
Legt die Bedingungen für eure Zufallswelt fest!
Nach wie vor übernehmt ihr hier 4000 v. Chr. die Führung eines Volkes und führt dieses durch zahlreiche Menschheitsepochen und Entwicklungen. Vor Spielstart dürft ihr euch aus dem reichlichen Angebot an Völkern euren Favoriten aussuchen, wobei neben Klassikern wie England, Frankreich und Deutschland auch Exoten wie z. B. die Zulus oder Inder auf eine weise Hand warten. Ist die Entscheidung gefallen, startet ihr sogleich mit einem (mit etwas Glück auch zwei) Siedlern ins Abenteuer Weltgeschichte.

Unsere beiden frischgegründeten Städte!
Mit Ausnahme einer als Szenario anwählbaren nachempfundenen Erdkarte wird dabei ausschließlich auf zufallsgenerierten Karten gespielt, was bei jedem Spielstart eine neue Rahmensituation verspricht und so auch mehr für mehr als nur 1-2 Spieleabende motiviert. Dabei offeriert die Umsetzung ein erstaunlich nah am PC-Original liegendes Gameplay, so daß sich Kenner sehr schnell einfinden werden. Binnen kürzester Zeit werden Städte gebaut, Straßen und Bewässerungsanlagen angelegt und Armeen verschickt. Trefft ihr auf eine der wahlweise 2 - 6 computergesteuerten Zivilisationen, kommt die Diplomatie ins Spiel. Längst nicht so ausgefeilt wie bei späteren Teilen der Reihe können hier dennoch Friedensverträge geschlossen, Kriegsallianzen vereinbart und Forschungsergebnisse ausgetauscht werden.
Civilization legt dabei auf dem SNES die gleiche unglaubliche Komplexität an den Tag, wie es auch schon auf dem PC Anno 1991 der Fall war. Zu jeder einzelnen Einheiten, Technologie oder Regierungsform existiert ein entsprechender Text in der Civilopedia der Erklärungen liefert oder Entwicklungen beschreibt. Für Geschichtsfans eine wahre Fundgrube - vorausgesetzt sie verfügen über fortgeschrittene Englischkenntnisse! Denn hier zivilisiert man freilich in der angelsächsischen Sprache, was ungeübteren Naturen sicherlich etwas den Spaß verderben könnte. So ganz ohne Sprachverständnis werdet ihr hier leider kaum durchkommen.

Bronzeverarbeitung erforscht!
Etwas Kritik muß ich an der Steuerung üben, die leider im Vergleich zur komfortablen Maus & Tastatur Kombination auf dem PC Feder lässt. So gerät das durchschalten zwischen Einheiten besonders später bei größeren Reichen schon mal zur ziemlichen Fummelei und auch Mehrfachbelegungen der Buttons tragen anfangs zu reichlich Verwirrung bei. Wer die Anleitung nicht mit erworben hat, legt sich am besten Papier und Stift zur Seite um wichtige Erkenntnisse im Bezug auf die Steuerung dort festzuhalten. Oder noch besser - grabt die längst vergessene Nintendo Maus noch einmal aus und verhelft ihr zu einem Comeback, denn damit spielt es sich gleich Welten besser!

Diplomatische Verhandlungen mit Abe Lincoln...
Grafisch gibt es hier natürlich nicht gerade viel zu sehen, daß war aber auch schon bei der vielgerühmten Vorlage nicht anders. Der bunte Teilchenlook wirkt auf dem SNES immerhin noch eine Tick bunter, Animationen sind genauso selten wie ein Sechser im Lotto und der Sound kommt ähnlich piepsig aus den Lautsprechern wie damals noch auf meinem Amiga. Schade übrigens das man dem Spiel nicht noch einen Zweispielermodus hinzugefügt hat. Den hatte zwar das Original auch nicht zu bieten, wäre auf für den 16-Bitter aber ein nettes exklusives Feature gewesen.
Es ist technisch veraltet und auch die Bedienung ist recht frickelig geraten - und dennoch schaue ich trotz all späterer Teile auf meinem Apple Macintosh immer wieder gerne für ein paar Stunden ins Original. Für 16-Bit Strategen mit Importfaible nach wie vor ein ganz heißer Tip!