SBK 09: Superbike World Championship im Test

PlayStation3
Motorrad-Fans haben es seit dieser Konsolengeneration nicht gerade leicht sich ihren Lieblingstitel rauszusuchen. Zum Einen gibt es die MotoGP Serie, zum Anderen die Superbike Serie. Letztere fand erstmals im Jahre 2000 Einzug in der Welt der PlayStation und hatte bisher sehr gute Racing-Games hervorgebracht. Doch MotoGP hatte die Nase immer ein Stück weiter vorne, aber lässt MotoGP dieses Jahr noch ein bisschen auf sich warten. Ob SBK 2009 der Vorsprung gut tut oder ob MotoGP 09 noch jede Menge Zeit zum Aufholen hat, erfahrt Ihr in unserem Test!
Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen MotoGP und SBK? Zum einen an der Motorradklasse. Während bei MotoGP nur hochgezüchtete Prototypen mit Viertaktmotoren zugelassen sind, fährt man bei SBK ausschließlich mit eher verkehrstauglichen Bikes um 1000cm³ rum. Das macht das Spiel aber nicht weniger spannend. Was einen eher beunruhigen sollte: Es ist ein Sportspiel mit der aktuellen Jahreszahl im Titel. Also erst mal die Lupe gut putzen, um die Neuerungen zu entdecken. Aktuelle Lizenzen? Check. Somit alle aktuellen Teams und Fahrer vorhanden? Unter anderem Honda, Kawasaki, Suzuki, Aprilia, Ducati und erstmals auch BMW sind vorhanden mit teilweise bis zu zwei Fahrern pro Team, also Check. Über 14 Original-Strecken sind befahrbar. Ist dieses Jahr endlich der Nürburgring dabei? Fehlanzeige. OK, also fast genauso, wie im Vorjahr. Das wird Motorsport-Fans aber nicht weiter interessieren. Dank der aktuellen SBK-Saison, den 18 Teams und bekannten Namen wie Max Biaggi und Max Neukirchner werden Motorradnarren mit SBK 2009 ihre Freude haben. Doch schauen wir uns das eigentliche Spiel noch etwas genauer an.


Das Hauptmenü, welches sich bereits auf der Strecke vor dem Rennen befindet, versetzt den Spieler gleich in Rennatmosphäre. Die Teams stehen mit ihren Maschinen bereit, der nagelneue Alfa Romeo Mito steht zur Schau in der Ecke und die heißen Grid-Girls zeigen, sofern freigeschaltet, was sie zu bieten haben. Hier kommt man zu einem schnellen Rennen für zwischendurch, das Training, um sich zu verbessern, die große Meisterschaft und ein kurzes Rennwochenende. Wem normales Rennen fahren zu langweilig ist, kann sich bei den Herausforderungen austoben. Auch an einen Multiplayer-Modus wurde gedacht, sowie viele Extras zum Freischalten, wie Videos, Bilder und die bereits angesprochenen Grid-Girls.


Vor der Meisterschaft wählt man sich ein Team und einen Fahrer aus, auch der Schwierigkeitsgrad ist anwählbar. Schon befindet man sich kurz vor dem ersten freien Training in der Boxengasse seines Teams. Simulationsfanatiker werden hier ihren Spaß haben. An der Maschine kann alles mögliche eingestellt werden. Von der Federung und Lenkung bis zum Getriebe und den Reifen hat der Spieler hier so einige Möglichkeiten sein Motorrad in Schuss zu bringen. Davor sollte man sich noch schnell die Strecke angucken. Hat es geregnet? Wird es noch regnen? Wie nass ist die Fahrbahn? Wie warm ist die Luft und die Strecke? Wie eng sind die Kurven? Wie lange wird gefahren? Alles Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, wenn man an seinem Bike herumschraubt. Einsteiger müssen sich dennoch keine Sorge machen, mit eingestellten Hilfen stellt der Ingenieur, der auch Tipps und Ratschläge geben kann, die optimale Maschine für den Spieler zusammen. Diese reicht dann allerdings auch nur für die leichtesten Schwierigkeitsgrade. Wer wie ein Profi fahren möchte, sollte auch wissen, wie man das Beste aus seinem Motorrad herausholen kann. Nach einer relativ kurzen Ladezeit, die mit vielen Randinfos zum Motorsport gespickt sind, findet man sich schon auf der Rennstrecke wieder.

Spieler des Vorgängers werden sich erst mal fragen, ob sie auch wirklich einen neuen Teil der SBK-Serie spielen. Das Renn-Gameplay hat sich bei SBK 2009 fast nicht geändert. Die Motorräder lassen sich alle sehr realistisch und gut steuern, die Strecken sind der Realität nachempfunden und sind daher sehr abwechslungsreich gestaltet. Taktisch klug verhalten sich die Gegner je nach Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger. Es ist schön zu sehen, dass auch sie mal Fehler machen und im schlimmsten Fall stürzen. Apropos stürzen. Man stürzt zwar deutlich weniger als im Vorgänger, trotzdem hätte die Animation dafür etwas realistischer aussehen können. Spätestens hier macht sich auch der Schwierigkeitsgrad bemerkbar. Anfänger hätten hier trotzdem noch eine Chance auf den ersten Platz zu kommen, während Profis vermutlich schon vor Wut schäumen. SBK 2009 kann sehr frusten, wenn man unter realistischen Bedingungen fahren möchte. Hier darf man sich absolut keinen Fehler erlauben. Jede Kurve muss sitzen. Um das draufzuhaben spielt man vor jedem Rennen zwei freie Trainingstage, zwei Qualifikationen und noch eine Aufwärmrunde. Jeder Tag endet in der Boxengasse und wird sofort gespeichert. Klingt an sich gut, nur speichert das Spiel scheinbar unglaublich intensiv. Die Zeit, in der gespeichert wird, ist länger als die Ladezeit. Ungewöhnlich und auch etwas nervig.


Während man in der Meisterschaft die ganze 2009 Saison durchfährt, hat man auch die Wahl nur ein Wochenende zu fahren, der sogenannte Rennwochenende-Modus. Hier sucht man sich eine Strecke aus und fährt, wie oben beschreiben, seine Trainingsrunden und Qualifikationen ab, um schließlich im Rennen zu zeigen, was man drauf hat. Ein angenehm anderer Modus dagegen ist der Herausforderungs-Modus. Hier gibt es die Kategorien Zeit, Speziell, Szenario 1 und Szenario 2. Jede Kategorie hat jeweils fünf Aufgaben für den geübten Rennsportler. Bei Zeit muss der Spieler eine gewisse Rundenzeit schlagen, während man bei Speziell auf Zeit verschiedene Ziele, wie eine bestimmte Anzahl an Burnouts, Wheelies und Slides, erledigen muss. Bei den Szenarios handelt es sich um Rennsituationen, die gemeistert werden müssen. Beispielsweise war man das ganze Rennen lang auf Platz 1, ist aber in der vorletzten Runde gestürzt. Die Aufgabe des Spielers ist es nun, das Rennen trotzdem auf Platz 1 zu beenden. Für gewonnene Herausforderungen wird der Spieler mit Videos und Bildern belohnt. Eine besondere Neuerung findet man im Multiplayer-Modus. Neben dem obligatorischen schnellen Spiel für acht Spieler lassen sich jetzt auch online Meisterschaften fahren, sogar im 2er-Coop gemeinsam im Team. Das sollte die Langzeitmotivation sichern. Leider lässt sich nicht lokal gegen einen Kumpel fahren.


Hat sich bei SBK 2009 technisch etwas geändert? Leider nicht. Wie beim Vorgänger gibt es auch hier wieder Kritik. Die Motorräder und Fahrer sehen weiterhin super detailliert aus mit butterweichen Animationen und erkennbaren Sponsorlogos, fahren aber durch eine arg lieblos aussehende Umgebung. Wer sich an der matschigen Rennstrecke satt gesehen hat, sollte ein Blick auf das Papp-Publikum werfen. Die Sturz-Animation ist, wie bereits angesprochen, eher zweckmäßig. Auch auf eine richtige Siegerehrung muss man verzichten. Die Fahrer stehen auf ihrem Podest und ein Foto wird gemacht. Fertig. Kein Pokal und keine Sekt-Schlacht. Schade, hier hätte man viel mehr rausholen können. Auch sieht man hier erst, dass die Gesichter der Fahrer weder Mimik, noch Gestik besitzen. Die Rennen bei Regenwetter heben sich hier richtig positiv ab. Nicht nur, dass sich die Bikes super realistisch steuern lassen, auch eine gute Grafik lässt sich hier blicken. Die Regentropfen landen auf der Kamera und je nach Kurve rutschen sie von einer Seite zur Anderen. Ganz besonders Schick ist das natürlich in der Cockpit-Perspektive. Soundtechnisch sieht es ein wenig besser aus für SBK 2009. Die Motorensounds sind OK, aber nicht herausragend und die größtenteils sehr rockigen Beats treiben den Spieler zwar an seine Grenzen, doch auch hier gibt es ein kleiner Kritikpunkt: Die Songs wiederholen sich schon sehr schnell und nerven schon fast ein wenig, da ein richtiger Kracher leider fehlt. Simulationsfans werden die Musik aber womöglich sowieso abstellen.

Tobias meint:

Tobias

Tja, was soll man zu SBK 2009 Superbike Championship sagen? Im Grunde hat sich wenig, bis nichts geändert. Für den Vollpreis bekommt der Spieler die aktuelle SBK 09 Saison, Technik vom Vorjahr und ein fast identisches Renngefühl. Die wahren Fans werden sich aber daran nicht stören und können bedenkenlos zuschlagen, wenn ihnen die Aktualität der Preis wert ist. Anfänger können mit dem Titel zwar auch etwas anfangen, doch ist der spätere Schwierigkeitsgrad wirklich nur für die Motorrad-Freaks gedacht, die über die Technik hinwegsehen können. Die werden allerdings viel Spaß mit SBK 2009 haben.

Positiv

  • Viele Optionen für Simulationsfans
  • Realistisches Fahrgefühl

Negativ

  • Technik vom Vorjahr
  • Kein lokaler Multiplayer
  • Für Einsteiger im Laufes des Spiels zu schwer
Userwertung
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SBK 09: Superbike World Championship Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29. Mai 2009
Vermarkter -
Wertung 6.6
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