Zeitsprung ins Jahr 2000: Broderbund ist inzwischen Geschichte und der letzte Prince of Persia Titel war eher mäßig erfolgreich. Indessen hat Ubisoft die Marke aufgekauft und entwickelte mit Sands of Time eine Neuinterpretation des Prinzen. Schnell lernte man das namenlose Blaublut zu schätzen kennen und fieberte mit, wie er versuchte den titelgebenden Sand der Zeit in sein ursprüngliches Behältnis zu verfrachten. Oder beim Warrior Within (zweiter Teil) seinem schicksalsgegebenen Tod zu entfliehen, nur um sich letztendlich in Two Thrones zu einem würdigen Herrscher zu entwickeln.
Der letzte Teil kam 2005 heraus. Seitdem hat Ubisoft die Marke zwar nicht ruhen lassen, doch die nachfolgenden Teile konnten nicht recht an die Faszination und den Erfolg der Vorgänger anknüpfen. Des Weiteren gab es inzwischen einen Generationenwechsel bei den Konsolen und damit jede Menge neuer Spieler, die diese Trilogie vielleicht nur vom Hörensagen kennen. Und so entschloss man sich, die alten Spiele aufzufrischen und erneut zu veröffentlichen. Die „Classics HD“ Reihe auf Sonys PS3 bot sich geradezu an - steht hier doch das Prinzip im Vordergrund, alte Spiele, die nicht mehr regulär im Handel erhältlich sind, grafisch neu aufzubereiten und auf dem Medium Blu-Ray herauszubringen. Und genau dies tat Ubisoft.
Am Gameplay wurde nichts geändert. Basierend auf den PS2-Versionen spielt man den Prinzen und erlebt mit, wie er sich durch fallengespickte Gänge und weite Hallen kämpft. Immer auf der Suche nach der Fortsetzung seines Weges. Selbst heute, weit mehr als acht Jahre nach dem Erscheinen des ersten Teils habe ich immer noch jede Menge Spaß daran. Denn der Prinz und seine Umgebung sind gut animiert und abwechslungsreich dargestellt.
Wer jedoch irgendwelche Extras erwartet, wie zum Beispiel die sehr gute deutsche Sprachausgabe zu wechseln, der wird enttäuscht sein. Es gibt zwar besondere Schmankerl, doch sind diese nichts neues, da Ubisoft auch jene einfach 1:1 von der Vorlage übernommen haben. Schade, da man so um den Genuss kommt, die Stimme von Monica Belucci in Warrior Within zu hören.
Worin besteht nun der Unterschied zu den damaligen Spielen? Im Grunde genommen hat Ubisoft die alten Titel nur durch einen Grafik-Umwandler geschickt, der die Darstellung hochauflösend macht. Das Ergebnis sieht auf dem ersten Blick ungewöhnlich aus. Im Prinzip handelt es sich um die alte Grafik, nur in HD und detaillierter. Doch entwickelt es schnell einen besonderen Charme, weil es wie eine gelungene Mischung aus alt und neu wirkt. Des Weiteren haben Besitzer von 3D-Fernsehern die Möglichkeit das Spiel auch dreidimensional zu erleben.
So gut die grafische Adaption auch geworden ist, den Sound kann man lediglich als mangelhaft bezeichnen. Oft kommt es vor, dass die Geräusche blechern aus den Lautsprechern ertönen und die Dialoge so klingen, als ob sie in einer Halle aufgenommen wurden. Dies ist ein echtes Ärgernis und es wirkt so, als Ubisoft hier einen Schnellschuss auf den Markt geworfen hat. Was wiederum eine Schande ist, denn das hat der Prinz nicht verdient.
Ubisofts Prince of Persia Trilogy 3D fängt den Charme der Vorlage ein. Der Spielspaß ist damals wie heute enorm hoch. Die Grafik stellt eine perfekte Mischung aus alt und neu dar. Leider mangelt es der Sammlung an Extras und der Sound klingt sehr blechern und hallt enorm. Um die Faszination der Sands of Time-Trilogie kennenzulernen, sollte man dennoch zugreifen.