Burnout 3: Takedown Xbox im Test

Nach einem spektakulären Intro landet ihr im Hauptmenü des Spiels. Dieses leitet Euch in die verschiedenen Spielvarianten des Titels. Angefangen beim Einzelevent, in welchem Ihr wiederum zwischen „Rennen“ (3. Platz muss erreicht werden), „Zeitfahren“ (erklärt sich von selbst), „Road Rage“ (Ramme so viele Gegner wie möglich) und „Crash“ (Verursacht eine Massenkarambolage) wählen könnt. Unter dem Punkt Multiplayer habt Ihr die Auswahl zwischen „Team-Crush“ (2 Spieler Rennen), „Double Impact“ (2 Spieler Karambolage) und „Crash-Party“ bei dem Ihr mit bis zu acht Spielern entweder einzeln oder im zwei Mann Team den Crash des Jahrtausends verursachen müsst.

Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt aber in der Burnout 3 Welt-Tour. Hier beginnt Euer globaler Siegeszug durch verschiedenste Aufgaben auf 3 Kontinenten. Anfangs könnt Ihr nur in den USA die Straße auf noch nie dagewesener spektakuläre Art und Weise unsicher machen. Im Verlauf des Spiels kommen dann weitere Events in Europa und schlussendlich Asien hinzu. Durch Bestehen der Aufgaben, schaltet Ihr in diesem Modus neue Autos und Events frei. Zum einen geschieht dies durch Einnehmen von Crash-Dollars, zum anderen wenn Ihr eine bestimmte Vorgabe von Takedowns erreicht habt. Dieser Begriff steht für das Hinauskatapultieren eines Gegners von der Strecke, welches Euch in „Impact-Time“ (Zeitlupe) mehr als eindrucksvoll die Folgen von zu schnellem Fahren demonstriert. Bei den hier gezeigten Crashs könnte man meinen, dass das Team von Action Concept, welche für die Stunts bei der RTL Serie Alarm für Cobra 11 verantwortlich sind, Regie geführt hätte.

Das Schadensmodell der Fahrzeuge ist hierbei dermaßen beeindruckend, dass man zu Anfang mehr als einmal draufhält, um diese Szenen noch ein weiteres Mal sehen zu können. Natürlich passiert das Gleiche mit Eurem Auto, wenn Ihr eins der vielen auf der Straße befindlichen Fahrzeuge oder Hindernisse trefft. Sobald Ihr selber in einen Unfall verwickelt seid, schaltet das Spiel in die Zeitlupe und Ihr könnt durch Drücken der Taste „A“ Euren Boliden im Crash steuern. Schafft Ihr es in dieser Zeit einen Gegner aus der Bahn zu werfen, wird dies mit einem „Aftertouch-Takedown“ belohnt. Während des Crashs werden Euch dann am unteren Bildrand Daten eingeblendet, wie weit Euer Fahrzeug geflogen, wie viele Male er sich überschlagen hat und welche weiteren Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Dies wird beispielsweise verharmlosend als „Brückenpfeiler-Bohrmaschine“ bezeichnet, wenn Ihr Euch um einen Pfeiler wickelt. Hier sind Action und Fun pur angesagt, wobei mir eine Einblendung am Anfang des Titels, dass man so im wahren Leben niemals fahren sollte, irgendwie fehlte.

Aber gehen wir noch auf die einzelnen Prüfungen ein, denn nicht immer sind Crashs der Weg zum Ziel. Durch DJ Black Pearl von Crash FM, erfahrt Ihr auf der Landkarte immer, wo gerade ein heißer Event auf Euch wartet. Diese teilen sich in verschiedene Modi auf, die sich nach erfolgreichem Bestehen durch Erlangen der Gold, Silber oder Bronzemedaille verändern. Angefangen wird fast immer mit einem „Rennen“, bei dem Ihr Erster werden müsst, egal wie Ihr das auch anstellt. Bei „Face Off“ fahrt Ihr gegen einen Gegner und müsst diesen schlagen. Wenn nicht, verliert Ihr Euer Auto gegen ihn. Gewinnt Ihr, bekommt Ihr seins in den Fuhrpark geschoben.

Beim „Road Rage“ müsst Ihr per „Takedown“ eine bestimmte Anzahl von Gegnern aus dem Rennen katapultieren. Bei dieser Variante nimmt Euer Fahrzeug allerdings Schaden und fällt nach einer gewissen Anzahl von Karambolagen aus. Bei „Burning Lap“ heißt es die Zielfahne innerhalb eines gewissen Zeitlimits zu überqueren. Letzter, rundebasierter Modus ist der „Grand Prix“. Hier gibt es pro Rennen Punkte, die am Ende addiert werden.

Neben den Rennmodis gibt es zur allgemeinen Auflockerung aber auch noch die Crash Events. Diese Modi bringen mit Sicherheit jede Versicherungsagentur zur Verzweiflung. Eure Aufgabe besteht darin, auf eine Kreuzung zu fahren, um dort die größtmögliche Massenkarambolage zu verursachen. Hierbei gibt es noch einige Bonus-Items, welche Zusatzboni und Turbos, aber auch Abzüge beinhalten können. Ist Eure Zeit abgelaufen, fliegt eine Kamera über den neu geschaffenen „Schrottplatz“ und addiert die Summe der Einzelschäden. Je nach erreichter Punktzahl gibt es dann auch wieder Gold, Silber oder Bronze. Schafft Ihr hier einen spektakulären Massencrash, bekommt Ihr sogar noch die Möglichkeit (Crashbreaker), Euren Wagen auf Knopfdruck in die Luft zu jagen, um den bereits bestehenden Schaden noch weiter zu erhöhen.

Bei Burnout 3: Takedown geht eigentlich alles um die Devise: no Risk, no Fun. Durch waghalsige Manöver wie zum Beispiel dem engen Vorbeifahren an anderen Fahrzeugen, dem Fahren im Gegenverkehr, Drifts oder einem „Takedown“ gegen einen Gegner füllt sich Eure „Boostleiste“. Die brennende Zeile könnt Ihr durch Drücken der Taste „A“ in einen Tunnelblick verursachenden Geschwindigkeitsrausch verwandeln. Bei einem „Takedown“ verlängert sich die Leiste sogar um bis zu 4 Einzelstücke. Werdet Ihr von einem Gegner aus am Heck getroffen oder gar aus der Bahn geworfen, verliert Ihr wieder eine Zelle.

Das Spiel bietet gleich von Anfang an eine besprochene und bebilderte Einführung in Eure Möglichkeiten, so dass jeder sehr schnell in allen Belangen zurecht kommen sollte. Mit dem Spaß, den Ihr dabei erlebt, müsst Ihr allerdings selber klar kommen ;). Habt Ihr vom einsamen Zocken auf der Couch genug, geht es (wenn vorhanden) per Xbox-Live gegen den Rest der Welt weiter. Da das Spiel auf EA Servern läuft, könnt Ihr Euch hier zwischen 3 Weltservern entscheiden. Nach dem Annehmen der Geschäftsbedingungen, könnt Ihr über Internet Euren XBL- mit einem EA-Account verknüpfen.

Online gibt es die üblichen Modi wie „Quickmatch“ & „Optimatch“. Daneben könnt Ihr Euch eigene Rekorde, News zum Spiel oder Informationen der anderen Spieler ansehen. Auch hier gibt es Spielmodi, welche im Team (2 Mann) gezockt werden können (Team-Crush, Double Impact). Im Modus „Crash-Party“ geht es dann mit bis zu acht Spielern so richtig zur Sache. Wählt Ihr hier als Spielart „Road Rage“, werden die vorhanden Spieler in 2 Teams (Blau/Rot) eingeteilt. Für Langzeitmotivation ist bei Burnout 3: Takedown also mehr als gesorgt worden.

Leider gibt es derzeit noch arge Probleme mit den Servern von Electronic Arts. Diese äußern sich in verschiedenen Dingen. So könnt Ihr zum Beispiel plötzlich einem offenen Spiel nicht beitreten, oder eingeladenen Freunde kommen nicht in Euer Spiel hinein. Die Ranglistenaktualisierung macht manchmal noch Ärger und es kommt bei hohem Spielraufkommen teilweise sogar zu Abstürzen der Xbox. Dies kann wie beim Phantasy Star Online ein totaler Freeze mit brummenden Boxen bedeuten, oder aber das Spiel lädt sich einfach tot. Teilweise wurde sogar davon berichtet, dass ein Spiel gestartet wurde, obgleich noch nicht alle Teilnehmer zugeschaltet worden sind. EA hat die Fehlerliste mittlerweile vorliegen und will nun eventuell weitere Server bereitstellen.

Die verschiedenen Fahrzeugklassen wie z.B. Coupe, Muscle Car oder Sportwagen, verhalten sich auf der Straße klassenmäßig anders. Für jedes Auto werden Euch hierzu in der Garage jeweils die maximale Geschwindigkeit sowie das Gewicht des Autos angezeigt. Je nach Rennmodi ist hier die richtige Vorwahl des Öfteren Gewinnentscheidend.

Grafisch kommt das Spiel an vielen Stellen mit schöner Weitsicht und klasse Texturen daher. Die Autos spiegeln wie aus dem Laden und die Umgebung fliegt ohne Ruckler an Euch vorbei. Vor allem der „Tunnelblick-Effekt“ kommt sehr gut rüber. Innerhalb der Städte fällt der Detailgrad dann leicht ab. In den Bergen und Waldstücken wird man das ein oder andere Mal an die Etappe von „Sega Rally“ erinnert. Das Schadensmodell der Fahrzeuge toppt derzeit alles weg, was auf dem Markt ist. Online werden 50Hz und 60Hz User getrennt voneinander behandelt.

Auch beim Sound wurde recht gute Arbeit abgeliefert. In klarem Dolby Digital 5.1 könnt Ihr die Gegner mit einer entsprechenden Anlage schon vor dem Auftauchen neben Euch gut orten. Auch die Motorengeräusche können überzeugen. 40 deftige Soundtracks sorgen für eine optimale Vertonung des Geschehens. Wem das nicht reicht, der kann sich eigene Musikstücke von seiner Festplatte ins Spiel implantieren. Lediglich die Stimme von DJ Blackpearl ist etwas daneben geraten und nervt nach einiger Zeit, kann aber im Options-Menü ausgeschaltet werden. Hier kommt es aber wohl auf das Alter der Zielgruppe an. Ein Umstellen der Sprache ist bei der PAL Version leider nur in Französisch und Italienisch möglich.