
Wieder übernehmt Ihr die Rolle eines namenlosen Helden, wobei man die Story nunmehr in echten Film Sequenzen, die oftmals an Titel wie The Fast & the Furios erinnern, weiter führt. Hier stehen unter anderem die ansehnliche Maggi Q und Christina Milian ihre Frau. Maggi ist hierbei Eure Kontaktperson und versorgt Euch mit wichtigen Informationen rund um die Zielpersonen. Um an diese Leute heran zu kommen, müsst Ihr Euch natürlich in altbekannter Weise erst einmal einen Namen in der Stadt machen. Dies passiert in erster Linie durch die Teilnahme an verschiedenen Rennen, wobei hier erneut die Sprint-, Rundkurs- & Checkpointrennen auf Euch warten. Im normalen Bereich sind dann Polzeiverfolgungen , Outrun & Sachschadenrennen neu hinzu gekommen, denn wer die Bösen von sich überzeugen möchte, muss den Guten auch mal in den Hintern treten.

Bei den Rennen gibt es neben Geld auch Erfahrungspunkte, wobei hier neben Eurem Fahrstil auch der Schaden mit in die Bewertung einfließt. In sechs verschiedenen Kategorien erhöhen sich hierdurch nach jedem Rennen Eure Werte, wodurch Ihr im Grunde bei gleichem Wagen durch Euer Können mehr aus dem Karren heraus holen könnt. Natürlich darf auch wieder fleißig getunt werden. Dieses Feature hat man nun etwas vereinfacht und überlässt Euch die Wahl, ob Ihr gleich komplette Tuningpakete oder doch lieber in verschiedenen Bereichen selber bestimmen wollt, was eingebaut wird. Auch in der Optik darf wieder munter mit Farben, Spoilern, Auspuffanlagen & Vinyls herum gespielt werden, wobei dies nun noch umfangreicher und einfacher von der Hand geht als bisher. Wer mag, darf seine Boliden im Photo-Modus an EA senden, wobei diese Bilder dann auf der offiziellen Webseite erscheinen können.

Durch den Einsatz der neuen Heroic-Engine sind mit Euren Fahrzeugen nun gänzlich neue Manöver möglich. Hier hat jedes Fahrzeug seine eigene Fahrphysik. Zusätzlich sind nun 180, 360, 540 oder gar 720° Drehungen sowie das Rückwärtsfahren mit Kameraansicht über die Motorhaube möglich. Auch das optische Schadensmodell kann sich sehen lassen. Hier wird bei einem Crash alle Deformationen aufgrund der technischen Daten der Boliden berechnet was als Endergebnis eine extrem verbeulte Karre mit sich ziehen kann. Glas bricht raus, Motorhauben oder Kofferraumdeckel gehen irgendwann fliegen und vieles mehr. Wundersamer Weise heilt sich Eurer fahrbarer Untersatz nach jedem Rennen von selbst, was man teils sogar als Morphing beobachten darf. Ach ja - wer gut fährt, bekommt hier später auch noch Rabatte bei den vielen verschiedenen Teilehändlern. Diese sind im aktuellen Teil nach Klassen unterteilt. So müsst Ihr für Racing-Teile nunmehr zu einem anderen Shop, als für Street-Teile. In Kurven könnt Ihr ab sofort über die X-Taste kurze Anbremsungen vornehmen, was durch die Heroic–Engine in realistische Drifts umgerechnet wird. Gerade zu Anfang solltet Ihr hier den Finger nicht zu lange auf dem Knopf verweilen lassen.

Die altbekannten farblichen Symbole auf den Strassen, welche die verschiedenen Rennen symbolisieren hat man nun Ad Akta gelegt. Nach jedem Rennen könnt Ihr entweder das Digitalkreuz nach unten drücken, was Euch automatisch zu einem der nächsten Rennen transportiert, oder aber Ihr geht über Start (zieht keine 2000€ ein) und dort dann auf die Karte, welche nunmehr leider nachgeladen werden muss. Auf dieser habt Ihr den Überblick über alle offenen Events wobei Ihr anhand der Symbole erkennen könnt, um welche Art von Rennen es sich handelt. Positiv ist, dass Ihr hier nun frei entscheiden könnt, welche Punkte Ihr angehen wollt, denn viele hiervon könnte man als reine Sidequests bezeichnen. Diese bringen zwar Ruf und vor allem Kohle, sind im Grunde aber unwichtig für das Weiterkommen in der Story. Diese wichtigen Events hat man schnell erkannt. Wer also nur eine schnelle Nummer möchte, kann dies haben, wer mehr für sein Geld verlangt, kann sich laut der Entwickler auch gute 100 Stunden mit dem Titel beschäftigen.

Natürlich darf neben dem Single-Player-Modus auch der Multiplayer-Modus nicht fehlen. Neben den bisher schon üblichen Verdächtigen wartet hier der neue Modus Cops & Räuber auf Euch. In diesem zweigeteilten Event müsst Ihr einmal als Räuber eine Beute an verschiedenen Punkten verteilen (wobei nur einer die Beute aufnehmen und die anderen Jungs ihn decken sollten) um dann in der zweiten Runde auf der Seite des Gesetzes genau dieses zu verhindern. Dieser Modus machte bei den Tests auch wirklich Laune.

Hinzu kommt die im Grunde triste Umgebung. Es sind erneut keinerlei Menschen zu sehen und die Verkehrsdichte auf den Strassen (bis auf die in den Highway Battles) wünscht sich wohl jeder US-Bundestaat von Ganzem Herzen. Richtig geärgert hat mich das Ganze aber bei den Rennen in denen ich Sachschaden anrichten sollte. Denn hier sucht man sich fast schon blöde nach Dingen, die man umfahren kann! Sorry EA, aber wenn Ihr hier nicht langsam mal die Kurve kratzt, wird alsbald auch der letzte Fan der Serie den Rücken kehren!

An die neue Steuerung muss man sich dann erst einmal etwas gewöhnen, vor allem was die Dosierung der Handbremse angeht um hierdurch schön um Kurven zu driften. Negativ viel mir nun die dagegen die veränderte Wirkung des Speedbreaker (Bullet-Time) auf. Hier hat man früher nur wenig an Fahrt verloren, in Undercover kommt man nun teils noch mit 50 –80 KM/h aus den Kurven, was zur absoluten Degradierung dieser Funktion führt.
Als Highlight muss man am Schluss dann aber wieder den Sound hervor heben. Durch die Filmsequenzen inkl. guter deutscher Synchronisation, den bekannten Funksprüchen, den bulligen und nach Tuning sich gut verändernden Motorengeräuschen soviel dem exzellenten Soundtrack ist man wieder stark ins Geschehen integriert. Gerade beim letzten Punkt wechseln sich heiße Beats mit stimmungsvollen Instrumentalstücken ab, die einen teils an Miami Vice Songs erinnern ab. Gerade diese passen dann hervorragend zum Setting der Stadt.
Wirklich schade, dass es EA hier nicht schafft an alte NfS Zeiten anzuknüpfen und im Grunde lediglich eine neue Umverpackung liefert. Geradezu unverständlich sind hier die gravierenden Unterschiede zur Xbox 360 Version. Während auch diese Version mit Rucklern und Slowdowns zu kämpfen hat, bekommt man bei der PS3 Version manchmal das Gefühl, Jemand hätte den Motor im Auto heimlich gegen einen Hamster samt Laufrad ausgetauscht. Wenn Jemand also unbedingt scharf auf den Titel ist, sollte man hier dann wenigstens die Xbox 360 Version nehmen, sofern man beide Konsolen besitzt.