Denn bei der Programmierung des Spiels waren Leute involviert, die in ihrem beruflichen Werdegang bereits früher an einigen Klassikern arbeiteten. So ist der Deus Ex-Entwickler Harvey Smith einer der Game Creative Directors, während Ricardo Bare, der ebenfalls an dem eben genannten Titel als Designer mitarbeitete, die Funktion des Leaddesigners übernahm. Das Art Team leitete unter anderem der Designer der legendären City 17 aus Half Life 2, Viktor Antonov.
Stichwort „Design“: Hierbei ließen sich die Entwickler von dem viktorianischem London und Edinburgh inspirieren. Die führenden Köpfe des Art Designs, Antonovon und Sebastien Mitton, reisten deshalb während der Konzeptionsphase in diese Städte und machten viele Fotos von Gebäuden und Personen. Vor allem das Ambiente, welches sie im Spiel mit Steampunk-Elementen anreicherten, tat es ihnen an.
Sechs Monate sitzt er ein und während dieser Zeit reißen die wahren Drahtzieher des Mordes, die hohen Lords, die Macht an sich und errichten ein Militärregime. Doch mit Hilfe der sogenannten Loyalisten kann Corvo entkommen. Und schon bald hat er nur noch zwei Ziele: Rache an jenen nehmen, die die Kaiserin umbrachten und Emily wiederfinden.
Und so versteht man auch, wieso Corvo sich auf den Weg macht, sie zu suchen. Sie symbolisiert gewissermaßen die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird. Ob es dann wirklich so werden wird, liegt in den Händen des Spielers.
Hier macht sich der Einfluss von Deus Ex besonders bemerkbar. Denn es gibt viele Wege, die zum Ziel führen, als da wären: Laut, Leise und eine Mischung aus beidem. Die Vorgehensweise hat übrigens Auswirkung auf das Ende, welches man erhält.
Leise steht für Schleichen und einen Gegner nicht zu töten, sondern maximal nur bewusstlos zu machen. Anstatt sich also wie ein Elefant aufzuführen, agiert man wie eine Maus. Still und ungesehen. Dabei kommt einem auch zugute, dass es viele Wege gibt, um beispielsweise eine Mauer zu umgehen. Entweder man erklimmt sie, verwandelt sich in eine Ratte und schlüpft durch die Kanalisation, oder man nimmt den Weg durch die Seitengassen.
Wie man sich entscheidet, liegt an einem Selbst. Es lohnt sich, zuerst auf die eine, dann auf die andere Art und Weise durchzuspielen. Spaß machen beide und sind auch jeweils auf ihre eigene Art schwierig. Während bei „Laut“ die Schwierigkeit ist, dass man sich einer Überzahl an Feinden erwehren muss, ist es bei „Leise“ herausfordernd, den passenden Moment abzupassen, um sich an einigen Wächtern vorbeizuschleichen.
Das alles erlebt man durch die Augen von Corvo mit. Und das ist auch gleichzeitig das größte Manko an diesem ansonsten gelungenen Spiel. Die Entwickler entschieden sich dagegen, ihren Protagonisten sprechen zu lassen. Er bleibt die ganze Zeit stumm und agiert von sich aus überhaupt nicht mit der Umwelt. Grund für diese Entscheidung war, dass man die Identifikation des Spielers mit der Figur erleichtern wollte. Link, bekannt aus The Legend of Zelda, wurde als Beispiel hierfür genannt. Doch dabei vergaßen die Programmierer, dass dieser Nintendo-Held zwar stumm ist, er aber dennoch von sich aus mit der Umwelt reagiert. Man sieht ihn und seine Reaktion auf bestimmte Ereignisse. Und das fehlt in Dishonored deutlich.
Es fällt auf, dass Dishonored fast gänzlich auf Musik verzichtet. Während man sich durch die Gegend bewegt, hört man nur Soundeffekte, was die unheimliche Atmosphäre verstärkt. Die Synchro-Sprecher machen einen ordentlichen Job. Nur der Sprecher des Outsiders hatte spürbar keine Lust an seiner Arbeit.
Dishonored im Test


„Ehre“. Ein abstrakter Begriff. Es bezeichnet etwas, was sich nicht fassen lässt und das von Person zu Person, von Kultur zu Kultur unterschiedlich bewertet wird. Nur eines bleibt in jedem Fall: Wenn man seine „Ehre“ verliert, wenn man „entehrt“ wird, kann man entweder Vergeltung üben, oder gleich untergehen.
Götz meint:
Positiv
- Viele Wege führen zum Ziel
- Atmosphärisch
- Lebendige Welt
Negativ
- Corvo bleibt blass
- Synchrosprecher des Outsiders unmotiviert
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von Phill XVII:
Ja, Gott sei Dank.
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von aldi404:
Phill XVII schrieb: Ne es geht wirklich nicht. Bei Teil 2 geht's aber, oder?...
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von Phill XVII:
Ne es geht wirklich nicht.
Mit Dishonored präsentiert Bethesda ein Action-Adventure für Erwachsene. Die Entwickler erschufen mit Dunwall eine düstere, größtenteils von Zerfall gekennzeichnete Stadt. Eine morbide Atmosphäre liegt über dem Spiel. Dabei wird der Spieler sofort in den Bann des Games gezogen. Vor allem die vielfältige Art und Weise, wie man vorgehen kann, begeistert. Aber auch die Darstellung der Welt, in der der Titel stattfindet, ist gelungen. Die vielen Schriftstücke die man findet, tragen dazu bei, dass die Spielwelt real wirkt. Schade ist, dass Corvo als Protagonist blass bleibt und nicht alle Sprecher Lust an ihrer Arbeit hatten.