Wie auch sein Vorgänger spielt sich inFAMOUS 2 als ein Open World Actionspiel. Mit Superkräften ausgestattet erforscht Cole die an New Orleans angelehnte Großstadt. Nebenher wird er von der Militia attackiert, eine mysteriöse Organisation, dessen Anführer für die Auslöschung aller Superhelden, oder auch Freaks genannt, ist. Und er bekämpft außerdem auch noch eine Seuche, die Menschen in schreckliche Monster verwandelt. Jede noch so kleine Sidequest bestimmt zudem Cole's Gesinnung.
Zu Cole gesellen sich zwei Damen, ebenfalls ausgestattet mit Superkräften, welche charakterlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Die eine präsentiert sich als Engelchen, die andere als Teufelchen. Beide besitzen somit verschiedene Ansichten, wie eine Mission zu lösen ist. Der Spieler muss sich häufig zwischen den beiden Damen entscheiden, beziehungsweise zwischen gutem und schlechtem Karma wählen. Diese Entscheidungen sind meist nicht so nervenzerreißend wie bei einem Dragon Age: Origins, doch sorgen die Begleiterinnen dafür, dass man sich hinterher schlecht fühlt.
Wer vor zwei Jahren bereits inFAMOUS 1 beendet hat, darf im Nachfolger seinen alten Spielstand importieren, was dem Spieler einige Boni bringt, wie mehr Erfahrungspunkte zu Beginn und ein bereits fortgeschrittenes Karma-Level. Die Steuerung wurde 1:1 übernommen und wird in den ersten 15 Minuten des Spieles nochmal erklärt. Neu im Inventar des elektrisierenden Superhelds ist eine Nahkampfwaffe, welche wie eine riesige Stimmgabel aussieht. Mit Combos und Finishern lassen sich die Widersacher so viel angenehmer als noch im Vorgänger vermöbeln, was das ganze Kampfsystem mitsamt stylisher Kamerafahrten und Slow-Motion Effekten deutlich dynamischer aussehen und spielen lässt. Auch neue Fähigkeiten wurden Cole spendiert. So kann er nun Gegenstände wie Mülltonnen oder auch ganze Autos in der Luft schweben lassen und sie durch die Gegend schleudern. Die Kräfte lassen sich nach Belieben updaten, genug Erfahrungspunkte vorausgesetzt, können aber auch wieder dank eines schnell erreichbaren Menüs wieder downgegradet werden. Wer also seinen neuen zielsicheren Blitzstrahl nicht mag, kann jederzeit wieder zur dicken Wumme schalten.
Das Missionsdesign und die Sidequests machen im späteren Verlauf der Geschichte den Eindruck, als würden sie sich immer wiederholen. Doch sind diese so interessant und unterschiedlich gestaltet, dass der Spieler immer hochmotiviert durch das Spiel flitzt. Brandneu sind in dem Bezug die benutzergenerierten Inhalte. Per Pausenmenü gelangt der Spieler in einen komplexen Editor, welcher es ermöglicht eigene Missionen zu erstellen und diese für andere Spieler hochzuladen. Auf ein ingame Tutorial wurde leider verzichtet, so dass sich Interessierte den komplizierten Aufbau mitsamt Objektmodifikatoren, Skriptbefehlen, sowie Schalter, Kombinierer und Verteiler entweder selbst beibringen oder sich durch die Tutorials im offiziellen Forum von infamousthegame.com lesen müssen. Das Endprodukt kann sich allerdings sehen lassen. Zu Anfang werden die am besten bewerteten BGI's heruntergeladen und fortan per grünem Marker auf der Minimap gekennzeichnet. Jederzeit können verschiedene Filter eingestellt werden um die für sich passenden Missionen anzeigen zu lassen. Leider fehlt bisher die Möglichkeit nur die Aufträge von Freunden über die Stadt verteilen zu lassen, doch eventuell wird dies noch per Update nachgereicht.
Die Musik ist facettenreich ausgestattet und passt sich dem Spielgeschehen perfekt an. Bei großen Boss-Kämpfen kommt das Orchester richtig zur Geltung, während bei heimlichen Verfolgungen ein kleiner Hauch von Funk aus den Boxen strömt. Ein großes Lob geht ebenfalls an die deutsche Synchronisation, die im Vergleich zu Serienkollegen sehr gut ausgefallen ist.
inFAMOUS 2 im Test

Ist dies nicht der feuchte Traum eines jeden Nerds: Einmal selbst mit Superkräften ausgestattet für das Wohl anderer kämpfen oder auf spektakuläre Art und Weise für Chaos in der Stadt sorgen. Das dies auch in cool ohne bunte Strampelanzüge funktioniert, bewiesen uns 2009 die amerikanischen Entwickler von Sucker Punch Production mit ihrem exklusiven PlayStation 3 Hit inFAMOUS. Nun steht passend zur E3 der Nachfolger in den Händlerregalen. Ob dieser genau so elektrisierend ist wie sein Vorgänger haben wir für Euch heraus gefunden!
Tobias meint:
Positiv
- Perfekt ausgewogenes Gameplay
- Langzeitspaß durch Missionseditor
- Superhelden-Atmosphäre pur
Negativ
- Story nur nett
- Dümmliche Passanten-KI
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von fflicki:
Captnkuesel schrieb: Für den nächsten Teil schlage ich die Elemente Internet, Mikrowelle und Müll vor Wie wäre es mit Cloud ...
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von Crewmate:
Festival of Blood war ein weiteres Beispiel für Spiele wie Far Cry Blood Dragon. Entwickler lehnen sich nach dem großen AAA Spiel zurück und bauen ein Spiel, in dem merkbar mehr Herz steckt.
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von Darkshine:
oder Moos (ist ein Insider)...
inFAMOUS 2 ist das perfekte Beispiel eines guten Nachfolgers. Nahezu alle Kritikpunkte des Vorgängers wurden ausgemerzt und in eine technisch ausgereiftere Verpackung gesteckt. Anzukreiden wäre höchstens die etwas langweilig erzählte Story, die zwar mit ein paar Wendungen den Spieler bei Stange hält, doch niemanden vor Spannung vor den TV fesseln wird. Dafür sorgt glücklicherweise das Gameplay, welches perfekt ausgewogen mit Nebenaktivitäten, Sidequests, Karma-Entscheidungen und sogar benutzergenerierten Inhalten dank Missionseditor über lange Zeit Spaß macht. Mit Superkräften in der Stadt für Recht und Ordnung, oder auch für Chaos und Zerstörung zu sorgen hat schon beim Vorgänger funktioniert und begeistert auch im zweiten Abenteuer von Cole MacGrath. Wer allerdings mit inFAMOUS 1 schon nichts anfangen konnte, wird auch hier nicht seine Freude haben.