Shinobido - Geschichten des Ninja im Test

PSP
Als Ninja hat man es bekanntlich nicht leicht. Lautloses Anschleichen an den Feind und einen eisernen Willen sind Grundvoraussetzungen um dem Ruf eines Schattenkämpfers gerecht zu werden. Wenn man zudem noch in eine Intrige verwickelt wird, gestaltet sich das Leben nicht gerade einfacher. Nachdem vor einiger Zeit mit Tenchu – Time Of The Assassins sich SEGA an Veröffentlichung eines Stealth Adventures versuchte gibt’s nun Nachschub von Sony in Form von Shinobido, das uns letztens erst auf der PS2 besuchte. So wagen wir uns auch auf der PSP in das Abenteuer.
Nachdem der drohende Krieg in Utakata durch die Beseitigung des Elitekriegers Gamuran durch den Clan der Asuka-Ninja abgewendet werden konnte, ist das Land trotz alledem noch ein Krisenherd. Nach der Verwüstung der Hauptstadt Utaka beginnt nun der lang andauernde Wiederaufbau und der trügerische Frieden wird wohl nicht von langer Dauer sein.

Wie der aufmerksame Leser schon bemerkt hat baut die PSP Version auf die Geschichte des PlayStation 2 Abenteuers auf und führt dieses konsequent weiter. Somit kann man sich auf völlig neue Missionen und Charaktere freuen und davon gibt es einige. Satte 70 verschiedene Missionen und mehr als 30 freispielbare Protagonisten sind in dem Spiel enthalten, was einiges an Zeit beanspruchen sollte um alle freizuspielen. Der Storymodus selbst ist dabei viel linearer als bei der PS2 Version. Auf einer Übersichtskarte kann man eine der nächsten Missionen wählen, wobei man meist die Aufträge nacheinander abarbeitet. Das Hauptziel der Level wird anhand eines kleinen Briefings erklärt und nach der Auswahl eines Charakters und der Ausrüstung geht es auch schon ins eigentliche Spielgeschehen.

Die Missionsziele beschränken sich dabei entweder auf den Diebstahl von Dokumenten oder Objekten sowie den Transport dieser. Auch reine Stealth'n Kill Missionen sind vorhanden, indem ihr Attentate auf bedeutende Persönlichkeiten verübt oder ein Gebiet durch die Ausrottung derer Bewohner säubert. Dabei muss sich der Spieler genretypisch langsam vorarbeiten um nicht unvorsichtig in einen Gegner zu laufen. Hilfreich ist dabei das Gespür des Ninjas, mit dem ihr annähernde Kontrahenten per Symbol am oberen Bildschirmrand orten könnt.



Trotz der fehlenden Buttons gegenüber einem PS2 Pad geht die Steuerung gut von der Hand: Benutzt die Schultertasten um euch zu ducken und Feinde anzuvisieren, das werdet ihr auch nötig haben denn die Kamera ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig und auch nach etwas Übung zeigte sie sich im Test oftmals als ziemlich störrisch. Das Anschleichen entpuppt sich allerdings aufgrund der Gegner KI selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad als einfache Angelegenheit, da deren Sichtfenster wohl ziemlich klein zu sein scheint. So steht man ab und an schon mal genau neben dem Feind und dieser steht dennoch ahnungslos auf seinem Posten und wartet auf den Gnadenstoß.

Dieser erfordert dabei auch noch etwas Timing vom Spieler. Nähert man sich von hinten an einen Gegner so blitzt die gezückte Waffe in Reichweite kurz auf. Das ist das Zeichen um durch schnelles betätigen der Dreieckstaste den Gegner um die Ecke zu bringen. Nach der Tat schleift man diesen noch in eine dunkle Ecke und kann so weiterziehen. Weit schwieriger sind die Transportmissionen, in denen man zum Beispiel eine Kiste von A nach B befördern muss. Sobald ein Gegenstand getragen wird, kann keine Waffe benutzt werden. Hier ist das unsichtbare durchqueren von Feindesland mehr als wichtig, denn die Lebensleiste geht gern schon nach wenigen Treffern gegen Null.


Hier sind diverse Mittelchen sehr hilfreich, die man anfangs für jede Mission zugewiesen bekommt. Da sind zum einen kleine Holzenten um den Gegner abzulenken oder auch Sushi, das beim Verzehr eine narkotisierende Wirkung hat. In diesem Arsenal dürfen auch keine Rauchbomben sowie ein Kletterhaken nicht fehlen. Dieser zeigt sich als besonders nützlich um jederzeit schnell flüchten zu können.

Nach erfolgreichem Abschließen einer Mission bekommt man noch Erfahrungspunkte gut geschrieben je nach Abschneiden des Spielers. Diese sind wichtig damit der jeweilige Charakter seine Erfahrungstufe und somit auch seine maximalen Lebenspunkte steigern kann. Diese erworbene Erfahrung ist aber nur auf den Charakter beschränkt mit dem die Mission gespielt wurde. Da aber jeder Auftrag beliebig oft gespielt werden kann, können so auch mehrere Charaktere hochgestuft werden. Ein merklicher Unterschied zwischen den verschiedenen Protagonisten ist dabei nicht vorhanden, deswegen genügt es sich auf einen festzulegen.



Neben dem Storymodus stehen auch Einzelspielermissionen zur Verfügung. Leider können dort nur vom Missionseditor erstellte Karten gespielt werden. Problem an dem Ganzen ist, das dieser Editor nur in der PS2 Version vorhanden ist. Natürlich ist auch eine Funktion enthalten um die Aufträge zwischen den Konsolen zu übertragen. Auch ein Mehrspielermodus über Ad-Hoc wurde integriert, damit bis zu vier selbsternannte Ninjas auf bereits freigespielten Missionskarten gegeneinander antreten können.

Von der technischen Seite betrachtet ergibt sich wieder das typische Problem wie es schon bei Tenchu der Fall war: die Fernsicht. Diese ist zwar merklich besser als beim Konkurrenten, aber auch hier ist die Umgebung in einem schwarzen Schleier getaucht. Für die höhere Fernsicht nehmt ihr dabei karge Umgebungen in Kauf. Diese beinhaltet zwar detaillierte Objekte wie Teiche oder Brunnen, doch wirken die recht kleinen Karten etwas trist. Die Soundeffekte hingegen wissen zu überzeugen und auch die Musikstücke passen gut zum Spiel, während einer Mission herrscht aber Stille.

Michael meint:

Michael

Nach Tenchu – Time Of The Assassins ein weiteres Stealth-Ninja-spiel, das sein Glück auf der portablen PlayStation versucht. Noch hapert es aber an einigen Stellen. So würde eine verbesserte KI und Kameraführung dem Spiel noch gut tun. Sollte man sich mit dem Umstand abfinden können, warten eine Vielzahl an Charakteren, sowie Missionen darauf freigespielt zu werden, was wohl einiges an Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Somit haben Fans des Genres, zumindest auf der PSP, einiges an Futter für die nächsten Wochen. Allerdings sei Probespielen vorher angeraten.

Positiv

  • 70 verschiedene Missionen
  • Mehr als 30 freispielbare Charaktere

Negativ

  • Trotzige Kameraführung
  • Dümmliche KI
  • Karge Umgebung
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Shinobido - Geschichten des Ninja Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 14. Februar 2007
Vermarkter Sony
Wertung 7.1
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neXGam YouTube Channel
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