Wer die Burnout Reihe kennt, der kennt den Spielablauf. Es ist im Grunde ein klassisches Rennspiel, nur mit dem Unterschied, dass ihr belohnt werdet, wenn ihr Gegner abdrängt und sie crashen lasst. Diese werden als Takedowns bezeichnet und machen auch einen Großteil des Spielspaßes aus. Dabei war es in Paradise ein Novum, dass man völlig frei eine komplette Stadt befahren durfte. An Kreuzungen, an denen sich eine Ampel befindet, findet ihr eine Veranstaltung vor und von davon gibt es vier verschiedene. Neben einem klassischen Rennen gegen sieben CPU Gegner gibt es Road Rage, Marked Man und Stuntrennen. In den Road Rages müssen innerhalb eines Zeitlimits eine gewisse Anzahl von Takedowns erzielt werden, um das Wettrennen erfolgreich abzuschließen. Bei den Marked Man Events muss ein bestimmter Zielort erreicht werden. Wie lange ihr dabei braucht, ist nebensächlich, allerdings werdet ihr von mehreren Fahrzeugen verfolgt, die euch daran hindern wollen und dabei durchaus aggressiv zu Werke gehen. Diese Rennen sind dahingehend spannend, da ihr in jedem Moment einen heftigen Stoß von hinten oder der Seite bekommen könnt, der zu einem Crash führt. Je nachdem welches Auto ihr fährt, könnt ihr euch nur zwei oder drei Unfälle erlauben, bevor das Rennen zu Ende ist.
Vor allem in der remasterten Fassung hat Electronic Arts alles hineingepackt, was zusätzlich für das ursprüngliche Spiel veröffentlicht wurde. So habt ihr neben dem Grundspiel auch die Möglichkeit, mit dem Bike Pack auf Motorrädern durch die Stadt und in speziellen Rennen durch die Landschaft zu heizen. Neben weiteren Wagen wie Toy Cars wurde auch der Partymodus und die Erweiterung Big Surf Island mit hinzugefügt. Letzteres ist eine Insel vor den Toren von Paradise City, das das Spiel um einen Distrikt erweitert. Zusätzlich gibt es hier Buggys, mit denen man durch die Stadt fahren und waghalsige Sprünge machen kann. Der Partymodus hingegen besteht aus diversen Minispielen, die mit bis zu acht Spielern gespielt werden können. Hier treten die Kontrahenten nacheinander in kleinen Herausforderungen gegeneinander an und versuchen sich gegenseitig den Schneid abzukaufen. Wer Gefallen daran gefunden hat, der kann auch im Onlinemodus mit anderen Spielern durch die Stadt heizen. Hier gibt es je nach Spieleranzahl der momentanen Session verschiedene Freeburn- und Zeitchallenges, die man im Verbund abschließen kann. Diese bestehen aus einfacheren Aufgaben wie etwa, dass man sich nebeneinander aufreihen muss und einer springt über alle anderen Autos oder etwa, dass man als Gemeinschaftsaufgabe miteinander eine gewisse Anzahl an Metern driften muss oder Ähnliches. Da es über 250 Herausforderungen dieser Art gibt, habt ihr auch auf lange Sicht einiges zu tun.
Nachtrag zur Nintendo Switch Fassung:
Das hat uns tatsächlich auf der Switch noch gefehlt: ein echter Open World Racer mit riesigem Umfang! Okay, Burnout Paradise hat ja mittlerweile schon zwölf Jahre auf dem Buckel in seiner Ursprungsform, aber es ist das erste Stelldichein auf einer Nintendo Konsole seit dem Gamecube. In der Remastered Revision sind auch auf der Switch alle DLCs enthalten, die man auch in der PlayStation 4 und Xbox One hat. Der Umfang stimmt also und die Technik ebenso. Sowohl docked als auch im Handheldmodus können wir das Spiel in 60 Frames pro Sekunde bewundern, nennenswerte Slowdowns gibt es keine. Im Handheldmodus hat das Ganze seinen Preis, da es zum Teil doch schon etwas verwaschen wirkt, aber keineswegs unspielbar ist. Ansonsten ist man identisch zur PS4 und Xbox One Fassung und das sollte Spielspaß für Wochen garantieren. Was nicht so gefällt ist der verhältnismäßig hohe Preis, denn für die Switch Fassung darf man digital für knapp 40 Euro tief in die Tasche greifen. Wenn man bedenkt, dass die anderen Versionen nur knapp die Hälfte kosten, ist das einfach zu viel. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt ein schönes Gesamtpaket, mit dem es sich äußerst amüsant den Abend versüßen lässt.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat es nicht allzu lang gedauert, bis ich mich im Paradies für Racingfans wieder heimisch gefühlt habe. Spielerisch war das Open World Rennspiel bereits damals ein ziemliches Spektakel, doch dank moderner Technik macht der Titel nochmal mehr her und ist noch eine Spur actionreicher. Dank der vollständig integrierten DLCs bietet das Spiel einen sehr großen Umfang und es gibt auch viel in der Stadt zu entdecken, so dass Spielspaß für einige Wochen garantiert ist. Habt ihr zusätzlich ein paar Freunde zur Hand, gibt es ebenfalls im Multiplayermodus viele Challenges gemeinsam zu erledigen, die einen längerfristig beschäftigen werden. Für mich ein klarer Kauftipp, da es ein Meilenstein des Racinggenres ist.