Alien Isolation im Test

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Das Thema der Alien-Filme ist nach wie vor ein spannender Stoff, aus dem noch einige Geschichten erzählt werden können. Zuletzt versuchte sich SEGA zusammen mit Gearbox an einem First Person Shooter, der zwar in Sachen Atmosphäre punkten konnte, jedoch spielerisch und vor allem technisch fernab des aktuellen Stands der Technik war. Nun steht das Nachfolgeprojekt an, dass der Publisher in Zusammenarbeit mit The Creative Assembly unter die Leute bringt, und bereits im Vorfeld schlug Alien Isolation große Wellen.

Alien-Isolation-05Das lag vor allem an der Aussage, dass man ein Spiel kreieren wollte, bei dem man nahezu schutzlos ist. Kein klassischer First Person Shooter im eigentlichen Sinne, sondern ein Kampf Eins-gegen-Eins, wie es damals im ersten Alien-Film auf der großen Leinwand gezeigt wurde. Damals durfte sich Ellen Ripley dem übergroßen Xenomorph stellen, nachdem ihre Crewkollegen allesamt zur Strecke gebracht wurden. Unsere Geschichte beginnt aber wo anders. Wir schlüpfen in die Rolle von Amanda, die Tocher Ripleys, die lange Jahre nichts von ihrer Mutter gehört und schon mit ihrem Tod gerechnet hat. Doch jetzt, etwa 15 Jahre danach, wurde der Flugschreiber der Nostromo auf der Raumstation Sevastopol gefunden. Eine Möglichkeit nachzuvollziehen, was damals auf dem ominösen Schiff passiert sein mag. Natürlich macht sie sich sofort mit zwei Kollegen auf zur Station, doch dort läuft alles anders als geplant. Sevastopol ist nahezu verlassen, wie man aus Logbüchern und der weiteren Erkundung erfährt. Alle Personen, die Amanda trifft, kämpfen um ihr Überleben, denn man hört Geschichten über ein Ungeheuer, dass sich durch die Luftschächte bewegen soll ...

So nimmt das Unheil seinen Lauf, dass man nach einiger Zeit selbst dem Ungetüm über den Weg läuft. Doch sind wir kein Marine, der sich dem Monstrum mit einem Pulse Rifle entgegenstellt, sondern eine einfache Mechanikerin, die sich nur anhand ihrer technischen Kenntnisse behelfen kann. In der Raumstation liegen auch verschiedene Gegenstände verstreut, die man mithilfe von Bauplänen zu nützlichen Werkzeugen wie Medikits oder Leuchtfackeln zusammenfügen können, jedoch lässt sich damit nicht kämpfen. So beginnt das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mensch und Xenomorph, doch dieser ist nicht der einzige, der euch ans Leder will. Andere »Bewohner« der Station schießen auf jeden Eindringling, den sie nicht kennen und zu denen gehören wir auch. Ebenso trifft man auf Syntheten der Firma Seegson, die ein gewisses Eigenleben entwickelt haben und ein übermächtiger Gegner sind. Also heißt es behutsam vorgehen und sich vor allem schleichend einen Weg durch die Station bahnen. Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass man entdeckt wird, reicht es zum Glück aus, sich außer Sichtweite zu begeben. Hier kommt einem zugute, dass die Raumstation sehr verwinkelt ist und zahlreiche Luft- und Bodenschächte existieren. Man sollte nur ein gutes Auge dafür haben.
 
Alien-Isolation-06Zudem findet man in den Gängen auch Schränke oder kann unter Schreibtische kriechen, um sich zu verstecken. Aber ein solcher Unterschlupf ist nur eine kurzzeitige Rettung, denn vor allem das Alien wird gnadenlose Jagd auf euch machen, sobald ihr entdeckt werdet. Hier hilft es nicht immer, die Beine in die Hand zu nehmen, da man aufgrund der Geräusche beim Laufen leicht aufgespürt werden kann. Nach gewisser Zeit bekommt man aber ein wichtiges Hilfsmittel an die Hand, das wir bereits von den Filmen kennen: der Bewegungsscanner. Dieser ist ein wahrer Segen und hilft uns neben dem Automapping, einen möglichen Fluchtplan aufzustellen. Dabei sollte man ein Auge dafür haben, wo man sich gegebenenfalls versteckt, denn verzettelt man sich, droht meistens der Bildschirmtod. Dieser ist besonders verhängnisvoll, da man seinen letzten Speicherpunkt laden muss. Gespeichert wird aber nicht automatisch, sondern funktioniert nur manuell an verteilten Notfallstationen. Es kann also durchaus passieren, dass man etwas mehr Zeit investiert, um erneut an die jeweilige Stelle zu kommen, was manch einen vielleicht frustrieren könnte.

Dadurch generiert Alien Isolation aber diese drückende, beklemmende Atmosphäre, die man bisher in einer solchen Filmumsetzung vermisst hat. Gerade das Gefühl, einem schier übermächtigen Gegner aus dem Weg gehen zu müssen, zehrt in einigen Situationen arg an den Nerven. Oft habe ich mich erwischt, wie ich ziemlich angespannt vor der Konsole saß und nicht so recht wusste, was nun der sinnvollste Weg sei. Nicht, weil mein Ziel unklar war, sondern die Frage nach der ungefährlicheren Route ließ mich grübeln. Das Alien ist dabei ein mindestens ebenbürtiger Gegenspieler und meist in Bewegung, darum ist es schwer einzuschätzen, wo es sich gerade befindet. Deshalb ist es neben dem Bewegungsscanner wichtig, das eigene Gehör zu nutzen, um herauszufinden, wo das dumpfe Stapfen des Xenomorphs herkommt. Wer auf Xbox One spielt hat sogar die Möglichkeit, Kinect mit in das Spiel zu integrieren. Hier werden sowohl Ton, als auch der Spieler selbst aufgezeichnet. Verursachte Geräusche führen dazu, dass Feinde auf einen aufmerksam werden, und das Headtracking wird genutzt, damit man in Kauerstellung um die Ecke sehen kann.
 
Alien-Isolation-09Viel zur Atmosphäre trägt genauso der Grafikstil bei, da man sich sehr nah an den ersten Film orientiert hat. So haben die Wände und Armaturen diesen sterilen Sci-Fi-Look der 70er Jahre. Selbst die Rechner sehen aus wie alte Commodore PETs mit ihren flimmernden Grünmonitoren. Auch technisch gibt man sich kaum Blöße. Zwar hat man hin und wieder Slowdowns,bei bestimmten Ladezeiten, jedoch ist das Spielgeschehen bei den NextGen-Konsolen stets flüssig und durch das Fehlen eines großflächigen HUDs fühlt man sich in dieser Raumstation regelrecht verloren. Großes Lob geht an die Soundkulisse, die enorm zu den Stressmomenten beiträgt. Getragen von hektischen Streichinstrumenten oder bedrohlichen Tieftönen, unterstützt es die intensive Spielerfahrung ungemein.



Michael meint:

Michael

Wahnsinn, was SEGA und the Creative Assembly bei Alien Isolation abfeiern. Es ist ein wahres Fest für Fans des ersten Films, da man betont Wert auf Atmosphäre legt und nicht auf klassische Action. Für mich ist das Spiel der Inbegriff eines Survival Horror Games und selten hat mich ein Titel so sehr in den Bann gezogen. Hierzu trägt die stetige Unterlegenheit bei, die man nur durch flinke Reflexe und vorsichtiges Vorgehen ausgleichen kann. Sicherlich werdet ihr anfangs oft sterben, doch sollte man sich davon nicht allzu frustrieren lassen. Solange man behutsam agiert und alle Fähigkeiten nutzt, kommt man auch stets weiter und wird mit einem Spielerlebnis belohnt, das bisher seinesgleichen sucht. Ich habe auf jeden Fall keine Minute bereut, die ich im Weltraum verbracht habe.

Positiv

  • durchweg beklemmende Atmosphäre
  • intensives Spielerlebnis
  • keine KI-Aussetzer beim Alien

Negativ

  • Spieler müssen geduldig sein, um es genießen zu können
Userwertung
9.08125 16 Stimmen
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Forum
  • von aldi404:

    Hab's gestern noch durch gespielt, bin am Ende bestimmt noch 100x gestorben, aber irgendwie hab ich jetzt Lust, nochmal von vorne anzufangen... ...

  • von mickschen:

    Nunja SEGA hat sich entschieden dass "nur" digital auf Switch zu bringen. Die Switch Version so wie die mobile Version wurde von Feral bearbeitet. Warum das nicht CA selbst gemacht hat wüsste ich gerne, allerdings ist das mit die beste Arbeit von Feral geworden wie ich mal gelesen habe....

  • von Smart86:

    das Spiel wäre doch ideal für einen physischen Switch Release bei einer der limited Buden. Kann ich echt nicht verstehen, warum da noch nix gekommen ist. ~ MfG Smart86 ~...

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Alien Isolation Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz 1080p/900p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2014-10-07
Vermarkter SEGA
Wertung 9.1
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