Als das Studio 3D Realms 2009 letztendlich pleiteging, schnappte sich der Publisher Take 2 die Lizenz, beauftragte Gearbox zur Fertigstellung und heuerte den amerikanischen Synchronsprecher Jon St. John an. In der deutschen Version tönt übrigens Manfred Lehmann - die Stimme von Bruce Willis - aus den Lautsprecherboxen, der seine Sache als hiesiger Duke ausgesprochen gut verrichtet. Alternativ dürft ihr den Originalton aktivieren – das Spiel ist dann komplett in Englisch (Untertitel als auch Sprachausgabe).
Die Story - es gilt die Erde und seine Babes vor den Horden einer Alien-Invasion zu retten - ist nebensächlich und kann getrost vernachlässigt werden. Somit sollten auch Spieler, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, zurechtkommen. Unzensiert ist Duke Nukem Forever aber in beiden Versionen. Stellenweise fragt man sich, wie es der Titel in dieser Form ungeschnitten durch die USK schaffte. An dieser Stelle eine kleine Vorwarnung: Wer Splatter & Gore nichts abgewinnen kann und beim Thema Sex die Nase rümpft, sollte tunlichst die Finger von dem Spiel lassen.
Im Spiel steht eine euch bunte Mischung aus alten (Shotgun, RPG, Rohrbomben) und futuristischen Waffen (AT-Laser, Railgun, Ripper, Devastator) zur Verfügung. Letztere eignen sich hervorragend im Kampf gegen die bildschirmfüllenden Obermotze, bei denen in der Regel Dauerbeschuss völlig ausreicht, um sie in die Knie zu zwingen. Auch einige unkonventionelle Waffen, wie den Gefrierstrahler oder die Schrumpfkanone führt der Duke in die Auseinandersetzung gegen feindliche Attacken mit sich. Bei den Gimmicks hat man sich auf eine Nachtsicht (Duke Vision), Steroide, Dosenbier (machen euch zeitweise unbesiegbar) und den Holo-Duke beschränkt. Die Soundeffekte als auch das Waffenhandling fühlen sich wie im Vorgänger an. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst beurteilen.
Außer Ballern gibt es in der Welt von Duke Nukem Forever noch allerhand kleine Rätselaufgaben, Physikspielereien und Miniaufgaben, die von euch gelöst werden wollen. So gilt es mit einem RC-Car einen Hindernisparcours zu meistern, um bspw. an eine Energiezelle zu kommen, die für das Voranschreiten relevant ist. An anderer Stelle bringt ihr mit einer Abrissbirne eine Wand zum Einsturz oder beladet einen Container mit Fässer, der jetzt als Rampe dient, um höher gelegene Plattformen zu erreichen. Einen Kompass zur Wegfindung oder sonstige Hilfestellungen, bietet der Titel nicht. Die Sprungsteuerung ist für einen Ego-Shooter passabel und reagiert direkt.
Besonders ärgerlich sind – wie bereits angesprochen – die Ladezeiten von bis zu (!) 30 Sekunden. Auch das Nachladen der Texturen (typisch für die Unreal 3 Engine), das starke Tearing, mangelhaftes Antialiasing sowie die teils massiven Ruckeleinlagen rütteln immens am Gesamteindruck. Grafisch kann Duke Nukem Forever nicht mit Spielen wie Crysis 2 oder Modern Warfare 2 mithalten. Die Soundeffekte wurden darüber hinaus nicht optimal abgemischt. Bei der orchestralen Musik, die mit rockigen Klängen und harten E-Gitarren-Riffs angereichert wurde, besteht kein Anlass zur Kritik. In unregelmäßigen Abschnitten werden wiederholt die typischen Duke-Themes und Jingles eingestreut. Diese stellen klar ein Atmosphäre-Plus dar. Eine Duke Soundbox sowie massig Extras (bspw. eine Entwicklungszeitachse) wird nach Abschluss der Kampagne freigeschaltet.
Duke Nukem Forever im Test


It‘s time to kick ass and chew bubble gum.. Das unverfrorene und egozentrische Actionspiel befand sich über 12 Jahre Entwicklung und verschlang rund 20 Millionen Dollar Produktionskosten. Seit dem 10. Juni 2011 steht Duke Nukem Forever nach langer Zeit des Wartens und etlichen Verschiebungen endlich zum Kauf bereit. Was der Titel spielerisch auf dem Kasten hat, durchleuchten wir für euch im Review.
Daniel meint:
Positiv
- Zweisprachig, Uncut
- Unkomplizierter Ballerspaß
- Duke-Szenario, Gags & Sprüche
Negativ
- Sterile Schauplätze
- Ladezeiten, Technik
- Qualität Leveldesign schwankt
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von fflicki:
Ich habe das Game selber auf PC aber auch auf der PS3, und fand schon die PS3 Version gar nicht mal so schlecht. Klar war die Grafik nicht ganz auf der Höhe der Zeit, dafür passte der Rest doch ganz gut, vom Witz über die Abwechslung. Wie Du aber schon erwähnt hattest, bietet der Duke (wieder)...
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von Badhero:
Habe mir das Game nun auch mal auf PC angetan, dank Quadcore und starker Grafikkarte finde ich die PC Version sogar hübsch und sehr gut Spielbar. Die 360 Fassung damals fand ich recht anstrengend, was an den ewigen Ladezeiten und der miesen Grafik lag, aber auf PC mit höchster Einstellung sieht...
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von Darkshine:
Gibt es eigentlich ein Duke Nukem Game in dem folgender Satz vorkommt? "All your babes are belong to us."...
Streng genommen hat ein Old-School-Shooter, wie Duke Nukem Forever, in Zeiten von Call of Duty: Black Ops, Crysis 2 & Co. keine Chance. Gameplay, Präsentation und Technik hinken weit der Konkurrenz und dem heutigen Standard hinterher. Dass es sich bei dem Spiel um das vermutlich größte ‚Flickwerk‘ der Videospielgeschichte handelt, ist nicht zu leugnen. All das spielt allerdings überhaupt keine Rolle, denn der Titel schafft es auf seine eigene Art und Weise zu unterhalten; dem Nostalgie-, Trash- und Coolness-Bonus sei Dank. Einen großen Respekt an Gearbox für die Fertigstellung von Duke Nukem For(N)ever.