Under the Skin im Test

PlayStation2
Capcoms hauseigenes Entwicklerteam mit dem Namen Production Studio 4 dürfte mittlerweile jedem Spieler ein Begriff sein. Neben Klassikern wie Dino Crisis oder Devil May Cry und weniger angestaubten Titeln wie dem Resident Evil Remake oder Viewtiful Joe schufen sich die Japaner einen Namen. Das neuste Werk von Produzent Hiroyuki Kobayashi heißt Under the Skin und sticht vor allem durch seine Aufmachung aus der Masse hervor. Worum es im Spiel geht und ob japanophile Zocker einen neuen 'Must Have'-Titel erhalten erfahrt ihr im folgenden Review.

'In seiner Urform werdet ihr Cosmi nur selten zu Gesicht bekommen.'


Auf dem 'Planet der Störenfriede' gibt es ein Gesetz das besagt, dass jeder Bewohner im Alter von 3 Jahren auf einen anderen Planeten geschickt wird um durch das Bestehen einer Prüfung zu beweisen, dass man ein echter Störenfried ist und somit seiner Herkunft alle Ehre macht. Cosmi hat seine ersten beiden Lebensjahre hinter sich gebracht und tritt an seinem dritten Geburtstag die unvermeidliche Reise an. Doch Cosmi hat große Pläne - als Planet auf den er geschickt werden soll hat sich der kleine blaue Fratz die Erde ausgesucht. Dabei wissen doch alle, dass die Erde einer der gefährlichsten Planeten ist - ihr Bewohner sind die größten Barbaren des Universums. Cosmis Auftrag besteht nun darin, auf dem blauen Planeten soviel Chaos wie möglich zu verursachen - nur dann wird er als Held zu seinem Heimatplaneten zurück kehren.

Doch schon auf dem Weg zur Erde kristallisiert sich heraus, dass dieser Planet vielleicht nicht die intelligenteste Wahl war - durch einen Augenblick der Unachtsamkeit kollidiert Cosmis Raumschiff mit einem TV Satelitten und stürzt in eine Kleinstadt. Nachdem sich der Schock gelegt hat macht sich Cosmi auf, sein Training zu bestehen...


'Die Vergangenheit der Entwickler erkennt der wahre Videospieler an manchen Charaktermodellen sofort.'


Nachdem euch diese abgefahrene Story anhand eines bunten Intros näher gebracht wurde übernehmt ihr Alien Cosmi und stürzt euch ins Abenteuer! Wie bereits erwähnt ist es eure Aufgabe Chaos unter den Menschen zu verursachen. Da alle Menschen durch den UFO Absturz, der natürlich durch die Medien ging, vorgewarnt sind, wäre es sehr unklug als Außerirdischer durch die Städte zu laufen. Hier schafft Cosmis Laserpistole Abhilfe - anhand dieser könnt ihr die Erdlinge 'aufsaugen' um im Nachhinein deren Äußeres anzunehmen. Sobald ihr sie aufgesaugt habt sucht ihr euch eines der kleinen Ufos die in jedem Level herum schwirren, stellt euch unter jenes und ändert so euer Erscheinungsbild. So erregt ihr kein Aufsehen und könnt in Ruhe durch das Level wandern.

Doch wie sorgt man als kleiner blauer Außerirdischer am besten für Chaos auf der Erde? Jeder Zivilist dem ihr in den Level begegnet trägt fünf Gegenstände bei sich. Diese übernehmt ihr auch indem ihr die Person einsaugt und sein Äußeres übernehmt. Anhand dieser Items stellt ihr die Level auf den Kopf. Durch den Gebrauch dieser Items macht euer Charakter diverse Dinge, durch die das friedliche Leben der Erdbewohner gestört wird. So bringt das Mikrofon Item euren Charakter dazu, so fürchterlich zu singen, dass alle Menschen in eurer Umgebung erstarren. Oder ihr verstreut Reißnägel auf dem Boden und hofft, dass möglichst viele NPCs drüber laufen. Während diese beiden Gegenstände und ihre Ausmaße noch recht harmlos wirken, ändert sich das Sichtbild wenn per Knopfdruck ein überdimensionaler Hamburger vom Himmel fällt oder eine wütende Elefantenherde durch den Bildschirm zieht. Durch die Wirkung die der Gebrauch der teilweise skurilen Items auf die Menschen hat verlieren jene Münzen. Diese Münzen gilt es nun einzusammeln - denn das eigentliche Ziel eines Levels ist es, eine bestimmte Anzahl Münzen in einer vorgegebenen Zeitspanne einzusammeln. Habt ihr das geschafft, geht es weiter ins nächste Szenario.


'Euer Ziel pro Level ist es, eine bestimmte Anzahl an Münzen in vorgegebener Zeit einzusammeln.'


Das Problem an der ganzen Sache ist, dass euch die Menschen, denen ihr übel mitgespielt habt, sobald sie sich von eurer Attacke erholt haben bis aufs schärfste verfolgen werden. Und hier kommt der Identitätswechsel wieder ins Spiel - schnell jemanden 'aufsaugen', unters Ufo springen und schwupps - schon erkennt euch kein Mensch mehr und ihr habt (fürs Erste) wieder eure Ruhe. Denn sollte euch der aufgebrachte Mob erwischen, verliert ihr eine große Anzahl an Münzen.


'Mit Inline-Skates bewegt ihr euch um einiges schneller durch die Level.'


Auch wenn sich das alles herrlich bekloppt anhört (was es letztendlich auch ist) und Freakgame Freunde scheinbar voll auf ihre Kosten zu kommen scheinen, hat Under the Skin doch leider einige Schwächen. Das größte Problem ist, dass sich das grundliegende Gameplay in den Leveln immer das gleiche ist. So lauft ihr immer nach folgendem Muster umher: Identität annehmen, Items verbrauchen, Münzen einsammeln, den aufgebrachten Erdlingen entfliehen, Identität annehmen, Items verbrauchen, Münzen sammeln ... Abwechslung gibt es demnach nur bei den Gegenständen mit denen ihr das Chaos anrichtet. Zwar könnt ihr alle Level nocheinmal zu zweit bestreiten (entweder gegeneinander oder gemeinsam im Team), doch auch das kann dem Titel keinen überzeugenden Wiederspielwert vermitteln.

Grafik:
Grafisch ist Under the Skin in einem sehr schön anzusehenden Cell Shading-Look gehalten. Das Charakterdesign ist sehr abgefahren und wird euch mit Sicherheit des Öfteren ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Amüsant in Szene gesetzt sind außerdem die Dinge, die nach dem Benutzen eines Items geschehen - der Humor, der hier ans Tageslicht kommt ist eigentlich das Beste am Spiel. Trotzdem fehlt es für eine Topwertung an den nötigen Details.

Sound:
Leider kann Under the Skin auch beim Sound nicht überzeugen. Neben der belanglosen Hintergrundmusik und den teilweise erschreckend armen Soundeffekten rettet nur die sehr witzige englische Sprachausgabe einige Punkte in der Soundwertung.


'Wenn die Zivilisten euch vor lauter Ärger jagen solltet ihr schnellstens euer Erscheinungsbild ändern.'

Gregory meint:

Gregory

Capcom wollte bei Under the Skin mit der Kuriosität des Titels durch eine bizarre Story und die ungewöhnliche Aufmachung punkten. Das wäre auch eingetreten - wenn man dem Rest des Spiels ähnliche Beachtung geschenkt hätte. So wurde Under the Skin zum skurilen 'Zwischendurch'-Spiel ohne größeren Anspruch und Abwechslung, das vor allem durch seinen Humor punktet.

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Under the Skin Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 20.10.2004
Vermarkter Capcom
Wertung 6
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