Pokémon Ranger: Spuren des Lichts im Test

Nintendo DS

Der Frieden in der Inselregion Oblivia steht auf dem Spiel und ihr als gestrandeter Pokémon Ranger müsst die Hosentaschenmonster beschützen.

Pokemon_Ranger_2Seit dem letzten großen Pokémon-Spiel, Pokémon HeartGold und SoulSilver Edition, um sie genauer zu nennen, hat mich der Sammeltrieb gepackt. Es gab keinen Moment, wo ich nicht meinen Pokéwalker in der Hosentasche hatte, wenn ich nach draußen ging, um meine Lieblinge in sportlicher Bewegung aufzuleveln. Auch habe ich sehr viele Stunden zuhause auf der Couch verbracht mit dem Nintendo DS in der Hand, um versteckte Pokémon mein Eigen zu nennen und natürlich der beste Trainer der Welt zu werden. ^_^ Ganz klar, dass ich mich sofort bereit erklärte Pokémon Ranger: Spuren des Lichts für euch zu testen, in der Hoffnung, dass dieser Ableger ebenfalls viele Stunden Videospielspaß verspricht.

Und ja, viele Stunden werdet ihr damit verbringen, die Inselregion Oblivia vor den ruchlosen Pokénapper zu befreien, die in einer Großaktion alle friedlebenden Pokémon mittels Fangstrahler einsacken und die spärlich gesäten Dörfer terrorisieren. Fangen wir aber von vorne an. Ihr als weiblicher oder männlicher Ranger bekommt von eurem Hauptquartier denn Auftrag, die Pokénapper unschädlich zu machen. Doch auf dem Weg zur Region Oblivia werdet ihr vom Himmel geholt und strandet auf der Insel Isla Dolcevi. Leicht benommen und mit einem etwas ramponierten FangKom gilt als Erstes, das benachbarte Atoll zu erreichen.

Mithilfe des Bootsbauers Bukka gelangt ihr auf die Isla Remboga, wo ihr auf die erste Zivilisation trefft. Die Einwohner des Dorfs Koknuben werden von eigenartigen UFOs heimgesucht, die sich nach kurzer Zeit als Fluggleiter der Pokénapper herausstellen. Hier endet auch der Prolog und das Spiel wirft euch vorsichtig in das Abenteuer rund um die Region Oblivia. Der Job des Rangers ist ganz klar: die Natur und seine Tiere zu beschützen und nebenbei die Probleme der Inselbewohner zu lösen. Hilfe bekommt ihr von den insgesamt 301 normalen Pokémon, die ihr treffen werdet. Über das Kampfsystem und wie man die kleinen Monster einsammelt, reden wir gleich. Neben der recht langen Hauptkampagne sind viele Nebenaufträge zu ergattern, die euch zum größten Teil die Dorfbewohner anbieten. Diese sind optional, bringen aber begehrte Ranger-Punkte, was wir alsbald auch noch behandeln. Abwechslung wird in den Nebenmissionen großgeschrieben. Mal gilt es einen mysteriösen Stein zu finden oder man rettet die Südküste von Isla Remboga vor einer drohenden Ölpest. Alles wird mit massig Witz und einigen versteckten Ökonachrichten versüßt.

Pokemon_Ranger_7Schon die kurze Spielzeit von Pokémon Ranger zeigt ganz deutlich, dass hier gezielt auf eine jüngere Zielgruppe gesetzt wird. Das spiegelt sich auf im Kampfsystem wider. Nicht wie sonst üblich laufen die Kämpfe rundenbasiert ab, sondern in Echtzeit. Sobald ihr auf ein wildes Taschenmonster trefft, wechselt das Spiel in den Kampfschirm und das kleine Monster bewegt sich auf dem Touchscreen hin und her. Mit dem Stylus bewaffnet gilt es jetzt Kreise zu zeichnen, um es so einzufangen. Unterstützung bekommt ihr von vorher gesammelten Pokémon, die euch zur Seite stehen. Auch Pichu ist ein effektiver Partner. Dank seiner Ukulele beruhigt er aufgebrachte Pokémon, die sich dann noch flotter auf eure Seite ziehen lassen.

Das Problem hierbei ist, dass für echte Freaks dieses Kampfsystem zu seicht ist und schnell in Langeweile ausartet. Insgesamt könnt ihr sieben kleine Monster mit euch führen, die eigene Klassifizierungen und Fähigkeiten besitzen. Öfters trefft ihr auf Hürden wie Zäune, Steinquader oder Feuerwände, die ihr mit den Hosentaschenmonstern beseitigt. Größere Hindernisse lassen sich mit gekoppelten Pokémon überwinden, was alles selbstverständlich im Spiel ausreichend erklärt wird. Benutzte Tierchen machen sich nach getaner Arbeit aus dem Staub und ihr könnt sie durch andere ersetzen.

Einen kleinen Rollenspielcharakter bekommen die Kämpfe auch. Seid ihr bei der Jagd erfolgreich, erntet ihr anhand der Fangbewertungen Erfahrungspunkte, die die Energieleiste eures FangKom vergrößert. Verdiente Ranger-Punkte benutzt ihr in der FangKom-Individualisierung, um zum Beispiel Schadensdämmung oder Ladetempo zu erhöhen. Somit rate ich jedem, alle Nebenmissionen zu bewältigen, weil ihr nicht leichter an so viele Punkte herankommt. Wenn was wirklich nach kurzer Spielzeit auf die Nerven geht, sind es die ewig langen Textpassagen zwischen euch und der Umwelt. Diese sind zwar mit einer Liebe zum Detail ausgearbeitet, ziehen sich jedoch hin wie Kaugummi. Junge Spieler möchten einfach hier nur schnell wegklicken und Pokémon sammeln. Natürlich seid ihr nicht verpflichtet, jede Unterhaltung genausten zu lesen, aber oft bekommt ihr hilfreiche Tipps oder Lösungen. Alle Missionen, sowie Haupt- als auch Nebenmissionen, lassen sich im FangKom nachlesen.

Pokemon_Ranger_6Storytechnisch trefft ihr zudem auf sechs legendäre Pokémon (wie z. B. Raikou, Entei, Suicune), die ihr, nachdem ihr sie besiegt habt, mittels zugehörigen Symbolen herbeiruft, um euch unter die Arme zu greifen. Welche Bildzeichen es genau sind, wird euch ausführlich im Spiel erklärt. Für weitere Infos empfehle ich das PokéWiki-Portal. Heute liegen DLCs deutlich im Trend und Nintendo möchte auf diesen Zug auch aufspringen. Solltet ihr über einen drahtlosen Internetzugang verfügen, rate ich euch mittels Wi-Fi-Funktion online zu gehen, denn Nintendo hat jetzt schon drei neue Zusatzmissionen zum Download bereitgestellt. Diese sind komplett gratis und lassen sich über das Rangernetz zocken. Sobald ihr denn Auftrag „Durchsuche das alte Anwesen“ abgeschlossen habt, könnt ihr euch zusammen mit euren Freunden an den Link-Missionen versuchen. Diese funktionieren mit dem Einzelkarten-Spiel im Multiplayer, also nur einer braucht die Speicherkarte und es ist für bis zu vier Spielern geeignet. Das ist eine feine Sache.

Grafisch ist Pokémon-Ranger: Spuren des Lichts ein typisches Nintendo-Spiel mit süßer Grafik, die bedauerlicherweise das Potenzial des Handhelds nur geringfügig nutzt. Eine vollwertige 3D-Engine wäre hier sicher was Nettes gewesen. Doch spiegelt die 2D-Engine den bekannten Hosentaschenmonster-Charme, den wir alle kennen und lieben. Soundtechnisch werden spritzige Kompositionen geboten, die dazu einladen, den DS an eine Stereoanlage zu koppeln. Leider ist eine Sprachausgabe nicht vorhanden.



Dominic meint:

Dominic

Um jetzt keine Verwirrung herbeizuführen: Pokémon Ranger: Spuren des Lichts ist ein klassisches Adventure, das für eine jüngere Zielgruppe gemacht wurde. Somit ist die Ausführung gut, aber nicht perfekt. Die langen, langen Textpassagen stören zu oft und die Kämpfe (auch Bosskämpfe) sind zu leicht geworden. Eine feine Sache ist der Onlinemodus und die gratis DLCs. Seid ihr Eltern von einem Kind, was Pokémon liebt, würde ich dieses Spiel empfehlen. Der Humor mit einem Augenzwinkern ist großartig und die versteckten Botschaften wie „Behandele deine Umwelt gut und verschmutze sie nicht“ können positiv zur Erziehung genutzt werden.

Positiv

  • Viele Pokémon zum Sammeln
  • Gratis DLCs
  • Mehrspielermodus

Negativ

  • Viele lange Textpassagen
  • Zu leicht für erfahrene Spieler
Userwertung
5.8 4 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Dominic wollte schon immer ein Pokémon Ranger werden. Und mit "Spuren des Lichts" hatte er jetzt die Chance dazu. Pokémon Ranger: Spuren des Lichts Der Frieden in der Inselregion Oblivia steht auf dem Spiel und ihr als gestrandeter Pokémon Ranger müsst die...

  • von Civilisation:

    Achtung, gleich wird es hell!

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Pokémon Ranger: Spuren des Lichts Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2010-11-05
Vermarkter Nintendo
Wertung 7
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neXGam YouTube Channel
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