Soviel sei dennoch gesagt: Es ist nicht immer alles, wie es scheint und der Feind ist manchmal näher, als man denkt! Während der Singleplayer-Kampagne übernehmen wir serientypisch die Rolle von verschiedenen Charakteren. Im Grunde genommen dreht sich die Story um die Erlebnisse von Pvt. James Ramirez, einem Soldaten der Army Rangers, der sich in Amerika mit den russischen Invasoren herumschlägt und Sgt. Gary „Roach“ Sanderson, einem Mitglied des Sonderkommandos Task Force 141, welches global eingesetzt wird und die besten Kämpfer der Welt in einer Spezialeinheit vereint. Leiter dieses Kommandos ist übrigens niemand Geringeres als Captain „Soap“ McTavish, eine der Hauptfiguren aus dem ersten Teil. In einigen ausgewählten Missionen übernehmen wir zudem noch andere Figuren. Diese Parts sind allerdings schnell vorbei und daher eher als Gastauftritte zu bezeichnen. Zwar schaffte es Infinity Ward nach wie vor absolut glaubwürdige Charaktere zu erschaffen. Aufgrund des ständigen Wechsels hat der Spieler aber kaum eine Möglichkeit, sich mit den Protagonisten zu identifizieren.
Zu Beginn macht uns ein kurzes Tutorial in der afghanischen Wüste mit der gewohnt intuitiven und präzisen Steuerung vertraut. Die Bedienung funktioniert einwandfrei und jeder der schon einmal einen Ego-Shooter spielte, wird sich sofort heimisch fühlen. Nach einigen Übungen geht es anschließend ab auf den Trainingsparkour, wo wir unter Zeitdruck auf Pappkameraden schießen. Je nachdem wie schnell und zielsicher wir abschnitten, schlägt uns das Spiel einen von vier Schwierigkeitsgraden vor. Im Game selbst kann dieser zwar jederzeit geändert werden, dennoch empfehlen sich vor allem die beiden höheren Stufen Söldner oder Veteran trotz zuschaltbarer Zielhilfe nur für geübte Daddler.
Das Missionsdesign selbst könnte abwechslungsreicher kaum sein und schickt uns wieder einmal um die ganze Welt! Vom Durchkämmen einer umkämpften Wüstenstadt in Afghanistan bis hin zur Verfolgung eines flüchtigen Terroristen durch die Straßen Rio de Janeiro´s mit unzähligen Kämpfen gegen die örtliche Miliz ist alles dabei was das Shooterherz begehrt. Auch einige Stealth-Aufträge bekommen wir geboten! So schleichen wir uns zwischenzeitlich mit schallgedämpften Waffen durch Wälder, Tunnelsysteme oder Militär-Basen und schalten Feinde lautlos und möglichst unbemerkt mit Messer oder gezielten Schüssen aus.
Das HUD im Spiel präsentiert sich gewohnt aufgeräumt und zeigt neben dem obligatorischen Kompass und unseren verbliebenem Munitions- und Granaten-Vorrat bloß missionsrelevante Informationen wie die Entfernung zum Zielgebiet und aktuell verfügbare Waffen an. Die unzähligen Schusswechsel gegen zahlenmäßig weit überlegene und meist intelligente Feinde machen enorm viel Spaß und sind dank eines umfangreichen Waffenarsenals entsprechend abwechslungsreich ausgefallen. Stolze 42 Schusswaffen bekommen wir geboten, darunter befinden sich neben den üblichen Verdächtigen auch einige Waffen, die dem Namen „Modern Warfare“ alle Ehre machen.
Zudem ist es erstmals in der Call of Duty-Geschichte möglich zwei Einhand-Waffen gleichzeitig zu benutzen. Dazu kommen verschiedene Granaten, C4-Sprengstoff, ein Messer für den Nahkampf das zur Not auch als Wurfmesser fungiert und ein Krawallschild, mit dem wir gegnerische Kugeln abfangen können.
Da stürzen Flugzeuge direkt vor unseren Augen als brennende Wracks Richtung Erdboden oder Kampfjets donnern über unsere Köpfe hinweg. Überall tobt der Krieg. Was im direkten Vergleich mit den anderen Titeln der Call of Duty-Reihe sofort auffällt, ist die sinnvolle Neuerung, dass das Feindaufkommen nicht mehr so stark gescriptet ist. Erledigen wir eine vorgegebene Anzahl an Gegnern, kommen auch keine mehr nach und wir können unseren Weg fortsetzen!
So wurde das beliebte Sniper-Level nahe Tschernobyl neu aufgelegt und auch die Flugzeug-Mission mit Thermalsicht feiert ein Comeback. Während ein Spieler vom Flieger aus die feindlichen Einheiten am Boden aufreibt, muss der Zweite versuchen, ein Gebäude am anderen Ende der Karte zu erreichen. Für das erfolgreiche Bestreiten der ebenfalls recht kurz ausgefallenen Aufgaben erhalten wir je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad Sterne, mit diesen schalten wir wiederum neue Herausforderungen frei – für Motivation ist also gesorgt. Obwohl es der Spezialeinheit-Modus vor allem im Veteran-Schwierigkeitsgrad in sich hat, bildet er einen hervorragenden Kontrast zur Solo-Kampagne und macht mit einem Freund zusammen gleich doppelt Spaß.
Modern Warfare 2 wirft mit Effekten nur so um sich. Da fällt es schwer die ganzen liebevoll animierten Details die Infinity Ward hier gleichzeitig auf den heimischen Bildschirm zaubert, genauer in Augenschein zu nehmen. Natürlich ist auch die Optik eines Modern Warfare 2 nicht perfekt. So fallen ab und an einige schwächelnde Texturen, vereinzelte Clipping-Fehler oder Pixel-Schatten ins Auge. Der optische Gesamteindruck ist umwerfend und serviert uns die wohl beste Kriegs-Atmosphäre der aktuellen Konsolengeneration. Dem steht der Sound in nichts nach! Abseits der knackigen Soundeffekte des Waffenarsenals und der druckvollen Detonationen, die bei Anschluss an eine entsprechende Surroundanlage das Ganze Zimmer beben lassen, liefern vor allem die deutschen Synchronsprecher einen tollen Job ab. Selbige sind ausgezeichnet besetzt, hauchen den Spielfiguren die nötige Persönlichkeit ein und tragen nicht unwesentlich zur atemberaubenden Atmosphäre des Titels bei. Allerdings ist die Vertonung der englischen Originalversion wie üblich noch einen Tick besser ausgefallen! Die Hintergrundmusik aus der Feder von Soundtrack-Legende Hans Zimmer wechselt munter zwischen epischen Klängen und treibenden Beats und passt hervorragend zur Action auf dem Bildschirm.
Noch ein Wort in eigener Sache, die deutsche Version von Modern Warfare 2 wurde im Vergleich zur internationalen Fassung leicht geschnitten! Da dieses Thema in den letzten Wochen aber schon oft genug heiß diskutiert wurde, halte ich mich an dieser Stelle vornehm zurück. Ich versichere euch nur, dass auch Spieler der hiesigen Variante keinerlei Spielspaß-Einschränkungen in Kauf nehmen müssen und ein Action-Erlebnis der Extraklasse serviert bekommen!
Call of Duty: Modern Warfare 2 im Test
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![Xbox 360 Xbox 360](/media/cache/nexgam/consoles/xbox360.png)
Mit Call of Duty 4: Modern Warfare verließ das Entwickler/Publisher-Gespann Infinity Ward / Activision im Jahr 2007 erstmals die ausgetretenen Pfade der WW2-Shooter und veröffentlichte einen Titel der Extraklasse. Das Spiel konnte sowohl Fachpresse als auch Spielerschaft begeistern, schlug ein, wie eine Bombe und gilt, bis heute als eines der erfolgreichsten Spiele der aktuellen Konsolengeneration. Nach knapp zweijähriger Entwicklungszeit ist es endlich so weit, das lange Warten hat ein Ende und der offizielle Nachfolger Call of Duty: Modern Warfare 2 steht in den Verkaufsregalen. Ob die Qualität des grandiosen Vorgängers erreicht oder sogar übertroffen wird, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Bericht direkt aus dem Kriegsgebiet…
Harry meint:
Harry meint:
![Harry Harry](/media/cache/nexgam/images/NexgamBenutzer/36855.jpg)
Wie schon der Vorgänger nimmt auch Modern Warfare 2 den Spieler mit auf einen wahnsinnigen Adrenalintrip. Hier kracht und knallt es am laufenden Band, der Puls ist immer am Limit - der Käufer erhält auf dem heimischen Bildschirm genau das, was er im Geschäft erwartet hat. Mich persönlich nerven die spawnenden Gegner aber immer noch ziemlich und auch in Sachen Singleplayer Spielzeit hätte es gerne die ein oder andere Stunde mehr sein dürfen. Gott sei Dank liefert Modern Warfare 2 wie von der Reihe gewohnt auch wieder einen umfangreichen und starken Multiplayer Part, durch den das Spiel über Monate (wenn nicht sogar Jahre) hinweg Platz 1 in den Xbox Live Charts besetzen wird... Jeder der auf fulminante Action auf der Konsole steht, muss hier zuschlagen.
Positiv
- Umwerfende Inszenierung & Atmosphäre
- Abwechslungsreiches Missionsdesign
- Grenzgenialer Multiplayer- und SpecOps-Modus
Negativ
- Missionen größtenteils recht kurz
- Diverse Logiklöcher in der Story
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von ring-geist:
Habs nun auch gespielt,muß aber ehrlich sagen das mir die Kampagne von MW1 doch ein ganzes Stück besser gefällt.MW 2 ist optisch viel abwechslungsreicher und hat auch ein paar starke Missionen.MW 1 finde ich aber spannender inszeniert und atmosphärisch viel dichter.
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von Goldeneye:
Ich hatte damals Platin bei MW2 geholt da es auf Veteran wirklich leicht war (im Vergleich zu World at War und den anderen COD's) Allerdings hatten es sich einige Spec-Ops in sich: hier gibt es keine Checkpoints was die Platin dann doch schwer machte.
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von Phill XVII:
Spiele gerade die Remastered Kampagne auf Veteran. Manche Missionen sind echt übel, aber im großen und ganzen gut machbar. Habe gerade die Fast Food Mission beendet....
Infinity Ward, ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut und bin begeistert – Modern Warfare 2 ist eindeutig das Action-Highlight des Jahres! Das fast schon verschwenderische Effektgewitter, dass hier abgefeuert wird, sorgt über die gesamte, zugegebenermaßen nicht wirklich ausufernde Spielzeit von knapp sieben Stunden für beste Erwachsenen-Unterhaltung. Am besten ließe sich das Game als eine spielbare Mischung aus Black Hawk Down und einem Michael Bay-Film bezeichnen. Abgesehen von der etwas wirren Story und den recht kurz ausgefallenen Missionen gibt Modern Warfare 2 keinerlei Anlass zur Kritik. Sowohl optisch, als auch spielerisch macht der Titel eine hervorragende Figur und ist ein todsicherer Anwärter auf das Spiel des Jahres 2009. Das abwechslungsreiche Missionsdesign, der unglaubliche Detailreichtum, das nahezu perfekte Gameplay und die großartigen Script-Momente sorgen für ein atemberaubendes Spielerlebnis. Langzeitspaß und ein hoher Wiederspielwert sind dank dem gewohnt erstklassigen Multiplayer- und dem motivierenden Spezialeinheit-Modus ebenfalls gegeben. Action-Fans haben Modern Warfare 2 ohnehin schon im Regal stehen und auch alle anderen, die bislang noch keine Bekanntschaft mit der Call of Duty-Reihe geschlossen haben, sollten dies schleunigst nachholen.