
Doch viel wichtiger ist erst mal das Gameplay. Man hat die Wahl zwischen mehreren Transformers. Die AUTOBOTS-Seite bietet unter anderem Bumblebee und Optimus Prime, die DECEPTICONS zum Beispiel Starscream und Sideways. Diese unterscheiden sich zwischen Spezialangriff, Geschwindigkeit, Schussstärke und Schussweite. Darauf basiert auch der Schwierigkeitsgrad des Spiels, denn bei manchen Kampfmaschinen kann die Laufgeschwindigkeit zu einem schnellem Tod führen. Nach meiner Testsession muss ich allerdings zugeben, dass ich kaum bzw. nur einen kleinen Unterschied zwischen den verschiedenen Transformers gemerkt habe. Davon abgesehen: Geschwindigkeit, Schussstärke und weite hin oder her, wenn man am Schießen ist, und das ist man fast immer, bewegen sich alle Charaktere gleich langsam und durch die Kamera, die viel zu nah und ungeschickt positioniert ist, kann man eh nicht weit sehen.
Das Spiel startet, wie bereits erwähnt, in Shanghai. Schnell wird die Steuerung erklärt und Shoot’em up-mäßig die ersten Roboter aus der Vogelperspektive zerschossen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht die Kontrolle der Kampfmaschinen leicht von der Hand. Mit der Viereck-Taste löst man den primären Schuss aus, mit der Dreiecks-Taste den sekundären Schuss, der meist ein starker, aber limitierter Raketenangriff ist. Mit X weicht man gegnerischen Schüssen aus, während die Kreis-Taste einen Nahkampf-Angriff auslöst. Vermutlich wird niemand ernsthaft versuchen einen Gegner mit der bloßen Faust auszuschalten, wenn man ihn auch über den Haufen schießen kann. Die Schlag-Animation dauert einfach viel zu lang, um wirklich sinnvoll zu sein. In der Zeit steckt man einige Treffer ein und wäre einfach besser dran gewesen, den Gegner aus der Ferne auszuschalten.
Spezialattacken löst man mit der Links- und Rechts-Taste des Digipads aus. Je nach Spielfigur verändert sich diese und reicht von sinnvoll bis unbrauchbar. Oh, Transformers-Fans werden das hier lieben: Man kann sich nicht transformieren. Man verwandelt sich nur kurz während einer Spezialattacke in ein Fahrzeug. So rennt man stets mit der Vierecks-Taste im Anschlag durch die Straßen und mäht einen Gegner nach dem Anderen wieder. Beim Schießen verändert sich übrigens die Schussrichtung beim Bewegen nicht mehr, was den Spieler Sidesteps erlaubt. Genau da liegt aber auch das Manko der Steuerung. Mit den Schultertasten kann sich der Transformer beim Schießen in andere Richtungen drehen, aber so flott, das es schwer wird genau zu treffen. Das macht es bei besonders vielen Gegnern nicht besser. Ausweichen und Schießen wird zum Geduldsspiel.

Dazu trägt auch die schon erwähnte miese Kamera bei. Diese ist fest positioniert und lässt sich demnach nicht drehen und wenden. Das führt dazu, dass Gegner sehr oft aus dem toten Winkel schießen und man es erst merkt, nachdem man einige Treffer wegstecken musste. Das macht Transformers – Die Rache schon nach wenigen Levels schwieriger als es eigentlich sein muss. Um das Chaos noch komplett zu machen sehen viele Roboter absolut gleich aus. Man kann nur erahnen, was Freund oder Feind ist und so verballert man gerne mal versehentlich eine wertvolle Rakete. Wo wir gerade bei der KI der Kameraden sind: Diese ist kaum vorhanden. Gegner rennen stur auf den Spieler los, bleiben aber auch gerne an Hindernissen hängen oder merken erst spät, dass sie beschossen werden, während die Kollegen sich vorzugsweise in die Schussrichtung des Spielers stellen. Um dem Spieler etwas unter die Arme zu greifen gibt es verschiedene Power Ups zum Einsammeln. Diese reichen von stärkeren Schüssen bis zu einem Doppel- und Dreifach-Schuss, Streuschuss und Defensive wie Schutzschilder. Dazu lässt jeder Gegner noch pinke Energiekästen beim Ableben fallen. Mit diesen füllt man seine Spezialangriffs-Leiste. Ein weitere feine Sache ist, dass man nach dem Ableben an Ort und Stelle wiederbelebt wird. Zwar ohne gesammelten Power Ups, aber besser, als alles noch mal von vorne zu spielen.

Der Umfang sieht wie folgt aus: Das ganze Spiel lässt sich auf der AUTOBOTS- und auf der DECEPTICONS-Seite durchspielen. Nicht nacheinander, sondern gleichzeitig. Was eigentlich nicht schlimm ist. Doch muss man beispielsweise erst drei AUTOBOTS-Missionen in Shanghai erledigen, bis man eine DECEPTICONS-Mission in Shanghai spielen kann. Ihr seht, worauf das hinausläuft? Man muss ganze sieben Levels spielen, bis man endlich zu einem anderen Kapitel bzw. einer anderen Stadt kommt. Die immer gleiche Umgebung nervt auf Dauer, auch weil man im Prinzip die ganze Zeit dasselbe macht. Nämlich alles kurz und klein schießen. Eine erfrischende Abwechslung ist das sehr grau und trist aussehende Autofahren. Bekanntlich können sich Transformers in Fortbewegungsmittel verwandeln und so gibt es die ein oder andere Mission, die an ein Rennspiel erinnern. Diese sind aber im Vergleich zu den Ballerorgien viel zu kurz und viel zu einfach. Binnen spätestens zwei Minuten hat man das gewünschte Ziel kaputt geschossen und die Mission ist beendet. Wer einen Kumpel inkl. zweiter PSP hat, kann sich noch im Ad-Hoc Modus in Multiplayer-Gefechte stürzen. Hier müssen zu zweit verschiedene Gegnerwellen vernichtet werden, was zugegeben auf Dauer spaßiger ist, als die Einzelspieler-Kampagne.
Transformers – Die Rache kann technisch leider nicht begeistern. Die verschiedenen Städte wie Shanghai, die US-Westküste oder der Nordatlantik unterscheiden sich zwar optisch voneinander, doch wirkt alles sehr detailarm und lieblos insziniert. Die Explosionen sind in der teils zerstörbaren Umgebung ganz nett anzusehen , doch bricht die Umgebung in hässliche Einzelteile auseinander. Das macht das ganze wieder etwas zunichte. Am schlimmsten sind allerdings manche gegnerischen Transformer und andere Sachen wie Helikopter. Diese sind so grau, dass man meinen könnte, die Entwickler haben vergessen die Models mit Texturen zu versehen.

Im Grunde langt die Grafik, um zu zeigen, was los ist. Und bei der schnellen und flüssigen Action ist das ein klein wenig zu verzeihen. Was nicht zu verzeihen ist, ist der Sound. Die Sprachausgabe ist gut, wenn auch nicht Original, und die Kämpfe werden mit schicker Orchestermusik spannend untermalt. Doch die Effekte... Oje! Vor allem die eigenen Lasergeschosse gehen bei dem Dauergeballere unheimlich schnell dem Spieler auf die Nerven. Manche Explosionen sind auch so übel vertont, dass die kleinen PSP Lautsprecher kurz übersteuern, was zu einem kleinen Knacken führt. Sorry, aber das klingt eklig und muss einfach nicht sein.
Ich muss gestehen, dass Transformers – Die Rache mich für eine gewisse Zeit wirklich spaßig unterhalten hat. Aber die Monotonie hat früher zugeschlagen, als ich dachte. Immer nur ballern und Power Ups sammeln funktioniert in anderen Spielen, aber hier leider nicht wirklich. Zu ähnlich wirken alle Levels und Gegner. Abwechslung wird nur durch Bosskämpfe und den Rennlevels geboten. Das Spiel ist einfach zu eintönig für ein Actionspiel, aber von den Waffen und Gegnern her auch nicht komplex genug, um ein Shoot ’em up zu sein. Die schnelle und flüssige Action weiß zwar irgendwo zu gefallen, aber leider nur für maximal eine Stunde.