Pokémon Heartgold / Soulsilver Edition im Test

Nintendo DS
Seit ungefähr 11 Jahren schaue ich mir das Phänomen ’’Pokémon’’ aus einer gewissen Nähe genauer an und versuche die Begeisterung an den Spielen und Animes genauer zu verstehen. Durch meinen jüngeren Neffen, der aktuell neu Jahre alt ist, habe ich noch einen tieferen Blick ins fantastische Universum bekommen, welches aus Sammelkarten, Figuren, Videospielen und anderen Produkten besteht. Doch habe ich immer noch nicht wirklich verstanden, was daran so fesselnd ist. Klar, die süßen Hosentaschentierchen wie Fluffeluff, Felino, Kussilla und wie sie alle heißen, haben einen kindgerechten Charme, doch vielleicht war mein neutrales Gehirn noch nicht bereit, um ein wirklicher Pokémon-Trainer zu werden. Dazu sollte ich zu Protokol geben, dass ich bis vor zwei Wochen nie einen Pokémon in den Händen hatte. Jetzt aber ist es um mich geschehen und mein Leben hat ein neues Ziel: Der beste Pokémon-Trainer der Welt zu werden!

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Um eben den neuesten Geniestreich seitens Nintendo genauer in Zahlen und Fakten zu beschreiben, würde ich wohl den ganzen Serverspace von 20 Exabyte (kleiner Scherz am Rande) überschreiten und mir damit einen ziemlich großen Ärger meiner Vorgesetzten einheimsen und deshalb bleibe ich mit meinen Beschreibungen auf dem Teppich. Im Grunde handelt es sich bei HeartGold / Soulsilver um ein Remake der Pokémon-Klassiker goldene und silberne Edition, die beide am 6. April 2001 in Deutschland zu haben und genauso wie in Japan (Release war dort 2000) ein Riesenerfolg waren. Anlässlich dem Jubiläum wurde das 10 Jahre alte Spiel genommen, auf dem technischen Stand von Diamant / Perl-Edition gebracht und um neue Bereiche (im Vergleich zum Original) erweitert. Die augenscheinlichste Neuerung ist eine kleine Hardware-Erweiterung die sich Poké-Walker nennt. Dieser flache Pokéball liegt sowohl in HeartGold wie auch bei SoulSilver in der Verpackung bei und bringt einige neue Ideen mit sich, was das Spielgefühl enorm erweitert.

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Im Grunde genommen ist der Poké-Walker ein elektronischer Schrittzähler mit einem netten Gimmick im Gepäck. Ihr könnt mittels Infrarot-Schnittstelle eure gesammelten Pokémons hochladen und sie so mit zur Schule oder Arbeit nehmen. Und wozu das Ganze? Die gelaufenen Schritte, die ihr zurücklegt und die dabei gesammelten Watt-Zahlen könnt ihr euren Hosentaschentierchen verpassen um sie im Level aufsteigen zu lassen. Doch bringt das kleine Ding noch mehr Features mit sich. Die erhaltende Wattzahlen lassen sich für den Poké-Radar und Item-Radar verwenden. Um es genauer zu beschreiben. Ihr habt die Möglichkeit auf dem Weg zur Arbeit oder Freunden Pokémons zu fangen oder Items zu finden, die später ins eigentliche Spiel übertragen werden können. Dazu ist der Poké-Walker ein unerlässlicher Item im Sammelprinzip des Spiels, denn oft werdet ihr einizigartige Pokémons, die gar nicht oder recht wenig im Spiel vorkommen, nur mittels dieser kleinen Hardware finden.

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Doch jetzt wenden wir uns dem Remake zu. Wie alle Pokémon-Spiele dreht sich die Geschichte um euch, einem potentiellen Pokémon-Trainer mit herausragenden Fähigkeiten, der sich zur Aufgabe macht alle 493 Pokémons zu sammeln, sie zu trainieren und der weltbeste Poké-Trainer auf der Welt zu werdem. In HeartGold / Soulsilver bekommt ihr erste Starthilfe von Professor Lind, der sein Labor bei euch im Dorf hat. Von ihm bekommt ihr einen der drei Start-Pokémons (Karnimani, Feurigel, Endivie) und zwei Aufträge. Erstens: Geht zu Mr. Pokémon und holt ein mysteriöses Ei ab. Zweitens: Mit den von Dr. Lind erhaltenen Pokédex alle möglichen Pokémon zu katalogisieren und ihm dann die Daten für seine Studien bereit zu stellen. Natürlich kommt noch eine dritte Mission hinzu, die eigentlich von euch selbst gestellt wird: Weltbester Pokémon-Trainer zu werden. Dafür wandert ihr in verschiedene Städte und müsst Arenaleiter schlagen, um acht wichtige Orden zu erhalten. Dann seid ihr für das ’’Big Game’’ zugelassen und könnt die ganz großen Turniere für euch gewinnen. Doch bis dahin heißt es sammeln, Leveln und Quests erfüllen.

Nachdem ihr euch aus eurem Heimatdorf aufmacht um die große Welt zu erkunden, werdet ihr alle zwei Meter auf einen wilden Pokémon treffen, das euch gar nicht freundlich gesinnt ist. Dann heisst es entweder fliehen oder kämpfen. Habt ihr den Gegner in rundenbasierten Gefechten geschwächt, werft einen Pokéball und der wilde Pokémon gehört zur eurer Sammlung. Acht kleine Monster könnt ihr mit euch tragen, während die anderen auf ein Computerterminal geladen werden, die ihr dann immer im Poké-Center austauschen könnt. Das Kampfsystem gehört zu dem tiefgreifensten was im RPG-Sektor zu finden ist. Alle Pokémon sind Elementen untergeordnet. Also Wasser, Erde, Luft und Feuer und somit ist es klar das ein Feuer-Pokémon äußerst effektiv einen Wasser-Pokémon Schaden zufügen kann. Durch die hohe Anzahl von Hosentaschentierchen werdet ihr Tage, nein vielmehr Wochen brauchen um zu wissen welcher Pokémon gegen welchen Gegner am besten geeignet ist. Abgesehen von wilden Kreaturen warten auch kampflustige Trainer an jeder Ecke, um euch im Kampf zu besiegen und sich so einen Namen zu machen.

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Ein wichtiges Item während eurer Odyssee ist der Pokédex. Durch dieses kleine Gerät, was die ganze Zeit auf dem unteren Bildschirm positioniert ist, bekommt ihr wichtige Informationen (Größe, Gewicht, Klassifizierung) zu gefangenen Pokémons. Hier zeigt sich sehr stark wieviel Mühen sich Nintendo um ihr eigens erschaffenes Universum macht, denn diese Detailverliebtheit sucht wirklich ihresgleichen. Das Erfahrungslevelsystem tritt immer nach einem Kampf in Kraft. Je öfter ihr einen Pokémon gebraucht umso höher sein Level. Nach und nach erlernt euer kleiner Freund neue Angriffe, die ihr dann auf dem Touchpad auswählen könnt. Habt ihr aber wenig Zeit und wollt trotzdem euren Pokémon ’’Levlen’’ benutzt einfach den Poké-Walker.

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In jedem Dorf oder Stadt ist das Pokémon-Center die globale Anlaufstelle für werdende Trainer. Hier belebt ihr gefallene Pokémons, tretet in Wi-Fi-Duellen gegen Freunde an, oder tauscht mit anderen Spielern eure Hosentaschentierchen. Das funktioniert alles sehr komfortabel und sogar eine Voicechatfunktion ist vorhanden. Habt ihr keine Lust euch mit anderen Spielern zu duellieren, geht einfach in den Wi-Fi-Plaza und unterhaltet euch mit anderen Spielern die sich gerade zu der Zeit eingeloggt haben. Hier muss man Nintendo wieder loben, denn die Möglichkeiten online zu kämpfen und mit anderen Spielern zu interagieren ist wirklich sehr lobenswert und schweißt die große Pokémon- Community noch dichter zusammen. Habt ihr neue Freunde ausgemacht, könnt ihr diese einfach in euer Adressbuch aufnehmen und zu Matches einladen.


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Wie bereits in den Originalen (Gold & Silber) gibt es eine interne Uhr und einen Kalender, die auf die Daten von eurem Nintendo DS zugreifen. Das ist in soweit interessant, da sich eure Tageszeit auf die Region Johto überträgt -  ihr geht abends um 19.30 Uhr auf Pokémon-Jagd und in Johto ist auch diese Zeit und somit andere Pokémons unterwegs als z.B. zu einer anderen Tageszeit. Das ist leider für angehende Trainer mit begrenzter Spielzeit ein kleines Problem, weil sie nicht zu jeder Tageszeit Pokémons jagen können. Auf der anderen Seite motiviert das früh aufzustehen um einzigartige Tierchen zu sammeln. Wenn ich von Frustmomenten rede, gibt es bei HeartGold / SoulSilver ein Wort was mir schon bei der Final Fantasy-Reihe eine Gänsehaut verpasst hat: Zufallskämpfe!!! Diese sind zum Leid der Spieler so reichhaltig, das ihr Stunden brauchen werdet bis ihr ins nächste Dorf oder Dungeon kommt.

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Während die auffälligsten Neuerungen eher grafischer und soundtechnischer Natur sind, wurden auch einige neue Inhalte hinzugefügt. Am augenscheinlichsten ist der Pokéthlon, der im Nationalpark in der Nähe von Dukatia City ausgetragen wird. Dies ist in Wirklichkeit eine Minispielsammlung, bei der ihr drei eurer Haustierchen anmelden könnt. Dann wird in Disziplinen wie Hürdenlauf oder Sprintwettbewerben der Beste ermittelt. 10 Minispielchen warten hier von euch gewonnen zu werden. Steuerungstechnisch kommt dann im großen und ganzen das Touchpad und der Stylus zum Einsatz. Viele bekannte Gebiete aus dem Original wurden inhaltlich angepasst und vergrößert, so dass Besitzer der goldenen und silbernen Edition einen erneuten Kauf nicht abgeneigt sind.

Dominic meint:

Dominic

Und um eben eine Frage gleich zu beantworten. Ich habe leider nicht alle Pokémons ergattert! Wie denn auch? Ich werde sicher noch Jahre brauchen, um wirklich alle Gattungen mein Eigen nennen zu können. Und hier kommt das bekannte Sammelprinzip nach vorn, was die Serie so erfolgreich gemacht hat. Zwar wird den Spielern storytechnisch nichts neues Angeboten, doch wurden an den schon sehr guten Vorgängern einige Dinge verbessert und erweitert, was erfahrende Pokémon-Trainer auch wieder an den DS klemmen wird. Ein großes Lob verdient auch die tolle Onlineanbindung via Wi-Fi-Connection. Von der Struktur her sollte eigentlich jeder Mehrspielermodus für ein Nintendo DS-Spiel so aussehen!

Positiv

  • Poké-Walker liegt dem Spiel bei
  • Sammelwahn schlechthin
  • Neue Bereiche vorhanden

Negativ

  • Zufallskâmpfe
  • Storytechnisch nicht wirklich neu
Userwertung
9.6 2 Stimmen
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Pokémon Heartgold / Soulsilver Edition Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode Codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26. März 2010
Vermarkter Nintendo
Wertung 9.2
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neXGam YouTube Channel
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