Zugegeben, so banal, wie die Storyline zunächst erscheinen mag, ist sie in der Realität gar nicht. Denn auch wenn das Prinzip "Gut gegen Böse" auch dieses Mal wieder Bestand hat, so bietet die Geschichte doch ausreichend Wendungen und Nebenschauplätze, um die gesamte Spieldauer hinweg zu begeistern. Beispielsweise seid ihr relativ bald nach Spielbeginn plötzlich in Form eines Wolfes in der Schattenwelt unterwegs und versucht dort, die Vorfälle in Hyrule aufzuklären. Doch nicht nur auf vier Pfoten durchwandert ihr das Fantasy-Reich - auch in der Form von Link - dann aber in der Lichtwelt - sind wieder eine ganze Reihe ausgeklügelter Dungeons zu bestehen und Rätselnüsse zu knacken.
Die Hinweise sind dabei spärlicher gesät als noch bei Ocarina of Time, wo Fee Navy (diesmal leider nicht mit von der Partie!) stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Das resultiert natürlich in einem etwas höheren Schwierigkeitsgrad, der einen schon etwas suchen lässt, ehe es in der Geschichte weiter geht. Übertrieben hat man es dabei glücklicherweise nicht und letztlich stehen euch eine ganze Reihe hilfreicher Items bereit, die das Abenteurerleben vereinfachen. Hier sind neben alten Bekannten wie dem Boomerang, Pfeil und Bogen oder der guten alten Öllampe, auch völlig neue Gegenstände zu finden, wobei selbst die alten Items noch mit zusätzlichen Fähigkeiten ausgestattet wurden. Auch lassen sich Pfeile und Bomben nun beispielsweise kombinieren und als todbringendes Geschoss einsetzen. Hier gibt es wirklich viel zu entdecken und noch mehr zu probieren und experimentieren.
Grafisch gleichen sich Wii und Cube-Elfenepos wie ein Ei dem anderen. Natürlich kommt der GameCube hier als betagtere Konsole besser weg, doch auch hier erreicht Twilight Princess keinen Grafik-Olymp. Insbesondere die Texturen wirken leider reichlich unscharf und lassen Details vermissen. Zwar fehlt es nicht an bombastischen Landschaften und auch speziell die Mimik von Link und anderen Charakteren ist fantastisch gelungen - macht euch aber trotzdem auf Hänseleien eurer Xbox 360 Freunde gefasst. Dreisterweise ist die 16:9-Funktion Wii-exklusiv, Besitzer von üppigen Breitbildfernsehern schauen sprichwörtlich in die Röhre. Allerdings schafft es auch die leicht altbackene Grafik (die aber hiervon unabhängig noch ordentlich aussieht, wir verstehen uns!) nicht, die grandiose Zelda-Atmosphäre zu zerstören. Wer sich im kindisch-kitschigen Wind Waker so gar nicht zu Recht finden konnte, freut sich jetzt über die "realistischere" Optik im Stile von Ocarina of Time oder Majora´s Mask.
GameCube, ich weiß uns beiden war nie ein wirklich inniges Verhältnis vergönnt. Auch wenn du lange Phasen deines Lebens in meinem hintersten Regal verstaubt bist, so hatten wir doch dank Resident Evil und Metroid manch vergnügliche Stunde. Diese nostalgischen Momente lässt du mit Zelda: Twilight Princess noch einmal aufleben und zeigst, dass du viel mehr bist, als ein quadratisches Kinderspielzeug. Genieß deinen verdienten Lebensabend lila Würfel, auf das dein Nachfolger dein verfrühtes Ableben rächen möge.