Splinter Cell Essentials im Test

PSP
Was für uns früher Sonic und Mario waren, ist für eine neue Zocker Generation Jungs wie Sam Fisher. Seit 2002 schleicht sich der NSA Agent über die Heimkonsolen und infiltrierte nebenbei auch die aktuellen Handhelds. Nach zwei ordentlichen Auftritten auf dem N-Gage und einem Totalausfall auf dem DS feiert Fisher nun seine PSP-Premiere. Überzeugt Essentials?

Lieber mal vorher um die Ecke spähen...


Das Konzept von Splinter Cell Essentials ist definitiv interessant, handelt es sich doch quasi um ein „Best of Splinter Cell“ mit einigen neuen Elementen. Denn die Missionen, die ihr auf der PSP erlebt, sind ein Mix aus neuen und aus den drei Heimkonsolentiteln bereits bekannten Aufträgen. Folglich gibt es in Essentials keinerlei Zusammenhänge zwischen den einzelnen Missionen... ihr springt von einem Einsatz zum nächsten und durchfliegt damit die Karriere des Söldners. Bei den neuen Missionen wurde zumindest versucht eine kleine Verbindung zu schaffen, aber überzeugen kann das nicht. Zeitlich spielen die neuen Missionen nach dem im Herbst erscheinenden Splinter Cell Double Agent

Im Story Modus findet der Spieler neun Missionen an, drei weitere gilt es freizuschalten. Die Missionen sind wie gehabt recht linear und stellen euch stets vor mehrere verschiedene Primär- und Sekundärziele. Auf der PSP könnt ihr auf das gewohnte umfangreiche akrobatische Repertoire des Helden zurückgreifen, auch die Gadgets sowie die Sicht- und Lärmanzeige, die euch darüber informiert wie sehr ihr gerade auffallt, haben den Weg auf den Handheld gefunden. Wer sich nicht zum ersten Mal mit Sam Fisher im Einsatz befindet, wird in Sachen Schwierigkeitsgrad vor keine größeren Probleme gestellt. Aber immerhin gibt es für diejenigen auch in den alten Levels ein paar Überraschungen, denn die gegnerischen Positionen und weitere Kleinigkeiten wurden teilweise verändert.


Die meisten beliebten Moves von Sam Fisher haben es auf die UMD geschafft.


Splinter Cell Neulinge hingegen werden möglicherweise ihre Probleme haben, denn der Trial-and-error Aspekt von den Heimkonsolen ist auf der PSP noch ausgeprägter. Nach wenigen gegnerischen Schüssen geht Fisher in die Knie und ihr dürft euch eine andere Taktik überlegen. Zudem startet ihr oft komplett 'blind' in ein neues Level und habt keine Ahnung, wo ihr eigentlich genau hin müsst. Die KI der Gegner ist jedoch nicht sehr ausgeprägt – solange ihr im Schatten schleicht kann der nächste Bösewicht nur ein paar cm entfernt sein, er wird euch nicht bemerken.

So kann es auch vorkommen, dass ein Gegner genau auf dem bewusstlosen Körper eines Kollegen steht und nicht mal im Traum daran denkt zu handeln, geschweige denn Alarm auszulösen. Dem Schwierigkeitsgrad wird des weiteren dadurch Würze genommen, dass ihr zu jeder Zeit abspeichern könnt. Checkpoints wie bei den großen Brüdern gibt es demnach also nicht. Trotzdem solltet ihr nicht gut durchdachte Aktionen vermeiden, denn nachdem Sam ins Gras gebissen hat dauert es um die 30 Sekunden, bis das Spiel die letzte gespeicherte Stelle wieder geladen hat...


Fahrlässige Wächter werden hart bestraft!



In Sachen Steuerung empfindet man die Belegung auf der PSP zunächst als angenehm, natürlich wurde sie so gut wie möglich vom PlayStation 2-Schema übernommen. Ihr bewegt Sam Fisher mit dem Analogstick und die vier Hauptbuttons sind mit Aktionen wie kriechen, springen oder dem Gebrauch von diversen Gegenständen belegt. Über das digitale Steuerkreuz verwaltet ihr euer Inventar, zieht eine Waffe oder schaltet in die Nachtsicht. Sobald ihr eine Waffe zieht schaltet die Kamera in eine First Person-Perspektive – hier wird dann via Analogstick genau gezielt.

Auch wenn sich das bislang gar nicht so übel anhört... das größte Problem von Splinter Cell Essentials liegt ebenfalls in der Steuerung. Die Handhabung der Kamera ist überaus unvorteilhaft ausgefallen und zerstört viel vom Spielerlebnis. Normalerweise müsst ihr den Kreis-Button gedrückt halten und den Analogstick bewegen, um die Kamera zu schwenken. Mit anderen Worten: eine Rejustierung der Kamera ist nicht möglich, wenn ihr euch bewegt. Ihr müsst stehen bleiben, dann den Kreis-Button drücken und euch gleichzeitig mit dem Analogstick umsehen. Das ist stellenweise nicht nur frustrierend, sondern einfach auch sehr nervig. Alternativ lässt sich die Kamerasteuerung auf die vier Buttons legen, einen wirklichen Vorteil erhaltet ihr in Sachen Steuerung dadurch allerdings kaum.


Mit einer schönen Wumme im Anschlag fühlt man sich einfach besser.


Wer sich im Story Modus langweilt, kann zusammen mit einem Mitspieler in den Kampf ziehen. Hinter dem Menüpunkt 'Spy vs. Spy' versteckt sich ein 2 Spieler Deathmatch, welches ihr auf einer von insgesamt vier Maps austragen könnt. Interessant wird das Ganze vor allem dadurch, dass die Nacht- und Thermosichtgeräte hier mit einer Batterie ausgestattet sind, die nach 30 Sekunden Gebrauch den Geist aufgibt. Leider gibt es häufiger Framerate Problme im Multiplayer Modus...

Technisch ist Splinter Cell Essentials als PSP-Mittelmaß einzustufen. Das nervigste ist die Tatsache, dass die Entwickler den zweiten Teil von 'Licht- und Schatteneffekte' wohl zu ernst genommen haben und das Spiel somit einfach durchgehend viel zu dunkel ist. So habt ihr in weiten Teilen des Spiels überhaupt keinen Durchblick (ohne das Nachtsichtgerät), was einem auf die Dauer ziemlich auf die Nerven gehen kann. In der Audiosparte kann das Spiel besser abschneiden, sowohl der Soundtrack als auch die Soundeffekte wissen zu gefallen. Mehr Abwechslung wäre aber auch hier nicht falsch gewesen...


Close Quarter Combat?

Gregory meint:

Gregory

Das Muster von Splinter Cell Essentials hört sich zunächst super an, wer hätte nicht gern eine 'Best of' einer der besten Spielreihen der letzten Jahre? Dummerweise gibt es einige Probleme, die den Spielspaß runter drücken, das Gesamtprodukt somit nicht so richtig überzeugend werden lassen und ein erwarteter Hit doch kein Pflichtkauf wird.

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Splinter Cell Essentials Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 16.05.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 5.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen