Es gibt im Prinzip kaum ein anderes Game, welches so komplex aber auch gleichzeitig so süchtig machend ist, wie eben dieser Titel. Seit 1991 begeistert die Reihe die Spieler. Und während all jener Jahre war es fast ausschließlich ein PC-Exklusivtitel. Nur die Teile 1 und 2 wurden für Konsolen umgesetzt. Außerdem gibt es Civilization Revolution, das den Spagat schaffte, einen herausforderenden Titel zu simplifizieren, ohne dass es zu einfach wurde.
2010 erschien Teil V, fünf Jahre, nachdem Civilization IV in den Handel kam. Dies waren große Fußstapfen, die das Game füllen musste, denn die PC-Version erhielt damals auch bei uns Höchstnoten und gilt unter vielen Fans als das beste Civ aller Zeiten. Doch die Entwickler von Firaxis Game scheuten vor der Herausforderung nicht zurück, sondern akzeptierten sie. Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Deutliche Unterschiede gibt es hingegen beim Rest. Schon allein die Grafik sieht anders aus, als man es aus Teil IV kennt. Doch die größte Entwicklung ist eine Entscheidung, die einem nicht sofort ins Auge fällt. Anstatt die Oberfläche aus viereckigen Kacheln zu erstellen, besteht diese jetzt aus sechseckigen, genau so, wie man es von Titeln wie Panzer General her kennt.
Schnell siedelt man die erste Stadt an und beginnt zu expandieren. Man schickt Kundschafter und Krieger aus, um mehr von der Weltkarte zu entdecken. Und anschließend stößt man auf die nächste Neuerung: Stadtstaaten!
Natürlich existieren die Barbaren in Civ V wieder. Diese Plagegeister sind besonders in der Frühzeit nicht zu unterschätzen. Wenn sie überlegen sind, weil beispielsweise ihre Einheit stärker ist als deine, werden sie aktiv und greifen an. Das gilt auch für deine Stadt, falls sie keine Militäreinheiten hat, die sie beschützen. Doch hier greift die nächste Neuerung von Civ V. Denn deine Gemeinde selbst kann sich ebenfalls verteidigen. Sie kann einen Fernangriff durchführen, und so die Angreifer nach und nach aufreiben und eliminieren. Eine sinnvolle Änderung, die jedoch den Schutz durch eine echte Militäreinheit nicht ersetzt.
Sinnvoll hingegen ist, was die Entwickler sich bei den Militäreinheiten haben einfallen lassen. Anstatt wie früher die Soldaten einfach nur zu stapeln und dadurch Kraft durch Masse zu erlangen, ist dies in Civ V nicht mehr möglich. Hier kommt es jetzt wirklich auf jede einzelne Einheit an und dass man sie an Erfahrung gewinnen lässt. Nur dadurch kann man vor allem in späteren Zeitaltern siegen. Dinge, wie ein Bogenschütze, der einen Panzer auf Grund seiner Erfahrung und/oder Glück besiegen konnte, gehören der Vergangenheit an. So macht das Spiel gleich wesentlich mehr Spaß.
Grafisch macht das Spiel ordentlich was her, wie man es im Grunde nicht anders gewohnt ist. Die Landschaft ist wunderschön designt und kleine Details, wie sich bewegende Tiere, verfeinern das Bild. Auch die Musik ist gut geworden. Es ertönen hauptsächlich klassische Klänge, die das Spielgeschehen hervorragend unterstreichen.
Civilization V im Test
![Macintosh Macintosh](/media/cache/nexgam/consoles/mac.png)
![PC Windows PC Windows](/media/cache/nexgam/consoles/win.png)
Eine Weisheit lautet: Es ist schwieriger etwas zu erbauen, als zu zerstören. Und was wäre ein besserer Beweis dafür als Civilization?
Götz meint:
Positiv
- Es kommt auf jede einzelne Einheit an
- Städte können sich selbst verteidigen
- Stadtstaaten
Negativ
- Bautrupps haben schlechtes Routefinding
- Wegfall von Staatsformen und Religionen
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von Dr. Herzog:
Wollte mir gerade per Humble Bundle günstig Civ5 besorgen, weil ich es wahrscheinlich in den nächsten zwei Jahren 30 Minuten spielen werde. Aber die Aktion war schon abgelaufen. ...
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von Psmoke:
Götz hatte ein "wenig" Spaß mit der Complete Edition von Civilization V: Civilization V: Complete Edition – Das Beste Civ aller Zeiten! (?) Für mich als Spieleredakteur gibt es nur wenige Spielereihen, die mich komplett in ihren Bann schlagen können. Und von diesen...
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von ViviTribal:
Hast eine PN!
Civilization V ist erneut ein erstklassiges Spiel! Es erreicht zwar nicht die Güte von Teil IV, kommt jedoch nahe heran. Die Macher erschufen schließlich kein simples Update, sondern warfen bei der Entwicklung viele Features aus den Vorgängern über Bord und ersetzten sie durch neue, sinnvolle. Sehr schön ist beispielsweise, dass es nun auf jede einzelne Einheit ankommt. Der Massenangriff früherer Teile ist passee. Auch, dass sich die Städte jetzt selber verteidigen können, gefällt. Negativ muss man hingegen das Routefinding der Bautruppen bewerten. Auch der Wegfall der Staatsformen und Religionen ist enttäuschend. Trotzdem ist das Game ein unbedingtes Must-Have.