Patapon 2 im Test

PSP
"Der Ausdruck Kult bezeichnet in der Szenesprache der Sub-, Massen- und Gegenkultur anerkennend eine Qualität, die Kulturphänomene in einem speziellen Anhängerkreis gewinnen können." weiter "Ein Kult umfasst in jedem Fall folgende drei Aspekte: ein Objekt (um das sich der Kult dreht), eine Gruppe von Individuen (die diesen ausführen) und eine Reihe mehr oder weniger ritualisierter Handlungen." – das ist alles Wikipedia.de Originalzitat. Einen Kultstatus konnten bisher Filme, Bücher, Musik und Gegenstände erlangen, aber bei Videospielen jedoch … gab es so etwas noch nicht. Zumindest hat es noch keiner ausgesprochen. Es wird Zeit dem ersten Videospiel einen solchen Status zu verleihen, gemeint ist Patapon. Bereits Anfang 2007 kam der erste Teil auf dem Markt und konnte als etwas Besonderes bei den Spielern ausgemacht werden. Ein Jahr später entwickelten die Produzenten einen zweiten Teil und lassen das kultige Trommelspiel nicht in Vergessenheit geraten. Nehmen wir uns die Zeit für den Nachfolger, Patapon 2 – ob er seinen Charme behalten konnte?
In was sich Patapon und sein Nachfolger besonders unterscheiden sind die hinzugekommenen Mehrspielermöglichkeiten im Ad-Hoc-Modus und im Game Sharing. Im Ersteren können bis zu vier Spieler mit ihren Helden-Patapons gemeinsam Missionen bestreiten. Das klingt erst einmal leichter als es ist, denn schon am Anfang merkt man schnell, dass es hier auf ein gemeinsames Rhythmusgefühl ankommt. Ein Vorbeten des Taktes hilft dann schnell aus der Klemme und verursacht viel Spaß. Eine individuelle Anpassung von Farben, Maske und Accessoires ermöglicht die einfache Zuordnung eurer Krieger. Über das Game Sharing können zwei Freunde mysteriöse Eier ausbrüten, auch wenn nur einer das vollständige Spiel besitzt. Neue Gegenstände können so freigeschaltet werden. Im Vergleich zum Ad-Hoc-Modus kann hier jeder seine eigene Musik beisteuern, um die Eier zu öffnen.


Die Grafik ist sehr abstrakt und gibt perfekt die Gefühlslagen unserer Helden wieder. Durch unterhaltende Tänze sowie erkennbare Mimikspielchen ihrer Augen werden diese dargestellt, und es vermag jedem Spieler ein Schmunzeln zu entreisen. Wobei die Grafik nicht im klassischen Sinne zu beurteilen ist, sie entspricht vielmehr einem Grafikdesign und spricht eher künstlerisch ambitionierte Spieler an. Von aufwendig inszenierten 3D-Techniken kann hier abgesehen werden. Der Sound, bestehend aus Rhythmus, Musik und dem Singsang der Patapons, lädt zum Mitsummen ein – gelegentlich schlägt auch der Fuß zum Takt mit. Eine Einstellung auf Kopfhörer oder Lautsprecher optimiert das Ganze.
Gott, der Spieler selbst, wird von Meden einer Priesterin des Pataponsstammes durch Gebete gerufen. "Sei gegrüßt Allmächtiger"- so die wohlklingenden Worte des Sprachrohrs zu Gott, denn nur sie kann zu diesem direkt sprechen. Sie berichtet: "Allmächtiger, du bist der Held, der die Patapon-Krieger führen wird, auf dass sie "ES" im gelobten Land Erdende erblicken mögen. Unsere Armee ist auf hoher See angegriffen worden, und unser großes Schiff ist gesunken und wurde nie wieder gesehen. Die Patapons sind in einem fremden Land gestrandet und hoffen jetzt verzweifelt auf deine Hilfe." Mit dieser Bittstellung möchte sie den Spieler in die göttlichen Pflichten rufen. Los geht’s!


Beginnend mit Hatapon, einer mit starkem Glauben an dich (Gott), sollen die nach dem Schiffsunglück verstreuten Mitstreiter zusammengeführt werden. In einer tutorialartigen Einführung erfährt der Spieler die Steuerung und kann so seine Kumpanen aufsammeln. Das richtige Kombinieren der Tasten Kreis, Dreieck, Viereck und Kreuz verursacht einen wohlklingenden Trommelrhythmus, der nicht mehr so leicht aus dem Kopf geht – sofern dieser auch stimmt. Passen muss er zur dezent gehaltenen Hintergrundmusik. Die kleinen Krieger helfen, mit ihrem Gesang den richtigen Takt zu halten. Je nach durchgeführter Kombination bewegen sich die putzigen Patapons vorwärts, greifen an, halten Deckung oder führen Wunder aus. Nach und nach werden die Befehle einem beigebracht, von denen es nicht weniger als 18 gibt. Mit fehlerfreiem Rhythmus erlangt der Spieler, spätestens mit der zehnten richtigen Wiederholung, den Fever-Modus, welcher einen höheren Kampfeseinsatz bei den Kriegern verursacht und den Einsatz von Wundern ermöglicht. Die Kleinen greifen dann öfter an, weichen dem Gegner schneller aus, tanzen in einer drolligen Zufriedenheit und singen in einer lustig klingenden Sprechweise mit. Vorsicht, sollte mal vergessen werden, dass man nicht alleine ist, kann das versehendliche Mitsummen für ein Lachen bei den Mitmenschen sorgen.


Ein bisschen Strategie ist auch dabei. Die Patapons können durch das Einsammeln von Gegenständen während des Spiels, im Menü später aufgewertet werden. Ebenso ist die Kampf-Formation hier einstellbar. Ein neues Highlight ist der Helden-Patapon, welcher größer und stärker ist. Dieser kann wachsen, einen Namen festgelegt bekommen und eine individuelle Ausstattung durch euch erfahren. Hinzu kommt, dass die Patapons auch mal auf die Pirsch gehen müssen, denn der Nachschub an Fleisch und anderen Lebensmitteln ist unabdingbar. Das Einstellen der taktischen Elemente ist recht einfach und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.

Dirk meint:

Dirk

Ja, es kann als Kultobjekt in der Spielebranche herhalten. Patapon 2 ist eine gelungene Fortsetzung und mit Sicherheit nur für einen bestimmten Kreis ansprechend. Das Konzept ist stimmig, wirft keine Mängel auf und macht durch viele Neuerungen immer noch Spaß. Wer dies mag und einen Hang zur abstrakten Comickunst hat, kann bedenkenlos zugreifen. Auch Hardcore-Zocker von traditionellen Games werden beim ersten Anblick ihr Wohlgefallen zu Ausdruck bringen, aber zum dauerhaften Spielen wird es sie vielleicht nicht überzeugen. Für jeden der sich noch nicht entscheiden kann, steht die Demo im PSN Store bereit. Pata Pata Pata Pon … Chaka Chaka ... :-D

Positiv

  • Mehrspielermodus
  • In sich stimmig umgesetztes Konzept
  • Klasse Präsentation

Negativ

  • Für manche wird es zu speziell sein
  • etwas schwer an wenigen Stellen
Userwertung
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Patapon 2 Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 11. März 2009
Vermarkter Sony
Wertung 9
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