu diesem Zeitpunkt auf einen Vorfall aufmerksam, welcher zuerst überhaupt nichts mit dieser Angelegenheit zu tun hat. Sam darf also abermals loslegen, die Welt zu retten.

Neben vielen neuen Möglichkeiten zeigt sich auch die Grafik in edelster Form
Die Story des Spiels wird von Anfang an mit den gewohnten Einblendungen des Nachrichtensenders WNM weitergeführt. Ihr selbst übernehmt nun die Kontrolle von Sam, nachdem Ihr in einer Nacht- und Nebelaktion an einem Strand abgeliefert werdet. Hier dürft Ihr Euch nun mit den ersten neuen Fähigkeiten der Ein-Mann-Armee vertraut machen. Auf dem leicht modifizierten HUD erblickt Ihr fortan neben der bereits bekannten Helligkeits-/Tarnanzeige eine weitere Leiste. Diese signalisiert Euch den Grad der Geräuschkulisse sowie die Lautstärke Eures eigenen Handelns. Am besten veranschaulicht wird dies durch den Pegelausschlag beim geduckten bzw. erhobenen gehen. Schüsse mit den verschiedenen Waffen ergeben ebenso unterschiedliche Ausschläge, wie das laufen über Scherben oder das ergreifen einer Wache. Alleine hierdurch wird das Spielpotential der Serie nochmals gesteigert.
Als nächstes werdet Ihr wohl eine Veränderung bzw. Erweiterung bei den verschiedenen Sichtmöglichkeiten feststellen. Neben den bekannten Nacht- und Thermalsichtmodi gesellt sich nun mit der „elektromagnetischen Sicht (EEV)“ eine dritte Möglichkeit hinzu. Mit dieser könnt Ihr den Verlauf von elektrischen Leitungen verfolgen bzw. elektrisch strahlende Gegenstände in Kisten entdecken. Dies wird z.B. benötigt um die neu hinzugekommenen sekundären Ziele zu meistern. Im EEV-Modus bekommt Ihr bei interaktiven Gegenständen über ein Symbol angezeigt was sich damit machen läßt. (Gegenstand kann gehakt oder eine Laserzielmarkierung gesetzt werden, Fernzugriff ist möglich, Explosionsgefahr besteht, Beeinflussung durch das OCP, einem neuartigen Verstärker welcher nun in Eurer 5-7 Pistole integriert wurde möglich. Mittels des OPC lassen sich u.a. Lampen oder Kameras temporär lahm legen. Aber wundert Euch nicht, wenn die Gegner aufgrund Eurer Handlung plötzlich Fackeln anzünden um wieder den Durchblick zu haben.

Dieser Kollege macht bald etwas länger Pause
Neben der Pflicht die Primärziele zu erreichen, werden Euch in Zukunft immer weitere Ziele an die Hand gelegt. Dies kann z.B. das Auffinden bestimmter Gegenstände in Kisten bzw. deren Kennzeichnung mit Minipeilsendern sein. Eure Ausrüstung wurde für diese Fälle ein klein wenig getunt, so daß sich nun auch Strichcodes einlesen lassen. Die Missionen enden also nicht mehr sofort nach Erfüllung der Primärziele, sondern hören in der Regel erst bei erreichen eines bestimmten Abholpunktes auf. Anschließend gibt es eine Bewertung in zwei Kategorien. In Nummer eins könnt Ihr ablesen, welche Aufgaben erfüllt und welche nicht geschafft wurden. Nummer zwei zeigt Euch nun detailliert auf, wie lange Ihr gebraucht, wie viele Leute Ihr außer Gefecht bzw. getötet habt, wie oft Ihr entdeckt oder Alarm ausgelöst habt. Dies führt zu einer prozentualen Gesamtbewertung der Mission. Hierdurch werdet Ihr recht schnell den Drang verspüren, in einem erneuten Anlauf ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Vertrauen in den Partner ist eine Grundvorraussetzung
Vor den Missionen findet immer ein Briefing statt, in dem nun auch verbal sämtliche vorliegenden Informationen durch Euren Boss Col. Lambert, der hübschen Anna Grimsdottier (technische Infos), William Redding (Planung und Waffen) sowie je nach Auftrag weiterer wichtiger Informanten an Euch weitergegeben werden. Danach dürft Ihr Euch Euer Equipment aus drei verschiedenen Paketen selbst aussuchen. Ab sofort darf Sam sich dann auch gewaltvoller im Nahkampf zur Wehr setzen. Neben dem bekannten Würgegriff ist er nun anscheinend alt genug ein scharfes Kampfmesser zu benutzen und so sehr schnell für Ruhe zu Sorgen. Wie bei den Vorgängern sollte extreme Gewaltanwendung aber wieder nur im äußersten Notfall angewendet werden, da sich dies auf Eure Bewertung am Ende einer Mission auswirkt. Meine anfängliche Freude in der zweiten Mission der Xbox-Version sämtliche Gegner in Gras beißen zu lassen (man kann zu Anfang gar nicht anders, als dieses neue Feature einfach mal auszuleben), wurde in der Auswertung nämlich böse mit einem 1% Ergebnis quittiert. Beim PC erreichte ich mit bedachter Vorgehensweise, einem Toten und nur einem Alarm stattliche 95%
Das Entwicklerteam hat anscheinend auch gelernt sich ein wenig selbst auf die Schippe zu nehmen. Als Sam nämlich nach der Warnung vor einem vernetzten Alarmsystem gleich mit den Worten: „Jaja, nach dem dritten Alarm ist sense“ punkten wollte, konterte Col. Labert dies mit den Worten: „Nein, das hier ist doch kein Videospiel“. Dennoch solltet Ihr es wieder vermeiden gesehen zu werden, denn nach jedem Alarm werden die Gegner vorsichtiger und rüsten sich mit härteren Waffen und besseren Schutzanzügen aus. Spätestens nach dem dritten Alarm werdet Ihr wie ein Fuchs von seiner Meute gejagt. Sam erlernte in der Zwischenzeit aber noch weitere Fähigkeiten, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Per Druck auf die zugewiesene Taste an Keyboard oder Gamepad kann er nun die Schulteransicht bei gezogener Waffe wechseln. Des Weiteren kann er sich nun Kopfüber von Rohren etc. hängen lassen und den Gegnern einen schnellen und vor allem lautlosen Tod per Genickbruch verabreichen. Der bekannte Spagat mit Waffeneinsatz kann nun im halb- und Vollspagat durchgeführt werden. Ebenfalls neu ist das kriechen unter Gegenständen oder durch Röhren sowie an festgelegten Stellen das zerschneiden von Zeltplanen und anderen Hindernissen.

Zu langes Fernsehen soll ja bekanntlich nicht gut sein...
Auch das Waffenarsenal wurde erweitert. So kann sich das SC-20 Spezialgewehr nun mit einem zusätzlichen Scharfschützen- oder Schrotmodul erweitert werden. Auch panzerbrechende Munition kann nun zum Zwecke des Zieleinsatzes abgefeuert werden. Eine neue elektronische Finesse ist dann noch das knacken von Retinal-Scannern, bei dem Ihr vier Ziffern beim aufleuchten mit der „Action-Taste“ fixieren müßt. Im Koop-Multiplayer-Modus muss diese Aufgabe ab und an sogar synchron mit Eurem Partner erledigt werden. Im neuesten Teil bietet das Spiel auch mehrere Lösungswege. Habt Ihr z.B. eine Person mit wichtigen Informationen zu schnell außer Gefecht gesetzt, könnt Ihr diese Info´s meist noch an anderer Stelle wie z.B. in Mails oder Datansticks wieder finden. Auch verfügt Sam nun über eine aufrufbare 3D-Holo-Karte, welche Euch Wege und den nächsten Missionspunkt anzeigt.

... vor allem nicht bei schlechten Fußballspielen
Wie Ihr seht hat sich bereits im Offline-Modus sehr viel getan. Aber dies war den Entwicklern anscheinend nicht genug, denn sie haben neben dem bereits aus Splinter Cell: Pandorra Tomorrow bekannten „Zwei gegen Zwei“ Mehrspielermodus nun einen Zwei-Mann-Koop-Modus in das Spiel integriert. Beide Multiplayer-Modi können über LAN oder via Internet absolviert werden. Im „Versus-Mode“ kämpft Ihr erneut entweder auf der „Shadownet-Spionage“ Seite und müßt die Missionsziele erfüllen oder auf der Seite des „ARGUS PMC“ Söldnerteams, welches dieses Ziele vereiteln muss. Hierbei gibt es im Story-Modus drei Arten von Einsatzzielen (Exfiltration, Neutralisierung & Sprengen) sowie im Deathmatch-Modus die Aufgabe das gegnerische Team auszuschalten.
Der von mir jetzt schon als “beste Neuerung in einem Spiel“ deklarierte Kooperations-Modus gibt dem Spiel aber dann endgültig die Krone in diesem Bereich. Selbst der mehr als gelungene MP-Modus bei Brothers in Arms kann hier nicht mehr mithalten. In diesem müßt Ihr mit einem Partner durch vier extra angelegte Missionen gelangen. Hierfür solltet Ihr zuerst einmal das Koop-Training absolvieren, in dem Ihr die neuen Fähigkeiten erlernen werdet. Die Aufgaben lassen sich hier nur gemeinsam und vor allem durch bedachte Vorgehensweise lösen. Als fast einzigen Kritikpunkt an dem Spiel muss man hier erwähnen, daß die Steuerung leicht abgeändert zum Single-Player-Modus ist. Dies sollte aber niemanden lange behindern. Erlernt nun, wie man den Partner über Mauern hinweg wirft oder sich dieser mittels Räuberleiter an höheren Stellen fest hält und Ihr anschließend über seinen an der Wand hängenden Körper nach oben klettert.

Der Genickbrecher von oben hilft im Single-Player-Modus...
Deaktiviert synchron Retinal-Scanner, laßt Euren Partner kopfüber an einem Seil herab, damit dieser in Computer eindringen kann um Schutzmechanismen wie z.B. Lichtschranken zu deaktivieren. Setzt mittels OCP Kameras und Lampen außer Gefecht, damit der zweite Mann in die nächste Ecke gelangen kann. Von hier aus macht Eurer Partner dann das gleiche, damit Ihr nachrücken könnt. Aber Vorsicht! Platziert Euch bei dieser Vorgehensweise so, daß der Partner Euch nicht durch den Strahl läuft und diesen dadurch unterbricht. Schleudert den Teamkameraden per Rückwärtsrolle durch Laserbarrieren hindurch, damit dieser auf der Gegenseite die Hindernisse deaktivieren kann. Sollte hierbei ein Gegner im Weg stehen, wird dieser durch die Wucht des Aufpralls gleich zu Boden gerissen. Teilt Euch den Blick unter der Tür durch die optische Linse. Brecht Türen auf, um dahinter stehende Wachen (funktioniert auch im Single-Player) schlafen zu schicken. Laßt Euch vom Partner an Wänden abseilen bzw. heraufziehen. Stellt Euch auf die Schultern des Partners und erledigt von der höheren Position aus ein Ziel.

... genauso gut wie im Multiplayer-Modus weiter
Da man dem Spiel einen internen Voice-Chat spendiert hat, kann man nun auch auf dem PC bequem mit seinem Partner die nächsten Schritte absprechen. Als i-Tüpfelchen zum Realismus müßt Ihr dann das Sprechen via Headset im Rahmen halten bzw. die Empfindlichkeit in den Einstellungen dämpfen, da die Gegner Eure verbale Kommunikation hören können und so auf Euch aufmerksam werden. Im Koop-Modus könnt Ihr zwischen Missions-Modus bei dem Ihr das Training sowie jede der bis dato vorhandenen vier Missionen frei anwählen könnt und dem Elite-Modus wählen. In letzterem beginnt Ihr Eure Aufgabe ohne Munition!!! Beide Varianten können zusätzlich in drei Schwierigkeitsstufen eingerichtet werden.
Als wenn diese ganzen Verbesserungen immer noch nicht reichen würden, präsentiert man Euch das grafisch einen wahren Leckerbissen. Selbst ein Titel wie Riddick muss nun klein beigeben. Die Oberflächentexturen glänzen an allen Ecken. Wer die nötige Hardware integriert hat, darf sogar Shader 3.0 Effekte bestaunen. An jeder Ecke finden sich unterschiedliche Musterungen wie z.b. angerostete Geländer oder glatt polierte Mahagonitische. Gerade bei den Wettereffekten kommt die Szenerie so richtig ins Rollen. Ob Spiegelungen auf Gegenständen oder in Pfützen bzw. deren Verwischung wenn Sam durch diese hindurch läuft. Hier kann man sich kaum satt sehen. Auch die Animationen der Figuren wurden nochmals verbessert, was gerade bei der Wärmeansicht und einer Messerattacke deutlich wird. Die Auflösung kann von 640x480 bis 1600x gewählt werden. Während des Tests unter 1024x768 lief das Spiel je nach Ansichtsmodus zwischen 40 und 90 FPS. Unter 1280x1024 mit 2x AA und 2X AF schwankte die Rate zwischen 30 und 60 FPS - Gute Arbeit!!

Ebenfalls neu: das ziehen eines Gegners über ein Geländer
Auch beim Sound punktet man bei Splinter Cell: Chaos Theorie absolut auf. Selten versetzten uns die in klaren Dolby Digital gelieferten Geräusche so in ein Spiel hinein, wie dies hier geschieht. Auch die deutsche Sprachausgabe u.a mit Sam´s bekannter Stimme von Nicolas Cage ist wieder einmal sehr gelungen. In meiner ersten Session ging allerdings ab und an die Sprachausgabe von einigen Personen flöten. Nach dem aufspielen des Patch 1.01 kam dies allerdings nicht mehr vor. Für alle Headset Besitzer beinhaltet das Spiel einen internen Sprachchat, welcher im Konfigurationsmenü erst einmal getestet und später in den Optionen eingeschaltet werden muss. Gerade bei letzterem empfiehlt es sich die Empfindlichkeit des Mikrofons etwas herunter zu setzen. Käufer ohne Headset erleben den Titel mit der automatischen Sprachkommunikation, bei der einer eine Aktion vorgibt und der andere diese bestätigen muss.

Im Team kaum zu schlagen - der Koop-Modus
Selbst die Steuerung des Spiels wird jeden von Euch zufrieden Stellen. Über die auf Wunsch frei definierbare Tastatur kommt man recht gut mit der Lenkung von Sam zurecht. Lediglich wenn sehr langsam Annäherungen gefordert sind, ist das Spiel etwas zu grob und man wird ab und an zu früh entdeckt. Besitzer eines Gamepads können dies ebenfalls konfigurieren. Verfügt dieses über zwei analoge Sticks läßt sich unser Held ebenso präzise bewegen, wie er es auf der Xbox tut. Lediglich die leicht abweichende Steuerung im Multiplayer fällt hier minimal negativ in die Waagschale
Systemvoraussetzungen
WIN 2000 oder XP
PIII oder AMD Athlon mit 1,4 Ghz (2,2 Ghz empfohlen)
256MB RAM (512 empfohlen)
64MB Grafikkarte DX9.0c wird mitgeliefert (128MB empfohlen)
DX9 kompatible Soundkarte (EAX 2.0 oder besser empfohlen)
4x DVD-ROM
64KBits Upload (128Kbits empfohlen)
Geforce 4 MX Karten werden nicht unterstützt
Testrechner
Win XP Home
AMD Athlon XP 3200+
1024MB RAM PC 3200
128MB ATI Radeon 9800 Pro
Was für ein Spiel. War ich schon beim Single-Player über die etlichen Neuerungen und die grafische Pracht des Titels aus dem Häuschen, gab mir der Kooperationsmodus gänzlich den Rest. Leider gab es Online einige Probleme beim Spielbeitritt. Hier sollte man auf jeden Fall die in der Anleitung angegebenen Pots freischalten. Ist man einmal drin, macht man mit Tom Clancey´s Splinter Cell: Chaos Theorie die wohl tiefgründigste Online Erfahrung seines Lebens. Waren meine ersten Online-Partner meist auf die neu gebotene, actionlastigere Art und Weise unterwegs, entwickelten spätere Runden ein komplett anderes Flair. In bester Spionagemanier, ohne großes auffallen und vor allem „leise“ arbeiteten wir uns durch die Mission und ich erlebte das gleiche Realismusgefühl, was ich schon auf der Xbox zu schätzen gelernt habe. Wer an diesem Titel vorbei geht, dem kann wohl nicht mehr geholfen werden.
Achtet bei der Installation aber darauf, daß Ihr den Code von der DVD benutzt. Der Code auf dem Handbuch ist lediglich für den Onlinepart von Nöten. Über die integrierte Update-Funktion des Spiels, solltet Ihr Euch auch schnellstens den 1.01 PAtch aufspielen, da dieser etliche kleine Fehler beseitigt.