Reprobates - Insel der Verdammten im Test

PC Windows
Wenn es ein Genre gibt, das mehr als 10 Jahren vor sich hinfault, sind es eindeutig die Point&Click-Adventures! War der Höhepunkt die goldene Zeit mit den bekannten LucasArts Adventures, ging durch die Jahre das Interesse der Spieler zurück. Zurecht - denn wo andere Produkte (wie Ego-Shooter oder Echtzeit-Strategie) sich weiter entwickelten, blieb die Zeit im Adventurehimmel stehen. Nur ausgefeilte Szenarien und packende Geschichten konnten für kurze Zeit gefallen und das totgeglaubte Genre kurzzeitig wieder zum Leben erwecken. Kommt nun mit Reprobates die erwartete Wende, die das Genre schon so lange braucht? Eher nicht, denn auch Reprobates - Insel der Verdammten setzt auf das altehrwürdige Point&Click Interface, was das Spiel jetzt schon zu einem echten Dinosaurier macht. Doch ist es deswegen schlecht? Entscheidet selbst...

Tod oder nicht Tod, das ist hier die Frage
Eigentlich war der junge Prager Adam Raichl auf dem Weg zu seiner Freundin. Auf einer dunklen Landstraße unterwegs klingelt sein Handy und trotz harscher Gesetze kann der Jungspund es nicht lassen den Anruf entgegen zu nehmen. Dies wird ihm allerdings ziemlich schnell zum Verhängnis, weil ein Tanklastzug ihm beim Vorbeirollen mitnimmt. Eigentlich sollte das Spiel jetzt vorbei sein, weil der Held der Geschichte ins Grass gebissen hat ... aber bei Reprobates geht es jetzt erst richtig los! Unerwartet und total erschrocken wacht Adam nicht im Himmel auf um dort seine Wolke zu bekommen, sondern auf einer mysteriöse Insel. Diese ist vollgepackt mit anderen Gesellen, die auch das Zeitliche gesegnet haben. Verständlicherweise weiß der Protagonist nicht wirklich, was er mit dieser Situation anfangen muss und beginnt Ermittlungen zu starten, um mehr über seinen Standort sowie die Umstände zu erfahren.

Die Bewegungen von Adam passieren dabei über das klassische Point&Click Interface. Mit dem linken Mausknopf klickt ihr euch durch statische Bilder, die immer von einer festen Kameraperspektive gezeigt werden. Genretypisch habt ihr ein Inventar, das sich am unteren Bildschirmrand befindet. Von dort aus werden Gegenstände miteinander kombiniert bzw. verwaltet. Die ersten Items, die ihr wohl in eure Tasche packen werdet, sind eine Hand voll Cracker sowie eine Flasche Wasser, die sozusagen Nervenfutter für die langen Laufwege sind.


Neues Spiel, alte Fehler!
Das Trockenfutter werdet ihr auch stark brauchen, weil jede körperliche Anstrengung Lebensenergie kostet, die ihr mit der Nahrung wieder auffrischen müsst. Um hinter das Mysterium der Insel zu kommen, ist es ratsam die anderen Gestrandeten zu befragen, die erstaunlicherweise alle einen Tagesrhythmus haben. Hierbei hat jeder der unterschiedlichen Charaktere seine ganz eigene Theorie - ein fanatischer Gottesgläubiger glaubt, dass die Insel das Fegefeuer sei, wobei eine andere Person meint, dass dies alles eine Art ’’Verstecke Kamera-Spielchen’’ ist. Selbst nach stundenlanger Befragung ist der Wissenswert von Adam immer noch nahe dem Nullpunkt und so begibt sich auf Entdeckerreise, um vielleicht doch noch einen Fluchtweg zu finden. Bei seinen langen Laufmärschen entdeckt er dabei einen Glockenturm, der in der Mitte der Insel thront. Der Weg dahin ist leider durch einen großen Felsbrocken versperrt. Was tun? Wo sind die Items? Das sind Fragen, mit denen euch das Spiel vollkommen allein lässt. Lösungen werden keine präsentiert und Gegenstände wie Stöckchen und Steine sind so in die Hintergründe eingearbeitet, das euch nichts anderes übrig bleibt, um jeden Bildschirm-Milimeter genauestens abzusuchen - das kann auf Dauer echt nerven! Habt ihr dann alle Items zusammen und kombiniert, seid ihr meist noch dazu verdonnert eine gewisse Zeit zu warten bis Ereignisse wie z. B. das Erlöschen eines Feuers passieren.


Äußert lästig fallen auch die gezwungen Gespräche mit den Inselbewohnern auf, die ihr stets immer machen müsst, um Ereignisse auszulösen. Hierbei sind die Gespräche nicht das Problem, sondern eher besagte Personen zu finden, weil eben jeder seinen Tagesgeschäften nachgeht. So sind lange Laufwege und das Leerfuttern des Inventars vorprogrammiert.

Zur späten Abendstunde klingeln die Glocken des Turmes und nach dem dritten Gongschlag fallen alle Einwohner in einen tiefen Schlaf – Erst hier dreht Reprobates atmosphärisch ganz auf! Während der Schlafperioden durchlauft ihr mit Adam Alptraumsituationen, die alle mit seiner Angst zu tun haben. So findet ihr euch auf einem hohem Baustellgerüst oder seit wieder in einen Autounfall verwickelt. Durch die Anzahl der unterschiedlichen Träume hat das Survialcamping auf der Insel eine nette Wendung bekommen. Erfreulicherweise sind die Laufwege und das Niveau der Rätsel in besagten Träumen gleich um Klassen besser.


Atmosphäre gut – Präsentation solala!
Fast wie jedes Adventure lebt auch Reprobates von seiner Atmosphäre, die teils beklemment und irgendwie surrealistisch wirken. Das wird zum einem durch die statischen Kamerawinkel sowie der Levelarchitektur gewährleistet. Alle Charaktermodelle sind komplett dreidimensional texturiert und verfügen ganz besonders bei den Gesprächen über viele Details - so sind Dreitagebart oder Verunreinigungen der Haut äußerst lebensecht. Leider ist das Niveau der Hintergründe nur auf einem mittleren Standard und die klobigen Animationen der Charakter lassen etwas von der Glaubwürdigkeit vermissen, was das Spiel von Anfang an eigentlich gut transportiert.

Die deutschen Synchronstimmen sind passabel, aber nicht hervorragend. Leider ist der Einsatz des beklemmenden Soundtracks zu selten, was allerdings auch wieder durch gute Hintergrundgeräusche kaschiert wird. Um Reprobates – Insel der Verdammten in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen, braucht ihr einen Rechner mit 2.5Ghz, 1024MB Ram sowie eine DirectX 9-Grafikkarte mit 128MB Ram. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium IV, 1,5GHz/ oder vergleichbarer Athlon, 512MB Ram und eine DirectX 9-Grafikkarte mit 64MB Ram. Das Spiel nimmt 4GB Festplattenspeicher ein.

Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 1.5 GHz oder vergleichbarer Athlon
512 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 64 MB
4 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x DVDD- Rom Laufwerk

Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum

Dominic meint:

Dominic

Das Spielefundament ist veraltet, die Kinderkrankheiten während der Spielzeit zerren an den Nerven! Nur die Geschichte und die dazu aufkommende Atmosphäre können für eine gewisse Zeit an den Bildschirm fesseln. So ist und bleibt Future Games neuer Beitrag im Adventuregenre eine reine Geschmackssache. Ich für meinen Teil spiele lieber die alten Klassiker… 

Positiv

  • Gute Atmosphäre
  • Glaubhafte Charakter

Negativ

  • Viele Kinderkrankheiten
  • Keine Innovation
Userwertung
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Reprobates - Insel der Verdammten Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14.09.2007
Vermarkter -
Wertung 6.9
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neXGam YouTube Channel
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