Nach dem Einschalten des GameCube und dem Intro zum Formel 1 Zirkus kommen wir ins Hauptmenü, wo eine der Hauptkrankheiten des Spiels wartet - die Ladezeiten. Nachdem man sich zwischenzeitlich noch mal mit Chips & Cola versorgte, kommt die große Überraschung. Zwar sind etliche Modi im Startmenü vorhanden, doch nur die wenigsten sind von Beginn an spielbar. Man setzt mal wieder auf eine zuletzt gern praktizierte Form der Motivationserhöhung: Bis auf den Einspielermodus, den über den Menüpunkt ‚Schnelles Rennen‘ erreichbaren Schnelleinstieg, sowie dem löblicherweise enthaltenen Multiplayermodus für bis zu vier Formel 1 Fahrer, muss man den Rest erst freispielen.
Wer allein vor seinem TV sitzt und am liebsten gleich Durchstarten möchte, wird beim Einzelspielermodus enttäuscht. Denn erst einmal stehen Fahrprüfungen an, ehe es an die Meisterschaft geht. Im Prinzip eine sinnvolle Reihenfolge, denn die Steuerung solltet ihr blind beherrschen, wollt ihr später in den höheren Schwierigkeitsgraden mithalten. Bereits das Starten der Prüfungen kostet aufgrund der unmöglichen Ladezeiten Nerven und erinnerte mich fast an selige PSone Zeiten.
Endlich auf der Strecke verfolgt man das Geschehen aus vier Kameraperspektiven. Die Cockpit- und Bodenperspektive sind allerdings höchstens eine nette Zugabe, denn wirklich nützlich sind sie dank der fehlenden Übersicht (wieder einmal) nicht. Persönlich tendiere ich zur hinter dem Boliden stehenden 3rd-Person Kamera, auch die erhöhte Cockpit-Ansicht empfand ich aber akzeptabel. Egal, welche Kameraeinstellung gewählt wurde, es kommt immer richtig gutes Speedfeeling auf. Etwas, das mir sehr an F1 2001 gefiel.
Gleiches kann man auch über die Grafik von F1 2002 berichten. Im Grunde recht detailliert und schön anzusehen. Wären da nicht die Slowdowns, sobald sich mal eine größere Ansammlung von Fahrzeugen vor dem eigenen Flitzer befindet. Dafür entschädigen zahlreichen Bremsspuren und die Ideallinie, die vom geübten Auge auf der Strecke zu erspähen ist. Im Hintergrund gibt es ebenfalls keinerlei visuelle Einschränkungen wie etwa Nebel (N64-Besitzer wissen, wie ich das meine..). Sehr gelungen sind ebenso die Wettereffekte, wie etwa Regen. Wobei die Strecke wirklich nass wirkt und die Gischt nur so um die Ohren spritzt. Wären nur die Slowdowns nicht, ich wäre wunschlos glücklich.
Ich erwähnte bereits den Multiplayer-Modus. Bis zu vier Fahrer können auf Wunsch gleichzeitig gegeneinander antreten. Allerdings sind ab drei menschlichen Fahrern keine CPU-Fahrzeug mehr auf der Strecke, was ich bedauerlich finde. Dafür aber ist kein Geschwindigkeitsverlust festzustellen, so dass weiterhin das Geschwindigkeitsgefühl gut vermittelt wird. Wer nur zu zweit per Splitscreen fährt, hat sogar das komplette Fahrerfeld dabei. Allerdings geht die Geschwindigkeit merklich in die Knie, wenn viel auf dem Bildschirm los ist ...
F1 2002 im Test

Bisher sieht es für Rennspielfans mit GameCube nicht sehr rosig aus. Große Kracher fehlen uns noch. Von fehlenden Formel 1 Simulationen ganz zu schweigen. Dem nimmt sich jetzt Electronic Arts mit ‚F1 2002‘ an, das sogar mit offizieller Lizenz daherkommt.
Sebastian meint:
Positiv
- Multiplayer-Modus mit komplettem Fahrerfeld
- Detailierte und schöne Grafik...
- Vier Spieler Modus
Negativ
- Boxenfunk erzählt Märchen
- ... wenn auch mit Slowdowns
- Lange Ladezeiten!
-
von Ignorama:
Verschoben ins Multi.
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von Civilisation:
Formel 1 auf dem GameCube? Da möchte man doch gleich wissen, wie das Spiel war. Der omnipräsente Sebastian hat den Test gemacht. F1 2002 Bisher sieht es für Rennspielfans mit GameCube nicht sehr rosig aus. Große Kracher fehlen uns noch. Von fehlenden Formel 1 Simulationen ganz...
Unterm Strich bleibt ein positiver Eindruck von F1 2002. Ein paar Mängel (siehe Text) trübten mein persönliches F1 Erlebnis, sind für mich aber keine "Show Stopper". Es liegt an EA diese bis zur 2003 Version auszumerzen, dann sollte erstklassigem Formel 1 Spaß auf dem GameCube nichts mehr im Wege stehen!
Update April 2012: Einen Nachfolger hat es aufgrund schwacher Verkaufszahlen nie gegeben.