Haunting Ground im Test

PlayStation2
Ein Alptraum. Was ist das eigentlich? Lexika sagen uns, dass es diejenigen Träume sind, die einen angst- und panikauslösenden Inhalt haben. Normalerweise weiß man aber, dass man aus diesen schlechten Traum auch wieder erwachen wird und in seinem warmen, gemütlichen Bett liegt. Doch was passiert, wenn man herausfindet, dass man sich nicht in einem Alptraum sondern in der Wirklichkeit befindet?
Diese Erfahrung muss auch die liebreizende Fiona machen, die nach einem Autounfall in einem Käfig eines feuchten Kellers aufwacht, der eher einem Schlachthaus gleicht. Modriger Geruch von Fleisch liegt in der schwülwarmen Luft und Fiona ist in diesen kleinen Zwinger eingesperrt, der normalerweise wohl für Tiere gedacht ist. Doch seltsamerweise ist das Schloss geöffnet worden und so kann sich unsere Akteurin befreien.


spätestens jetzt sollte man lieber "Auf Wiedersehen" sagen

So zieht man nun los, nur mit einem Tuch bekleidet, das unseren Körper bedeckt. In klassischer Resident Evil Manier hat man bei seiner Fortbewegung feste Kamerapositionen, die allerdings leicht mitschwenken. Kommt man in einen neuen Abschnitt ändert sich auch die Kameraperspektive, was auch seine Nachteile mit sich bringt, aber darauf gehe ich später ein.

Nachdem man die Umgebung etwas erkundet und passende Kleidung gefunden hat, trifft man nach einiger Zeit seinen ersten Gegner an, Debilitas. Das Riesenbaby hat sehr große Ähnlichkeit mit dem Glöckner von Notre Dame und hat eine Schwäche für Puppen, was sich für unsere Fiona als entscheidendes Problem darstellt. Hier kommt dann ein neues Element ins Spiel, das den Reiz von Haunting Ground ausmacht. Man muss sich nun schnellstmöglich aus dem Staub machen um sich vor dem Ungetüm zu verstecken.


Aber er will doch nur spielen..

Hier hat man mehrere Möglichkeiten, die überall auf und in dem Anwesen verstreut sind. Man verkriecht sich unter Betten, versteckt sich in Schränken oder aber auch Vorhänge kann man nutzen um sich zu schützen. Ein weiteres neues Feature ist der Panikfaktor. Da Fiona sehr schreckhaft ist, bekommt sie Panik falls ein Gegner ihr zu nahe kommen sollte. Dies äußert sich dadurch, dass die Optik verschwimmt und alles sozusagen in Zeitlupe abläuft. Falls es soweit ist, hat man eigentlich schon fast verloren, da sich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich unser Gegner schon auf uns stürzen will..

Um dem entgegenzuwirken hat man auch natürlich einige Hilfsmittel in petto. Zum einen gibt es Antimonpulver, das man in Kugelform auf die Gegner schleudern kann um sie kurzzeitig zu elektrisieren. Auch gibt es verschiedene Kräuter um etwa die Panik zu beseitigen und sonstige Effekte auszulösen. Des Weiteren gibt es auch Nahrung um sich oder auch seinen Hund zu heilen.

Ja ihr habt richtig gelesen, man ist nicht ganz auf sich alleine gestellt. Im Laufe des Spiels erhält man den treuen Gefährten namens Hewie der nicht nur auf Kommando die bösen Buben beißt sondern uns auch bei Rätseln hilft, indem er für uns Gegenstände besorgt. Dementsprechend sollte er auch gelobt oder bei Nichtbefolgung der Befehle auch getadelt werden. Dies funktioniert über den rechten Dialogstick, wie es schon von Resident Evil Outbreak her bekannt ist.


Hewie hilft euch bei wichtigen Rätseln

Wie schon erwähnt erhält man auch Hilfe bei Rätseln von Hewie, indem er zum Beispiel einem Schotterhaufen hoch läuft um uns einen wichtigen Gegenstand zu besorgen oder durch kleine Öffnungen hindurchläuft um dort irgendetwas zu tun. Allgemein sind die Rätsel auch sehr einfach gehalten, somit werden auch Einsteiger nicht überfordert. Auch herumliegende Gegenstände blinken ab und zu auf und die Meldung „He was ist das?“ macht zusätzlich noch darauf aufmerksam, so kann man eigentlich nichts verpassen oder aus Versehen liegen lassen.

Das Spiel insgesamt ist in mehrere Kapitel unterteilt, die jeweils einen eigenen Bösewicht hat. Die Aggressivität unserer Verfolger variiert dabei und auch die Möglichkeiten um ihnen zu entwischen. Spontaneität und Einfallsreichtum sind daher gefragt. Man sollte sich außerdem verschiedene Plätze suchen, an denen man sich verstecken kann, denn wenn jemand sich zu oft an einem Ort versteckt, wird man ziemlich schnell von unserem Widersacher enttarnt. Somit werden die Verfolgungsjagden ziemlich anspruchsvoll und die Kamera erleichtert diese Sachlage nicht gerade. Es ist zwar vorbildlich das man sieht wie weit unser Gegner hinter uns ist, allerdings wenn die Perspektive wechselt und man bei anhaltendem Drücken des Dialogsticks dann auf einmal in die andere Richtung läuft, kann das in brenzligen Situationen fatale Konsequenzen nach sich ziehen.

Nach einiger Eingewöhnungszeit sollte man das aber auch im Griff haben. Ein weiterer Negativpunkt ist die Kartenfunktion. Triste Farben und fehlende Zoomfunktion machen die Orientierung ziemlich schwierig. Unverständlich da man es ja beispielsweise bei Resident Evil Zero oder Resident Evil 4 schon erfolgreich eingesetzt hatte. Doch wo Schatten ist, muss auch Licht sein und so auch hier. Sehr positiv hervorzuheben ist bei Haunting Ground, dass es beim Wechseln der Räume keine(!) Ladezeiten gibt. Man hat also aus den Fehlern eines Resident Evil Outbreak gelernt.


Die Grafik ist erstaunlich detailliert.

Auch die Grafik sieht fantastisch aus. Die Engine trumpft vor allem bei den Zwischensequenzen auf, die fast eine Qualität eines Resident Evil 4 auf dem GameCube erreicht. Weitere Kleinigkeiten wie der realistische Schatten von Objekten und Personen, sowie Fliegen die um Laternen herumschwirren, lassen die Spielwelt lebendig wirken. Trotz der für PlayStation 2 Verhältnisse enormen Grafikleistung, gibt es im Spiel keinerlei Slowdowns. Wie von Capcom mittlerweile gewohnt präsentiert sich das ganze Geschehen einer optimalen PAL Anfassung mit 50/60 Hz Modus.


Hewie ist auch sonst ein guter Helfer

Bei der Musikuntermalung erhält man Instrumentalstücke, die sich sehr gut der Atmosphäre des Spiels anpassen. Sobald der Gegner die Spielfigur zu Gesicht bekommt, wird die Musik hektisch und es entsteht eine innere Unruhe, als wenn man selbst sich mitten im Geschehen befinden würde.

Michael meint:

Michael

Mit Haunting Ground haben wir wohl das einzige Spiel, welches den Titel “Survival Horror” buchstäblich auslebt. Bedrückende und hektische Verfolgungsjagden sowie viele, aber einfache Rätsel sorgen für einige Stunden Spielspaß. Ohne die kleineren Designschnitzer hätte es für diesen Titel zu einem Gold-Award gereicht, aber enttäuscht von dem Titel dürfte wohl sicher kaum jemand sein. Man sollte auf jeden Fall mal ein Auge darauf werfen!

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Haunting Ground Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Capcom
Wertung 8
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