In Brave: A Warriors Tale übernehmt ihr zu Beginn die Rolle des (oder wahlweise der) jungen Courage. Jener wird vom Dorfältesten „Brave“ gefördert, welcher einst ein stolzer Krieger war und in seiner Kindheit ebenfalls vom Ältesten alle wichtigen Dinge lernte. Er erzählt hierbei immer die Stories aus seiner Kinderzeit, von denen die heutigen jungen Kämpfer Weisheit erfahren sollen. Diese Geschichten vermittelt er so detailliert, dass Courage quasi in das Geschehen eintaucht und alles erlebt, als wenn er selbst dabei gewesen wäre.
Brave erlernt nun durch weitere Schnitzereien auch Tiere zu imitieren und diese hierdurch zu bestimmten Dingen zu bewegen, später sogar in deren Körper zu schlüpfen und sich an anderer Stelle wieder in einen Menschen zu verwandeln. Das Ganze unterstreicht in Verbindung mit den sphärischen Indianerklängen und Rhythmen die enge Verbundenheit dieses Volkes mit der Natur. Anhand des Zerschlagens der sehr wenigen Gegenstände im Spiel füllt sich nach dem Erhalt eurer ersten „Feder“ eine Geisterenergieleiste, die Euch auf Knopfdruck im Kampf temporär stärker macht. Bis zu fünf dieser Objekte wollen hier erlangt werden, was euch zum immer längeren Einsatz dieser Kraft befähigt. Eure Energie frischt sich übrigens durch „Traumfänger“ wieder auf, welche ebenfalls in den Pflanzen versteckt sind.
So war ich nach dem Level mit den Wölfen erstaunt, dass zum einen die technischen Probleme nachließen und die Grafik auch leicht besser wurde. Weiter geht es zu einem Schnitzmeister alter Tage, welcher uns von einem Amulett erzählt, was in drei Teile zerbrochen ist. Es gilt jetzt durch eine Vulkanlandschaft, eisige Kälte mit nettem Kaffeeklatsch beim Yeti und durch die Wüste zu gelangen. Zwischen diesen Gebieten müsst ihr außerdem immer durch die Geisterwelt laufen, wobei diese Wege im Schwierigkeitsgrad merklich ansteigen, da man sich hier über viele, sich bewegende Plattformen ohne Boden begeben muss. Hierbei kommt öfters der erste Frust auf, was beim Eisklettern in einer Wand weiter verstärkt wird. Schon hier dachte ich, dass dieser Grad der Herausforderung für die angepeilte Zielgruppe von Kindern eine Ecke zu hoch sein könnte.
Endlich waren auch diese Hürden genommen. Aber der Wendigo (den ich zu diesem Zeitpunkt schon mit den Programmierern dieses Spiels verglich) griff nun das Dorf an und nun muss man in der Rolle von Courage in die Geisterwelt eindringen um hier...... japp, wieder das Amulett zusammenzusetzen. Diese Aufgabenstellung auf bewegenden, aneinander vorbei rauschenden, mit wegbrechenden Böden garnierten und schlussendlich, teilweise nicht allen erscheinenden Feinden, war im Grunde kaum noch zu schaffen. Wie soll man weiter kommen, wenn nicht alle aufgezählten Gegner erscheinen, ohne deren Erledigung es nicht vorangeht???? Egal, letzten Spielstand neu laden und nochmal los. Als Dankeschön stellt man fest, dass man diesen Abschnitt nur in einem Stück durchzocken kann, also müssen alle schon gefundenen Teile von neuem erobert werden *aaargh*.
Grafisch und technisch ist das gerade einmal 2,1 GB große Spiel (sofern an dieser Stelle überhaupt noch jemand mitliest), also von „Kopfschütteln mit Stirnrunzeln“ über „geht doch“ im mittleren Teil bis zum „Pad an die Wand“ werfen angesiedelt. Die Kamera bleibt stellenweise hinter Felsen und anderen Dingen stecken und erschwert dadurch die Sicht auf das Kampf- oder Laufgeschehen, so dass viele unnötige Abstürze vorprogrammiert sind. Von den auftretenden Popups möchte ich hier schon nicht mehr reden. Zusätzlich gibt es mehrere so dunkle Abschnitte, dass man Spalten zwischen den verschiedenen Untergründen nicht erkennen kann und hierdurch gnadenlos abstürzt. Beim Sound und bei den Sequenzen gab man sich kurioserweise sehr viel mehr Mühe, wobei die später im Spiel erscheinenden Soundbugs da nicht rein passen. Die Sprecher machen eine tolle Arbeit und unterstreichen die im Grunde genommen gute Geschichte um die Indianer.
Brave: A Warriors Tale im Test

Eins vorweg ... Ich spielte das Game durch und kann deshalb ruhigen Gewissens sagen, dass meine folgende Meinung absolut gerechtfertigt und nicht, wie oftmals bei anderen, auf schnell bis Level 2 gezockten und hingeklatschten Texten basiert. Also lasst mich wie im Spiel Brave: A Warrior Tales an des Häuptlings Stelle treten und meine Geschichte zur Xbox 360 Version erzählen.
Stefan meint:
Positiv
- Nette Story
- Ansehnliche Sequenzen
- Gute deutsche Sprachausgabe
Negativ
- Technisch veraltet & verbugt
- Stark unausgewogene Balance
- Kameraprobleme
Userwertung
Weiterführende Links
Was für ein Spiel. Dieser 14 Level lange Titel schlägt selbst alle Herausforderungen und Miseren in Tomb Raider: Angel of Darkness. Wollte ich dem Game anfangs noch eine knappe 5 geben, steigerte es sich so sehr, dass sogar eine 6 – 6,5 drin gewesen wäre. Die im Schlussteil immer stärker auftretenden, eklatanten Probleme gepaart mit dem im Grunde kaum zu schaffenden Schwierigkeitsgrad, was hunderte verlorener Leben unterstreichen, lassen Brave am Ende aber gnadenlos durchfallen. Da fragt man sich, wer dort im Qualitätsmanagement gesessen oder sich Gedanken über das Balancing eines im Grunde auf Kinder abgezielten Titels machte. Wieso erlebt man auf der einen Seite sehr viel Potential, die wohl beste und actionreichste Kanufahrt in einem Videospiel, nette Sequenzen, gute Sprecher und auf der anderen Seite dann solche Fauxpas? Was mich persönlich besonders ärgert, ist die Tatsache, dass ich beweisen wollte, dass viele andere Tester das Game nur kurz angespielt und damit voreilig bewerteten. Wer konnte ahnen, dass es am Ende noch schlimmer würde!
Ich für meinen Teil habe mir meine Federn auf jeden Fall verdient und kann den Titel (auch wenn er nur knapp unter 40 Euro kostet) am Ende nur solchen Leuten empfehlen, die auf der Suche nach der ultimativen Herausforderung sind! Diese kommen auf jeden Fall in mein »Buch für coole Leute«, können gerne hier vorbei kommen und werden auf ein kühles Getränk am Lagerfeuer eingeladen. Zudem bin ich gespannt, was mein Kollege zur heute eingetroffenen Wii-Version des Spiels sagen wird. – Ich habe gesprochen... Hough!