

Seit 2002 wandert ein Mann durch die Nacht, der die Schatten zu seinem Vorteil nutzen kann. Diese Person hat das Infiltrieren, das besorgen von geheimen Information und das Ausschalten von Schlüsselfiguren perfektioniert. Sein Name ist Sam Fischer! Wie ein Granatenschlag begeisterte das erste Splinter Cell auf PC und Konsolen wie der Xbox oder Playstation 2. Die grandiose Optik, die geschmeidigen Animationen und die vielen Handlungsmöglichkeiten waren für diese Zeit das Maß aller Dinge!
Letztes Jahr Januar kam der nun vierte Teil der Splinter Cell-Serie wieder für PC und Heimkonsolen, wobei die Designer von Ubi Soft neue Spielerfahrungen versprachen, wie auch vielschichtige Charaktere und eine tolle Geschichte. Was am Ende herausgekommen war, ist ein Schleichspiel, dass die Qualität seines Vorgängers halten konnte, aber in den Punkten unterging, in denen die Spieldesigner mit viel Tamtam Großes versprochen hatten! Nach gut einem Jahr bekommt man Double Agent jetzt für den kleinen Geldbeutel und wir haben uns noch mal auf gemacht um herauszufinden, ob das alles sein Preis wirklich gerecht wird.


Der Anfang der ganze Geschichte startet, als Sam und ein Arbeitskollege gemeinsam versuchen einen Terrorstützpunkt zu infiltrieren um einen Raketenabschuss zu sabotieren. Jener konnte nach dem Tod von Sams Kollege zum Glück doch noch vereitelt werden, jedoch erfährt Fischer auf dem Rückflug, dass seine geliebte Tochter bei einem Unfall ums Leben kann. Diese Information, die laut Designer ein Wendepunkt im Spielverlauf darstellen soll, wird in genau 30 Sekunden Videosequenzen erzählt, die keinerlei Atmosphäre aufbauen. Von einem angeblich gebrochenen Mann, der seine Tochter geliebt hat, sieht man hier kaum was! Das hat Ubi Soft auch wohl erkannt und hat nutzt die Gunst der Stunde um dem Reinemann ein neues Image zu verpassen – nämlich das eines Doppelagenten! Die NSA, Sams Arbeitgeber, hat Gerüchte gehört, dass sich eine neue Terrororganisation mit dem Namen John Browns Army (JBA) formiert und somit eine Reihe von Terroranschläge vorbereitet... natürlich um die Welt wieder ins Chaos zu stürzen. Kurzerhand wird Sam ein langes Vorstrafenregister an den Hintern geklebt und er ins Gefängnis verfrachtet, wo ein Mitglied der JBA bereits verweilt.


Nach ein paar netten Gesprächen kommen sich das JBA-Mitglied Jamie Washington und Sam Fisher (der nebenbei einen neuen Haarschnitt hat) näher und planen gemeinsam einen Ausbruch. Hierzu stiften die beiden eine große Unruhe zwischen den Gefangenen an, was zu einer kleinen Revolution führt. Im Schatten der Revolte schleichen Jamie und Sam bis auf das Dach des Gefängniss, wo beide einen Helikopter kapern. Als Dank für all seine Mühen bringt Jamie Sam in die JBA, weil er davon ausgeht, dass der Chef großen Nutzen von Herrn Fishers Fähigkeiten haben wird. Doch gerade erst angekommen müssen wir uns zunächst in einem Hindernisparcours beweisen. Das klappt direkt auch auf Anhieb und die vorgegebene Zeit von 25 Minuten lässt sich locker in 5 Minuten bewältigen. Die restliche Zeit nutzen wir um für die NSA Wanzen zu setzen sowie ein Computerterminal zu hacken – denn als immer noch Saubermann wollen wir natürlich nur der NSA helfen! Auf diese neue Art des Spielgeschehens baut das ganze Spiel auf. Bei jeder Mission, die aus demselben Mustern wie schon der Vorgänger gestrickt ist, habt ihr jeweils verschiedene Missionspunkte, um eurer Vertrauen bei den zwei Arbeitgebern zu beweisen.


Das Missionsdesign ist bekannt solide, wobei ihr oft Entscheidungen treffen müsst, die das Vertrauen eurer Arbeitgeber beeinflussen. Abgesehen davon steht das Schleichen, das Überwältigen von Feinden und wie auch das gelangen an Information an vorderster Stelle! Sind die Geschichte und die darin vorkommenden Charaktere blass und kaum erwähnenswert, so kann wenigstens die Spieltechnik von Double Agent immer noch überzeugen! Bei der Ausführung unterschiedlicher Ziele habt ihr oft verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die gepaart mit den typischen Gadgets die typische Splinter Cell-Gefühl gewährleisten. Erschreckend ist leider festzustellen, dass die künstliche Intelligenz der Gegner doch sehr stark abgenommen hat, so dass selbst im Normalmodus ein Anfänger ohne große Probleme ein Hindernis nach den anderen bewältigen kann.


Technisch gesehen ist Splinter Cell genau wie seine Vorgänger immer noch ein Vorzeigetitel geblieben, der die neuesten Grafiktechniken nutzt – indem Fall stimmt das auch wieder im vierten Teil der Serie! Dank der Unreal-Engine sehen Umgebungen, Charaktermodelle und Texturen knackscharf und äußerst detailreich aus. Der Sound ist wieder mal auf hohem Niveau mit einer perfekten deutschen Synchronisation!
Um Double Agent in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen, braucht ihr einen Rechner mit 4.4Ghz, 1024 MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 7900GTX oder vergleichbare Radeon. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium IV, 3GHz/ oder vergleichbarer Athlon, 512MB Ram und eine Grafikkarte mit 128MB Ram. Das Spiel nimmt 9GB Festplattenspeicher ein.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 3 GHz oder vergleichbarer Athlon
521 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 128 MB
9 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x DVDD- Rom Laufwerk
Testrechner
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Letzte Jahr habe ich schon die PS2-Version getestet und war von vorne bis hinten von dem Spiel enttäuscht. Versprochene Neuheiten wurden nicht mal Ansatzweise vernünftig durchgezogen und die versprochene revolutionierende Geschichte ist ein schlechter Witz. Zum Glück stimmt wenigstens die Spielbarkeit, der Umfang und der nette Mehrspielermodus, der jetzt übrigens noch zugänglicher erscheint als zuvor. Wollt ihr Schleichen mit toller Atmosphäre und geiler Geschichte greift zu Metal Gear Solid 3! Wollt ihr nur schleichen und seid nebenbei ein Technikfreak ist Splinter Cell Double Agent auf dem PC hingegen genau euer Ding!